Kleingärtner Juni 2023
Liebe Leserin, lieber Leser,
der ausgiebige Regen der letzten Wochen hat vor allem eines gebracht: das Unkraut wächst hervorragend. Ich weiß, es ist heutzutage verpönt von Unkraut zu sprechen, jetzt heißt es Beikraut, Zeigerpflanze, Wildkraut oder Begleitvegetation. Meine Großmutter, die vor Zeiten einen Gemüsegarten gigantischen Ausmaßes bewirtschaftete, wäre darüber erstaunt – schließlich hatte sie sich über die Jahre durch die Beseitigung der Vorgenannten aus ihren Beeten einen krummen Rücken erarbeitet. Wobei, sie wusste genau, welches Kraut ihr sagte was womöglich zu tun sei, ob der Boden mehr oder weniger stickstoffreich, sauer oder kalkreich war. Das zeigten ihr Vogelmiere, Brennnessel, Hundskamille, Ampfer oder Wegwarte an, sie waren ihr also durchaus wertvoll, aber minderten den Ernteertrag für die Familie, und daher mussten sie einfach weg. Heute könnten wir es uns eigentlich leisten, „Unkraut“ im Garten zu tolerieren,
meint Ihr Redakteur