Ahornkeks und Eichengebäck
Es gibt ja beinahe alles: Kometen, Löwen, Schraubenzieher, sogar Achtelnoten und Riesenrad. Wenn einen einmal die Sammelwut packt, macht sie auch vor Dinosauriern und Tintenfischen nicht Halt. Aber das gibt es nicht: Keksformen aus dem eigenen Garten.
Vom Sammeln zum Selber machen
Wenn man, so wie ich, eine ziemlich große Sammlung an Ausstechern hat, dann ist es nur mehr ein winziger Schritt. Irgendwann ist die Frage da: Wie kompliziert ist das eigentlich, so eine Keksform selbst herzustellen? Jetzt weiß ich es: Es ist gar nicht kompliziert.
Das gekaufte Bastelset habe ich aber dann gar nicht ausprobiert, denn es hätte nur für ein paar Formen gereicht und der Metallstreifen erschien mir für Ausstecher, die man immer wieder verwenden mag, zu wenig stabil. In der guten alten Eisenhandlung gab es die richtigen 0,5 mm-Alubleche in 1 × 2-Meter-Formaten, von denen man sich Streifen mit 2 cm Breite herunterschneiden lassen kann. Mindestens 50 cm Länge, besser etwas mehr: für das Ahornblatt hat der halbe Meter gereicht, für das Eichenblatt mit seinen vielen Rundungen nicht.
Vom Blatt zur Skizze
So ausgestattet kann es eigentlich schon losgehen, und zwar mit der Suche nach einer Form. Klar und eindeutig erkennbar ohne allzu spitze, filigrane oder dünne Teile und Fortsätze – dann sollte auch das Keks im Backofen gelingen. Ich habe mich für verschiedene Blätter entschieden, zum Beispiel Traubeneiche und Feldahorn, deren Umrisse man auf ein Papier abzeichnet. Das Blech folgt der Linie auf dem Papier – oder gleich dem Blatt selbst.
Biegen, knicken, falzen
Bevor man sich mit dem Blech in die erste Kurve legt, muss zuerst eine geeignete Stelle für die Verbindung von Anfang und Ende gesucht werden. Also eine gerade Stelle der Keksform, wo man die Enden ein bis zwei Zentimeter überlappen lassen kann. Von hier geht’s los. Das Blech biegt sich leicht, verzeiht daher aber auch keine Fehler. Einmal ein Knick drin und man muss seinen Plan ändern. Kurven wie beim Eichenblatt gelingen am besten, indem man sich ein Objekt mit der gleichen Rundung sucht und das Aluminiumband darum herumbiegt, also etwa verschieden dicke Filz- oder Buntstifte. Ebenso bei den Spitzen und Ecken des Ahornblatts: hier braucht es eine Tischkante, ein Lineal, einen dünnen Nagel oder ähnliches, um das man das Metallband legt, formt, knickt. Flachzangen sind ein wunderbares Werkzeug, werden Sie feststellen, um exakte Formen hinzubekommen.
So wird’s gemacht
Material für die Formen:
- Aluminiumblech, 0,5 mm Stärke, in 2 cm Streifen geschnitten, mind. 50 cm lang
- Flachzange
- Ev. Blechschere
- Klebeband
Zutaten fürs Teegebäck:
- 500 g Mehl
- 170 g Staubzucker
- 1 Ei
- 330 g Butter
- Zitronenschale gerieben
Zubereitung:
Alles zusammenmischen, kneten, auswalken und Formen ausstechen. 5-6 Minuten Backzeit je nach Keksgröße bei 150° Umluft. Wenn die Spitzen beginnen braun zu werden, sind die Kekse fertig. Mit Zuckerguss verzieren oder mit Schokolade tunken – oder einfach so.
Text von Alice Thinschmidt, Bilder von www.gartenfoto.at