
Schmückende Farben im November
Auch im Novembergarten können wir noch staunend die vielfältige Pracht der Farben bewundern. In dieser Zeit des Spätherbstes sind es oft die fragilen Töne, die diese Jahreszeit auszeichnen, denn nun steht der Winter vor der Tür und dann ist es mit den satten Farben meist vorbei. Doch noch ist es nicht soweit und so können wir entspannt die sich noch zeigende Farbenpracht in unseren Gärten genießen, schließlich hat der Klimawandel auch heuer den Laubfall und damit das Farbenspiel der Blätter ein klein wenig weiter in den November verschoben.
Damit es im Spätherbst, bis weit in den November hinein, noch einmal richtig bunt wird im eigenen Garten, dafür muss natürlich schon früher vorgesorgt und es müssen die „richtigen“ Gewächse gepflanzt werden. Diese Farbenbringer blühen zwar meist erst spät, aber das Warten darauf lohnt.
Pflanzen für den Garten
Falls Ihr Garten dieses oft eindrucksvolle Farbspektakel mangels Baum und Strauch nicht liefert, ist jetzt die Zeit, sich einige Pflanzen dafür in den Garten zu holen. Das wird zwar heuer nichts mehr mit purpurnem und goldenem Farbenspiel, doch tatsächlich ist auch im Herbst, solange der Boden noch nicht friert, eine gute Zeit, um Sträucher und Bäume zu pflanzen. Gräser und Stauden sollten allerdings besser im Frühjahr gepflanzt werden.
Sie könnten sich zum Beispiel eine Felsenbirne „zulegen“, sie wird bis zu drei Meter hoch und breit, und bietet im Herbst den perfekten Mix aus gelben, orangefarbenen und roten Blättern. Dazu kommt noch üppiges Blühen im zeitigen Frühjahr und jede Menge süße dunkelviolette kleine essbare Früchte zu Beginn des Sommers – die eine hervorragende Marmelade ergeben.
Dann gäb’s den Japanischen Ahorn, der sein leuchtend rotes Kleid bis zu vier Wochen behält, allerdings wird er nur gut einen Meter hoch. Dafür benötigt er nur geringen Pflegeaufwand und kann in einem großen Topf auch Ihre Terrasse herbstlich schmücken.
Ein besonderes Gehölz mit gesunden, schmackhaften schwarz-glänzenden Beeren und buntem Herbstlaub ist die Apfelbeere (Aronia melanocarpa), sie ist ein besonderes Highlight für Ihren Zier- und Nutzgarten. Auch unter dem Namen Aronia bekannt, wird die Schwarze Apfelbeere meist nur bis zu zwei Meter hoch und ist somit auch für kleinere Gärten und Vorgärten bestens geeignet. Von August bis Oktober können sich Gärtnerin und Gärtner an den gesunden Früchten erfreuen – und auch für Vögel ist das Vitamin C reiche Kernobst ein richtiger Gaumenschmaus. Mit Beginn der Erntesaison färben sich auch die Blätter der Apfelbeere intensiv Rot. Das pflegeleichte Gehölz freut sich über ein sonniges bis halbschattiges Plätzchen im Garten. Der ideale Zeitpunkt zum Einpflanzen ist dabei der Herbst.







Der nächste Herbstfavorit ist die Zaubernuss (Hamamelis), sie zaubert mit ihren Blüten selbst im tiefsten Winter Farbe in Ihren Garten. Abgesehen von der Virginischen Zaubernuss blühen alle Zaubernussarten bereits ab Dezember, wobei die Japanische und die Chinesische Zaubernuss allerdings am beliebtesten sind. Egal, welche sie aussuchen, die bis zu vier Meter hohen Sträucher begeistern während der Herbstmonate mit ihren gelb bis leuchtend rot gefärbten Blättern. Aufgrund ihres flachen Wurzelwerks bevorzugt die Zaubernuss übrigens lockere, humusreiche Böden.
Bei uns heimisch ist das sogenannte Europäische Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus), auch Korkspindel genannt. Da seine Früchte besonders bei Vögeln hoch im Kurs sind, ist der Strauch eigentlich ein Muss in jedem naturnahen Garten. Das zur Gattung des Spindelstrauchs gehörende Gehölz erreicht je nach Standort eine Höhe von zwei bis sechs Metern und kann damit bestens als Heckenpflanze oder auch alleinstehend gepflanzt werden. Sein deutscher Name „Pfaffenhütchen“ leitet sich übrigens aus der Form seiner rosafarbenen Früchte ab - diese erinnern an ein Birett, die Kopfbedeckung christlicher Geistlicher. Das winterharte Pfaffenhütchen freut sich über einen möglichst sonnigen Standort, ist grundsätzlich aber ein genügsamer Kandidat. Auch in halbschattiger Lage wächst das Gehölz problemlos.
Als alles bedeckender Kletterer wäre die Dreispitzige Jungfernrebe (Parthenocissus tricuspidat veitchii) zu nennen – so Sie die Möglichkeit einer Haus- oder Schuppenwand haben, die es zu verhüllen gilt. Mit der dreispitzigen Jungfernrebe verwandelt sich Ihr Garten ruckzuck in einen echten Herbstgarten. Die Jungfernrebe ist selbsthaftend, relativ anspruchslos, kann bis zu 10 Meter hochklettern und schmückt dann ganze Hauswände in Rot-Orange.
Gut im Garten macht sich zu dieser Jahreszeit auch die Große Fetthenne (Sedum telephium), deren Blüten fast jede Witterung überstehen und sich farblich mit der Zeit immer mehr einen braunen Farbton aneignen, was mit dem ersten Schnee einen wunderbaren Kontrast bildet. Erst, wenn die Fetthenne im Frühjahr zurückgeschnitten wird, sind ihre Blüten fort.
Für freudige Momente im kommenden Winter sorgen zudem noch Silberkraut und Mondviolen. Das September-Silberkraut behübscht den Garten mit schwarzrotem Laub und hohen Samenständen, die Mondviolen dagegen sorgen mit ihren silbernen Talern für denkwürdige Anblicke im Garten.
Ziergarten von Friedrich Hauk