Der Echte Eibisch

Althea Officinalis L.

Der Echte Eibisch, Althea officinalis, zählt wie die Malve zur Familie der Malvengewächse, den Malvaceae. Seine ursprüngliche Heimat ist Südeuropa und Asien, doch ist es heute weltweit in den gemäßigten und subtropischen Gebieten beider Hemisphären verbreitet. Sein Hauptverbreitungsgebiet liegt in den Ebenen und Flusstälern Osteuropas bis hin nach Sibirien.

Er ist zweijährig bis ausdauernd. Sein Wuchs ist aufrecht und er kann eine Höhe von 50 bis 150 Zentimeter erreichen. Die Blätter sind kurz gestielt und dreibis fünflappig. Die Blüten, die von Juni bis September erscheinen, sind weiß oder rosa gefärbt und stehen zu zwei bis sechs in den Blattachseln. Die fünf herzförmigen Kronblätter sind etwa zwei Mal so lang wie die Kelchblätter, die zur Hälfte mit einander verwachsen sind. Die Früchte sind sogenannte Teilfrüchte und zerfallen leicht in 10 bis 18 kleine, einsa- mige Teilfrüchte. Die Samen sind braun gefärbt.

Verwendete Pflanzenteile (Droge)

In den Handel gelangen die getrockneten und größtenteils geschälten Wurzeln unter Bezeichnung Althaeae radix und die getrockneten Laubblätter unter Bezeichnung Althaeae folium.

Hauptinhaltsstoffe
  • Schleimstoffe
  • Pektin
  • Mineralstoffe
  • Vitamin C
Wirkung und Verwendung

Bekannt ist der Eibisch für seine reizlindernde Wirkung, vor allem bei Schleimhautentzündungen im Mund und Rachenraum und dem damit häufig verbundenen trockenen Reizhusten und ist daher, ähnlich wie die Malve, in zahlreichen Husten- und Brusttees enthalten. Des Weiteren hilft sie auch bei Entzündungen der Darmschleimhaut und soll in einigen Fällen auch bei Hautkrankheiten Linderung bringen.

Für eine Tasse „Tee“ verwendet man zirka drei Gramm (ein Teelöffel) der feingeschnittenen Wurzeldroge, übergießt sie mit kaltem Wasser und lässt sie für eine halbe Stunde mazerieren und seiht den „Tee“ dann anschließend ab.

Die Blattdroge wird ebenfalls kalt angesetzt. Hierfür benötigt man etwa zwei Gramm (1/2 Teelöffel) pro Tasse und übergießt sie mit je einer Tasse kaltem Wasser. Diesen Ansatz lässt man dann ein bis zwei Stunden stehen und seiht den „Tee“ dann ab. Man sollte zwei bis drei Mal täglich je ein Tasse trinken.

Die Wirkung des Eibisch kann durch gleichzeitige Einnahme von Medikamenten abgeschwächt oder verzögert werden. Auch sollte er nie mit starkem Alkohol, Gerbstoffen oder Eisen verwendet werden.

Geschichtliches

Schon in der Antike war die heilende Kraft des Eibisches bekannt und er wurde, genau wie heute, bei Rachenkatarrhen, Halsweh und Entzündungen von Mund, Rachen oder in Magen-Darmtrakt, eingesetzt. Auch Karl der Große (8. Jh.) wusste um die heilende Wirkung dieser Pflanze und ließ sie per Verordnung als Heilpflanze angebaut. So empfahl man die Wurzeln des Eibisches als gutes Wundmittel gegen Abszesse und Entzündungen. Sogar bei Entzündungen der Gebärmutter sollte der Eibisch helfen. Abkochungen mit Wein, innerlich angewandt, galten als wirksames Mittel bei Harnverhalten, Steinleiden oder auch Ischias. Äußerliche Anwendungen von Eibischblättern erfolgten nach Sonnenbrand, bei Insektenstichen und gar beim Biss giftiger Schlangen etc. des Weiteren glaubte man, dass der Eibisch Linderung bei Durchfall, Blasenentzündungen und weißem Fluss brachte.

von Mag. Astrid Plenk


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