Die Blaugrüne Mosaikjungfer

Das bunt gefärbte Flugtalent der heimischen Insektenwelt!
Natürlich gibt es neben der Blaugrünen Mosaikjungfer noch einige andere heimische Libellenarten. Ihre Größe, Färbung sowie ihr Fluggeschick machen sie jedoch zu einer ganz besonderen Vertreterin. Die Blaugrüne Mosaikjungfer sorgt aufgrund dieser drei Eigenschaften immer wieder für Begeisterung im eigenen Garten.

Wenn die Tage endlich wieder länger und die Temperaturen wärmer werden, beginnt die Zeit der ausgedehnten, gemütlichen Sommerabende im Freien. Mehr Zeit in der Natur bedeutet auch mehr Zeit zum Beobachten der heimischen Insektenwelt. Während man Libellen auch durch den Garten flitzen sehen kann, trifft man sie vermehrt und zumeist in der Nähe von Wasserflächen an. Dort kann man sie stundenlang dabei beobachten, wie sie nur Zentimeter entfernt in hohem Tempo über die Wasseroberfläche fliegen. Ihre abrupten Flugmanöver sorgen dabei für Begeisterung. 

So sieht sie aus, die Blaugrüne Mosaikjungfer

Mit einer Körpergröße von bis zu acht Zentimetern lässt die Blaugrüne Mosaikjungfer andere Artgenossinnen beinahe klein erscheinen. Doch nicht nur ihre Größe, sondern auch die Flügelspannweite ihrer beiden Flügelpaare von neun bis elf Zentimetern ist durchaus beachtlich. Neben ihren Körperdimensionen zieht vor allem auch ihre Färbung die Aufmerksamkeit auf sich. Männliche Mosaikjungfern weisen auf dem gesamten Hinterleib ein schwarz, blau-grün geflecktes Mosaikmuster auf, welches der Art auch ihren Namen verschafft. Bei weiblichen Exemplaren fehlt hingegen die blaue Färbung, weshalb sie gut und gerne mit der Grünen Mosaikjungfer verwechselt werden können. Beide Geschlechter weisen eine dunkle, mit zwei gelben Flecken versehene Brustvorderseite auf. Die dunklen Seitenbinden auf der sonst leuchtend gelbgrünen Brust sind außerdem ein Unterscheidungsmerkmal zu anderen Mosaikjungfern-Arten. 

Auf dem Kopf der Mosaikjungfer sitzt ein Paar großer Facettenaugen. Bei einigen Libellen können diese aus bis zu 30.000 einzelnen Augen bestehen. Neben diesen liegen auf der Kopfoberseite zudem drei winzige Punktaugen. Diese dienen Libellen als Gleichgewichtsorgan und ermöglichen ihnen so absolute Kontrolle bei schnellen und oftmals ruckartig erscheinenden Flugmanövern. Ein weiteres Werkzeug, das die Libelle für den Flug nutzt, sind ihre Fühler. Die kurzen borstenartigen Fühler helfen dabei, die Geschwindigkeit von beeindruckenden bis zu fünfzig Kilometern pro Stunde zu erreichen. 

Lebensraum & Lebensweise 

Die Blaugrüne Mosaikjungfer ist eine vergleichsweise genügsame Libellenart und stellt nicht allzu viele Bedingungen an ihren Lebensraum. Sie nutzt sowohl langsam fließende als auch kleine stehende Gewässer. Dies ist der Grund, weshalb sie besonders oft auch im eigenen Garten in der Nähe des Biotops gefunden werden kann. Es wurde bereits beobachtet, dass sich die Larven der Mosaikjungfern sogar in Regentonnen vollständig entwickeln. Sollte man keine Wasserfläche im eigenen Garten angelegt haben, so bedeutet dies nicht, dass man keine Chance darauf hat, eine Mosaikjungfer zu sehen. Dies liegt daran, dass sie sehr weite Jagdflüge machen, welche sie auch oftmals weit von ihrem Heimatgewässer wegführen. Generell nennt sie fast ganz Europa, insbesondere Mittel- und Nordeuropa, ihre Heimat. Doch nicht nur auf unserem Kontinent, sondern auch in Asien sowie Nordafrika ist sie zuhause. Auch wenn sie als genügsam gilt, so bevorzugt sie dennoch stehende Gewässer wie Teiche oder Tümpel. Zudem werden kleinere Seen mit passender Vegetation ebenso gerne aufgesucht. Hilfreich für ihre Verbreitung ist ihre Fähigkeit, sich auch an schwierige Situationen anpassen zu können. Trotz ihrer Größe ist kaum ein Gewässer zu klein für die Blaugrüne Mosaikjungfer. 

Besonders bei der Jagd kommt das äußerst beeindruckende Flugtalent der Mosaikjungfer zum Vorschein. Sie zählt zu den Flugjägerinnen und ernährt sich somit räuberisch im Flug. Auf dem Speiseplan stehen hierbei bevorzugt Mücken, Fliegen und andere fliegende Insekten. Spannend ist auch, dass sie ihre Beute nicht geduldig von einer Warte aus erspäht, sondern aktiv im Flug sucht und erbeutet. Es kommt dabei nicht selten vor, dass sogar kleinere Libellenarten der großen Blaugrünen Mosaikjungfer zum Opfer fallen. 

Bei der Eiablage sind sie zwar auch nicht wählerisch, dennoch benötigen sie Pflanzen im Uferbereich. Meist werden bereits abgestorbene, dunkle Pflanzen bevorzugt. Selten taucht das Weibchen dafür sogar tief ins Wasser ein. Nicht nur die erwachsenen Tiere, sondern auch die geschlüpften Larven ernähren sich von anderen Insekten. Die Larven, welche im Wasser leben, sind sogenannte Lauerjäger. Dies bedeutet, dass sie gut versteckt auf Kleinstlebewesen warten und bei einer passenden Gelegenheit zuschlagen. Dem Ende des Larvenstadiums entgegen gehend erbeuten sie sogar Kaulquappen oder etwa kleine Fische. Die gesamte Larvalentwicklung dauert etwa zwei Jahre. 

Die Blaugrüne Mosaikjungfer im eigenen Garten 

Auch wenn die beachtliche Größe und ihr schnelles, quirliges Flugverhalten für Aufregung sorgen kann, so geht von der Libelle keinerlei Gefahr aus. Im Gegenteil, es ist gerade ihr Flugverhalten, welches sie zu einer äußerst interessanten Gartenbesucherin macht. Aufgrund ihrer Toleranz gegenüber ihrem Lebensraum sowie ihrer guten Anpassungsfähigkeit besteht für die Blaugrüne Mosaikjungfer glücklicherweise keine Gefährdung. Die Anpassungsfähigkeit gilt hierbei nicht nur für die erwachsenen Tiere, sondern auch für die Larven. Sie sind durchaus tolerant gegenüber schlechter Sauerstoffversorgung, sowie Frost im Winter. Damit zählt die Mosaikjungfer leider zu einer der wenigen Libellenarten. Daher lohnt es sich nicht nur für die Blaugrüne Mosaikjungfer, sondern auch generell für andere Libellenarten eine Wasserfläche im Garten anzulegen. Gerade in ihrer Flugzeit von Juni bis etwa Oktober hilft man so nicht nur Libellen, sondern auch anderen Insekten, Vögeln und Tieren, die in der besonders warmen Jahreszeit oft vergebens nach Trinkmöglichkeiten suchen.

Die Blaugrüne Mosaikjungfer 

Lateinisch: Aeshna cyanea 

Familie: Edellibellen (Aeshnidae) 

Größe: etwa 80 mm 

Färbung: schwarz, gelbgrün, blau 

Verbreitung: vor allem Mittel- und Nordeuropa, Nordafrika, Asien Nahrung: Fluginsekten 

Lebensraum: Gärten, Wiesen, stehende und langsam fließende Gewässer, Sumpflandschaften

Insektenportrait von Jakob Kuhn


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