Geschichte der österreichischen Kleingarten­bewegung

Die Geschichte der Kleingärten beginnt mit der Kuriosität des Terminus "Schrebergarten". Die Idee der Schrebergartenbewegung entsprang dem deutschen Arzt Dr. Daniel Gottlieb Moritz Schreber, der von 1808 bis 1861 in Leipzig lebte. Er wollte in einer Periode des Frühkapitalismus, in einer Zeit der Industrialisierung vor allem Grünflächen fördern, die den Kindern als Spielplatz dienen würden und daher für deren Gesundheit gut sein könnten.

Während ihm selbst die Verwirklichung dieser Idee nicht vergönnt war, gründete sein Gesinnungsgenosse und Schwiegersohn, der Schuldirektor Dr. Hauschild, im Gedenken an den Volkspädagogen den ersten "Schreberverein" in Leipzig, mit dem Ziel, kindergerechte Spiel- und Turnplätze zu schaffen. Weiters war geplant, dass die Zöglinge in eigener Regie "Kinderbeete" anlegen sollten. Doch die Kleinen verloren bald die Freude an der gärtnerischen Unternehmung. Die Anlage wurde von Unkraut überwuchert – bis die verärgerten Eltern selbst zu Hacke und Spaten griffen. Aus den "Kinderbeeten" wurden "Familienbeete", die man parzellierte und umzäunte. Diesen Akt könnte man als Geburtsstunde des Kleingartens bezeichnen.

Dr. Schreber war also nicht der Erfinder der Bewegung, sondern nur der Namensgeber. 1869 entstand mit dieser Gesinnung in Leipzig eine Schrebergartenanlage mit rund 100 Gärten. Und schon nach kurzer Zeit war der Siegeszug der Idee "Schrebergärten", trotz des anfänglichen Misstrauens mancher Behörden, nicht mehr aufzuhalten.

Dr. Daniel Schreber war nur der Namensgeber der Schrebergartenbewegung.
Spielvater Gesell legt 1868 Kinderbeete um den Spielplatz an.

Die Geschichte im Überblick

Anfang des 20. Jahrhunderts

Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden die ersten Kleingartensiedlungen in der Umgebung von Wien, genauer gesagt in der Nähe von Purkersdorf und in den darauffolgenden Jahren wurden immer neue Flächen für die Schaffung von Kleingärten erschlossen.

  • 1903 In Purkersdorf wird der „Erste österreichische Naturheilverein“ auf zweieinhalb Joch Wiesengrund gegründet.  
  • 1904 Errichtung der Schrebergartenkolonie „Heimgarten“ in Deutschwald bei Purkersdorf und Gründung der Wohnungsgenossenschaft „Heimgarten G.m.b.H“.
  • 1907 Gründung des Vereines „Heimgarten“ in Graz, aufgrund des Bescheides der k. u. k. Statthalterei Graz
  • 1909 Gründung der Freien Genossenschaft „Arbeiter Garten“ in St. Pölten (= jetzige Arbeiter-Schreber-Gartenverein „Nord I“)
  • 1910 Der "Verein Schrebergarten in Wien und Umgebung" wird Anfang des Jahres gegründet. Ende des Jahres werden 110.000 m² Grund zur Errichtung von Schrebergärten gepachtet.

Erster Weltkrieg

Durch die geringe Absicherung wurde der Ruf nach einer gemeinsamen Dachorganisation schnell lauter und so wurde am 5. August 1916 die Gründungsversammlung des „Verbandes  der Schrebergartenvereine aller im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder“ abgehalten. Man darf nicht vergessen, dass die Gründung des Verbandes noch in die Zeit der k.u.k. Monarchie, aber auch mitten in den 1. Weltkrieg fiel.

  • 1914 hatte Wien 150.000 m² Kleingartenflächen
  • 1915 hatte Wien bereits 450.000 m² Kleingartenflächen
  • 5. 8. 1916 Gründungsversammlung des „Verbandes  der Schrebergartenvereine aller im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder“
  • 1917 sind 5 Verbandskolonien mit 15 Vereinen und 3.034 Mitglieder angeschlossen. Die Kleingartenfläche beträgt 1.260.000 m²
Haus auf Wiens ersten Kleingartenflächen 1914
Gartenanlage in Meidling 1916

Zwischenkriegszeit

Nach Ende des 1. Weltkrieges wurden die Statuten des nunmehrigen „Zentralverbandes der Kleingärtner und Siedlungsgenossenschaften“ neu eingereicht und widmete man sich der Aufgabe, einerseits die eigene Organisation aufzubauen und andererseits die Schaffung neuer Kleingartenanlagen voranzutreiben.

Bereits in der Zwischenkriegszeit wurden die ersten Daueranlagen geschaffen und gab es bereits erste Forderungen nach einem Kleingartengesetz.

  • 1919  Ausstellung für das Kleingartenwesen im Wiener Rathaus.
  • 1920  Änderung des Namens in: „Zentralverband der Kleingärtner und Siedlungsgenossenschaften“
  • 1921 Das Mitteilungsblatt der Kleingärtner ist "Der Siedler". Er kostete 3 Kronen und hatte eine Auflage von 33.000 Exemplaren.
  • 1922 Gründung der "Klagenfurter Schrebergärtnervereinigung“. Weiters werden die Landesorganisationen für Niederösterreich und Burgenland gegründet.
  • 1923  Kleingartenfläche in Wien 9.000.000 m²
  • 1924  Das Mitteilungsblatt der Kleingärtner wurde auf "Der Siedler und Kleingärtner" unbenannt. Die Kleingartenfläche in Wien beträgt bereits 9.500.000 m²
  • 1925  Statutenänderung betreffend die Aufnahme der Bestimmungen über die Erwerbung von Konzessionen nach §10 der Gewerbeordnung (Betrieb des Schank- und Gastgewerbes).
  • 1926  Einführung von Schätzkommissionen zur Feststellung des Ablösebetrages bei der Weitergabe von Schrebergärten.
  • 20. bis 22. 8. 1927 I. Tagung des Internationalen Verbandes der Kleingärtnerorganisationen in Luxemburg.
  • 1927  Verpachtete Kleingartenflächen in Wien: 7.900.000 m²
  • 1928  Wiener Gemeinderat beschließt neue Kleingartenordnung für Wien.
  • 1929 Beitritt des Landesverbandes Kärnten bestehend aus der "Klagenfurter Schrebergärtnervereinigung" in die Dachorganisation. Damit sind dem  Zentralverband 252 Vereine mit 32.600 Mitgliedern angeschlossen.
  • 1932 Der Wiener Gemeinderat beschließt 220.000 m² Brachland zur Verfügung zu stellen. Außerdem wird an dem Entwurf eines neuen Siedlungsförderungsgesetzes gearbeitet.
  • 1937 Wien hat 346 Kleingartenanlagen auf städtischem Grund mit 5.096.618 m² und 70 Kleingartenanlagen auf sonstigem Grund mit 3.517.500 m²
1923: Erste Sanierungsarbeiten an einem Häuschen auf einer Kleingartenanlage sind fällig.
Blick über das Rosental 1930

Zweiter Weltkrieg

Auch während des zweiten Weltkrieges leisteten die Kleingärtner einen beachtlichen Anteil an der Gesamtgemüseerzeugung und trugen so ihren Teil zur Linderung der prekären Ernährungssituation bei. 

  • 1938  Der „Österreichische Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter“ wird abgeschafft und stattdessen der „Landesbund Donauland, Südmark und Alpenland der Kleingärtner“ installiert.
  • 1945  Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde erreicht, dass der „Landesbund Donauland“ neu gegründet wurde und dessen Pachtverträge somit erhalten wurden.
  • 1946  Konstituierende Generalversammlung des Österreichischen Verbandes der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter im Mozartsaal des Wiener Konzerthauses
  • 1948 Resolution der Kleingartenbewegung an das Sozialministerium mit dem Aufruf zur Schaffung eines Kleingartengesetz

Nachkriegszeit

Doch das Ende des zweiten Weltkrieges brachte in den Städten die Wohnungsnot und so wurden – vor allem in Wien – viele Kleingärten zugunsten des sozialen Wohnbaus geopfert, wodurch der Ruf nach neuen Flächen für Kleingartenanlagen und nach einem Kleingartengesetz wieder laut wurde.

  • 1950 Generalversammlung des Hauptverbandes: Namensänderung in „Zentralverband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter Österreichs“ und Überleitung der bisherigen Organisation in die zukünftige.
  • 1951  Die Umgestaltung des Verbandes wurde gem. Bescheid des Bundesministeriums für Inneres vom 3. Oktober 1950 vollzogen. Dem Zentralverband gehören die Landesverbände Niederösterreich (28 Vereine, 4224 Mitglieder), Oberösterreich (11 Vereine, 4014 Mitglieder), Steiermark (34 Vereine, 5008 Mitglieder), Wien (265 Vereine, 34.422 Mitglieder) sowie die Lokalorganisationen in Salzburg und Villach (3 Vereine, 230 Mitglieder) ferner der Verband der Österreichischen Bundesbahn – Landwirtschaft (26.000 Mitglieder) und die Österreichische Ernteland – Vereinigung (4.700 Mitglieder) an.
  • 13. 2. 1955 Radioansprache des Bürgermeisters von Wien Franz JONAS: Stadt Wien hat 6,5 Mio. m² Grund für Kleingärten verpachtet, ca. 2 Mio. m² befinden sich auf Privatgrund. Er fordert vom Nationalrat endlich ein Grundbeschaffungs- und Assanierungsgesetz. Er führt auch aus, dass Kleingärten auf Bauland vom Standpunkt einer gesunden Bodenpolitik ein Luxus sind.
  • 26. bis 28. 8. 1955  X. Internationaler Kongress der Kleingärtner des Office International du Coin de Terre et des Jardins Familiaux in Wien. Kongressthema: „Die Aufgabe der Planung in bezug auf die Kleingärten“ und „Die Bedeutung des Kleingartens in der Volkswirtschaft“. Eröffnung der Kleingartenanlage Blumental anlässlich des Kongresses.

Nach zähem Ringen und viel Überzeugungsarbeit wurde das Bundeskleingartengesetz am 9. Jänner 1959 verlautbart. Dieses Gesetz ist bis heute beinahe unverändert und sichert den Pächtern einen größtmöglichen Schutz.

  • 9. 1. 1959 Verlautbarung des Kleingartengesetzes.
  • 6. 3. 1959 Gesetz über die Schaffung von Kleingärten und deren zulässige Nutzung (Wiener Kleingartengesetz).

60er und 70er

Doch auch in den 1960er und 1970er Jahren kam es weiterhin zu Absiedlungen von Kleingartenanlagen.

  • 1964  Eröffnung der Wiener Internationalen Gartenschau WIG 64 mit Errichtung einer Kleingartenanlage im Sinne eines Kleingartenparks.
  • 1966 Ausstellung im Wiener Rathaus: „Garten, Stätte unserer Erholung“.
  • 1972  XVIII. Internationaler Kongress der Kleingärtner des Office International du Coin de Terre et des Jardins Familiaux in Wien. Kongressthema: „Der Kleingarten in der heutigen Zeit.“
  • 1973  Erwerb des 1. Grundstückes des Zentralverbandes als Ergänzungsfläche für die Realisierung der Aufschließung der KGA „Im Gestockert“.
  • 1975  Der Wiener Bürgermeister GRATZ stellt fest, dass die bestehenden Kleingartenflächen in Zukunft erhalten bleiben. Es wird in allen Fällen Ersatzgrund zur Verfügung gestellt, jedoch nicht immer im gleichen Absiedlungsbezirk.
Rodelspaß vor der Kleingartenanlage Blumenfreunde 1950
1975: Unter den wachsamen Augen der Ehefrau schwingt er den Spindelmäher.

80er und 90er

Die 1980er und 1990er Jahre standen ganz im Zeichen der Absicherung und Schaffung von Kleingärten. So wurde mit der Aktion 2000 der Zentralverband selbst aktiv, um Gründe für neue Kleingartenanlagen zu erhalten. Die Novelle des Wiener Kleingartengesetzes ermöglichte, Häuser bis 50m² zu bauen und diese als Hauptwohnsitz zu nutzen. Zusätzlich konnte mit der Stadt Wien im ein Kündigungsverzicht von 50 Jahren für Ekl-gewidmete Anlagen und von 80 Jahren für Eklw-gewidmete Anlagen vereinbart werden.

  • 1985  Auf Initiative des Landtagsabgeordneten Gemeinderat Ing. Karl SVOBODA beschließt die Stadt Wien die Erarbeitung eines Kleingartenkonzeptes im Rahmen des Stadtentwicklungsplanes.
  • 1988 Der niederösterreichische Landtag beschließt das Niederösterreichische Kleingartengesetz.
  • 1990  Der Schul- und Versuchsgarten der Fachgruppe Ottakring wird eröffnet.
  • 1991  Feierlichkeiten zum 1. Europäischen Tag des Gartens - Internationales Seminar in Wien.
  • 1992 Der Wiener Landtag beschließt in der Novelle des Wiener Kleingartengesetzes die Wohnmöglichkeit (Eklw) im Kleingarten und eine Verbauungungsmöglichkeit von 50m².
  • 1993  Der Wiener Landtag genehmigt die privatrechtliche Vereinbarung mit dem Zentralverband über den Kündigungsverzicht von Kleingärten. 80 Jahre bei Eklw (Erholungsgebiet Kleingarten für ständiges Wohnen) und 50 Jahre bei Ekl (Erholungsgebiet Kleingarten).
  • 1994  XXIX. Internationaler Kongress der Kleingärtner des Office International du Coin de Terre et des Jardins Familiaux in Wien. Kongressthema: "Die rechtliche Absicherung der Kleingärten". Internationaler Präsident: Ing. Wilhelm Wohatschek
Luftaufnahme des Kleingartenvereins Allissen

2000er

Doch diese Absicherung war den Verantwortlichen des Zentralverbandes nicht genug. Um nicht in permanenter Abhängigkeit vom guten Willen von Gemeinden oder privaten Grundeigentümern zu sein, wurde im Jahr 1997 beschlossen, die Schaffung von Kleingärten durch Ankauf von Grundstücken durch den Zentralverband zu forcieren.

  • 2002 Aufschließungen KGA Ödenburgerstraße, 1210 Wien
  • 2003 Aufschließungen KGA Franz Siller, 1220 Wien
  • 2004 Aufschließungen KGA An der Rosiwalgasse, 1100 Wien und KGA Dahlienwiese, 1180 Wien
  • 2005 Aufschließungen KGA Agavenweg, 1220 Wien
  • 2006 Aufschließungen KGA Bei den Awaren, 1110 Wien
  • 2008 Grundkauf  KGV „Stammverein der Kleingärtner am Heuberg“, 1170 Wien
  • 2011 Aufschließungen  KGV Stammersdorf, 1210 Wien
  • 2011 Ankauf HGV Freie Erde, Steiermark
  • 2011 Grundkauf „Sport- und Erholungszentrum Breitenlee“, 1220 Wien. Die Rettung dieses Vereins war von Nöten, da mit den damaligen Grundeigentümern kein Konsens erreicht werden konnte. Innerhalb von nur zwei Monaten schaffte es der Zentralverband, eine neue Gesellschaft – die „Zentralverband der Kleingärtner ProjektentwicklungsGmbH“ – zu gründen und einen Kredit in Höhe von 12 Mio. Euro abzuschließen. Mit dem Geld wurde die Fläche von den Grundeigentümern erworben und somit der Bestand der Anlage gesichert.
XXXVIII. Internationaler Kleingartenkongress in Wien

Zusätzliche Projekte

Die strukturelle und finanzielle Sicherheit ermöglichte es auch, sich zusätzlichen Projekten zu widmen. So entstand unter anderem der „Sozialfonds“ des Zentralverbandes,  das „Öko-Ernteland“, der „Obstversuchsgarten“ sowie Kurse zur Imker-Ausbildung, Zertifizierung von Fachberatern, Schätzmeisterschuhlungen und dem Pflanzenschutzmittel-Sachkundenachweis. Weiters konnte am 3.10.2011 der erste Parteienverkehr im neu errichtetem Verbandsgebäude abgehalten werden.

Der XXXVIII. internationale Kleingarten Kongress fand 2016 in Wien statt. Die 350 Kongressteilnehmer und ihre Begleitpersonen aus 13 Ländern, bekamen ein eindrucksvolles Rahmenprogramm geboten. Außerdem wurden sowohl die 90 Jahr-Feier des Office International du Coin de Terre et des Jardins Familiaux und die 100 Jahr-Feier des Zentralverbandes Österreich begangen.

  • 1999 Präsentation der „Kleingärtner Mitglieds- und Vorteilscard“, die jedes Mitglied des Zentralverbandes ausgehändigt bekommt und damit diverse Vergünstigungen lukrieren kann.
  • 11. 8. 1999 Der Nationalrat beschließt Änderung des Kleingartengesetzes in der Wohnrechtsnovelle 1999 (u.a. Schaffung der Möglichkeit, dass sowohl Ehegatten als auch Lebensgefährten gemeinsam Unter- bzw. Einzelpächter sein können).
  • 2000 Gründung des „Sozialfonds“ des Zentralverbandes zur Unterstützung von in Not geratenen Kleingärtnern aus den Mitteln des Zentralverbandes, der Bank Austria sowie der Wiener Städtischen Versicherung.
  • 2000 Eintragung der „Zentralverband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter GmbH“ in das Firmenbuch. Alleingesellschafter ist der „Zentralverband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter Österreichs“.
  • 2001 Feierliches 85-jähriges Bestandsjubiläum im Festsaal des Wiener Rathauses
  • 2002 Feierliche Präsentation der ältesten erhaltenen Kleingartenhütte, welche 1916 auf der Wasserwiese errichtet wurde, im Schulgarten Kagran der MA 42 auf Initiative des Vereins der Freunde des österreichischen Gartenbaumuseum statt.
  • 2005 19. Juni Satzungsänderung und Namensänderung auf „Zentralverband der Kleingärtner und Siedler Österreichs“.
  • 2007 10 Jahre Wiener Kleingartenpreis
  • 2007 Eröffnung der Sonderausstellung "Mein kleines grünes Paradies - Kleingärten in Österreich" im Schulgarten Kagran
  • 2009 Die Schulung von Schätzmeistern durch den Zentralverband beginnt
  • 2009 Der Zentralverband veranstaltet Kurse für den Pflanzenschutzmittel-Sachkundenachweis
  • 2010 Beginn Schulungen für neue zertifizierte Fachberater
  • 2011 Übergabe der ersten 82 Parzellen des Öko-Erntelandes in 1210 Wien
  • 3. 10. 2011 Erster Parteienverkehr im neuen Verbandsgebäude, Simon-Wiesenthal-Gasse 2, 1020 Wien
  • 2011  Aufgrund des großen Anklanges wird der Gartenkalender nun selbst produziert. Auflage 5000 Stück + weitere 5000 Stück bei Bedarf
  • 2011 Erste Kurse zur Imker-Ausbildung werden abgehalten und der erster ZV-Honig geerntet
  • 2011 Ein Obstversuchsgarten wird angelegt, unter Leitung von DI Peter Modl und Rudolf Unger
  • 2012 Der Zentralverband tritt der „Wiener Charta“, ein von der Stadt Wien beschlossenes Projekt zur Verbesserung des Zusammenlebens in der Stadt, bei.
  • 2012 Der Zentralverband bringt die 4. Auflage des Fachbuchs „Gemüsekrankheiten“ von Dr. Gerhard Bedlan heraus.
  • 2012 REWE-Gutschein-Aktion startet: 5 % Rabatt für Mitglieder des Zentralverbandes
  • 17. bis 21. 8. 2016 XXXVIII. Internationaler Kleingarten Kongress in Wien "Die Fachberatung der Zukunft im Hinblick auf Nachhaltigkeit und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen"; 90 Jahr-Feier des Office International; 100 Jahr-Feier des Zentralverbandes
  • 13. 6. 2019 Die 2016 in Auftrag gegebene „Studie zur Biodiversität der Wiener Kleingärten“ wird im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit präsentiert.

Ausblick

Die österreichische Kleingartenbewegung kann durchaus stolz auf eine über 100jährige Geschichte zurückblicken. Anfangs dienten Kleingärten der Ernährungssicherheit. Ab den 1970er Jahren stand die Erholung im Vordergrund, was sich auch in deren Erscheinungsbild widerspiegelte. Doch übersehen viele Kritiker der angeblich sterilen Gärten, dass diese Phase nur sehr kurz war, begann man doch bereits Mitte der 1980er Jahre sich wieder vermehrt Gedanken über den biologischen Gartenbau zu machen und kehrte somit zu den Wurzeln des Kleingärtnerns zurück. Und dieser Trend hält bis heute an. Der Kleingärtner will wissen, wo seine Produkte herkommen und wie diese herangewachsen sind. Die Pflanzen- und Artenvielfalt prägt das Bild der heutigen Kleingartenanlagen und sind somit ein wichtiger Beitrag für das Klima und die Biodiversität in den Städten.

Die Kleingartenfamilie zeichnet sich durch Ihre Vielfältigkeit und das beinahe einzigartige Gemeinschaftsgefühl aus. Nur so sind wir in der Lage, gesellschaftliche Probleme gemeinsam zu bewältigen und die Öffentlichkeit über unsere sozialen und ökologischen Anliegen zu informieren.

Deshalb ist es für die Kleingartenbewegung wichtig, gemeinsam in die Zukunft zu blicken.

Weitere geschichtliche Quellen

Bücher

Film

Wissenschaftliche Arbeiten

Wir sind gerne bereit, Ihnen Unterlagen für Forschungsarbeiten zur Verfügung zu stellen.

Unsere Buchempfehlung

Die Wiener Kleingärten – Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Peter Autengruber erschienen im  ProMediaVerlag

Kleingärten sind besondere Grünflächen, die es ihren NutzerInnen ermöglichen, selbst zu gestalten, kreativ zu werden, sich mit der Natur zu beschäftigen. Im Buch werden die Entwicklungslinien des Kleingartenwesens von den Anfängen vor dem Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart beschrieben. In der Ersten Republik erlebte die Kleingartenbewegung ihre erste Blütezeit. Wie schon im Ersten Weltkrieg so war auch im Zweiten Weltkrieg und in der Not der Nachkriegszeit der Kleingarten für die Nahrungsmittelversorgung von eminenter Bedeutung und sicherte das Überleben der KleingärtnerInnen und ihrer Verwandten und Bekannten. Galten Kleingärten lange als Pensionistenhorte, so fanden mit der Grünbewegung in den 1980er-Jahren ein Generationenwechsel und ein Umdenken in der Bewirtschaftung der Gärten statt. Der biologische Gartenbau hielt Einzug in das Kleingartenwesen. Durch die Möglichkeit des Wohnens in den Kleingärten seit den 1990er-Jahren, die Ausrichtung der Baulichkeiten auf ganzjähriges Wohnen und die Ausnützung der Bauvorschriften wurden die Grünflächen kleiner, das Wohnen steht im Mittelpunkt. Aus den Nutzgärten der Anfangsjahre sind heute Hobbygärten geworden. 

Mit zahlreichen älteren und mit aktuellen Fotos. 240 Seiten, durchgehend bebildert

ISBN 978-3-85371-438-6 Preis 19,90 Euro

Ihr Beitrag zur Geschichte der Kleingartenbewegung

Wenn auch Sie Material über die Geschichte der Kleingartenbewegung haben, sind wir sehr an Ihren Fotos, Videos, Dokumenten und Anekdoten interessiert.

Bitte kontaktieren Sie uns unter zvwien@kleingaertner.at oder zu unseren Parteienverkehrszeiten: Montag und Mittwoch von 9:00 – 11:30 und von 13:30 – 17:00 Uhr im Zentralverband der Kleingärtner und Siedler Österreichs, Simon-Wiesenthal-Gasse 2, 1020 Wien oder telefonisch unter Telefon: +431/587 07 85.