Der Trauer-Rosenkäfer

Vom Pollenfresser zum Schädling?

Der Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) ist ein Käfer aus der Unterfamilie der Rosenkäfer (Cetoniinae). Der Trauer-Rosenkäfer ist wärmeliebend. Seine ursprüngliche Heimat liegt im Mittelmeergebiet, vor allem in Nordafrika und östlich
bis Transkaukasien. Seit Mitte der 1990er Jahre breitet sich der Käfer im Zuge der Klimaerwärmung in Mitteleuropa aus. So soll eine Ausbreitung längs der Wärmestandorte der Donau, aber auch in Höhenlagen über 700 Meter, stattfinden. Im Mai 2014 konnten Trauer-Rosenkäfer in Gärten im Südwesten Wiens gefunden werden.

Die Käfer sind 8 bis 12 Millimeter lang. Ihr Körper ist glänzend schwarz gefärbt und hat neben einer struppigen, weißen Behaarung viele kleine weiße Flecken auf Deckflügeln, Halsschild und auf der Unterseite. Bei älteren Käfern fehlt oft die
Behaarung, da diese mit der Zeit abgerieben wird. Die Käfer fliegen von Mai bis Juli und ernähren sich von Pollen. Die  Weibchen legen nur wenige Eier einzeln in den Boden ab. Die Larven werden bis zu 25 Millimeter lang, sind engerlingsartig und ernähren sich von Pflanzenwurzeln. Sobald ihre Entwicklungszeit beendet ist, schlüpfen sie meist noch vor dem Herbst als adulte Käfer.

Seit 2014 treten die Trauer-Rosenkäfer in Gartenanlagen im Südwesten Wiens regelmäßig auf, ohne merkbare Schäden zu verursachen. Mitte Mai 2020 haben sich in den aufblühenden Rosen bis zu sechs Käfer versammelt und die Rosenblüten komplett geschädigt (s. Foto). Es ist zu hoffen, dass sich die von Pollen ernährenden Käfer nicht zu Schädlingen wandeln.

Text von Univ.-Doz. Dr. Gerhard Bedlan


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