Die Ringelblume

Calendula officinalis L.

Die ursprünglich aus Südeuropa stammende Ringelblume, in manchen Gegenden auch Butter-, Dotter- oder Goldblume, Ringelrose, Sonnenwende, ja sogar Toten- oder Regenblume genannt, ist in weiten Teilen der Erde als Gartenpflanze heimisch.

Wild ist sie nur noch selten anzutreffen. Was leider auch für unsere Gärten zutrifft, wo sie vor Jahrzehnten Bauern- und auch Gemüsegärten schmückte und in der Küche wie auch zu Heilzwecken verwendet wurde. Schade, denn Ringelblumen gehören als vielseitige Nutzpflanzen und Insektenweide in jeden Garten und sind eine wahre Augenweide.

Der Name Calendula leitet sich vom lateinischen Calendae ab und bezieht sich auf seine lange Blütezeit – an bestimmten Orten soll er fast das ganze Jahr über blühen. Der Artname officinalis bezieht sich auf seine historische Verwendung in Apotheker- und Arzneibüchern als offizielle Heilpflanze seiner Gattung.

Botanik

Ringelblumen gehören zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es handelt sich um eine einjährige Pflanze, die bis zu 50 Zentimeter hoch werden kann. Die Stängel sind aufrecht und filzig behaart und verästelt. Die Blätter sind ebenfalls behaart, jedoch feiner als die Stängel.

Blütezeit der Ringelblume ist von Juni bis Oktober, die Blüten haben einen Durchmesser von gut drei bis fünf Zentimetern und sind von gelb bis orange kräftig leuchtend. Ringelblumen enthalten wenig ätherisches Öl. Sie enthalten hauptsächlich carotinoide Farbstoffe, Quercetin- und Kämpferolglycoside.

Neben vielen Sorten von Calendula officinalis gibt es auch noch verwandte Arten von Calendula, die dekorativ und nützlich sein können. Etwa Calendula arvensis, die als Vorfahrin der Kultur-Ringelblume gilt und die genauso einfach kultiviert werden kann. Die Blüten können gefüllt oder einfach ausgebildet sein, wobei für Insekten die einfachen Blüten besser sind, für die praktische Verwendung, etwa zur Salbenherstellung oder für die Küche, sind gefüllte Sorten natürlich „ertragreicher“.

Es sind auch viele Saatgutmischungen für Blumenwiesen erhältlich, die den Bienenmagnet Calendula mit anderen Sommerblumen kombinieren. Mit solchen Mischungen könnten Sie verschiedenen Insekten Nahrung anbieten.

Anbau und Standort

Die Ringelblume kann von März bis in den Oktober an Ort und Stelle ausgesät werden. Bei der optimalen Keimtemperatur von 10 bis 20 °C dauert es acht bis 14 Tage, bis die Pflänzchen sichtbar werden. Zwischen den Samen in der Reihe sollte man 10 cm Platz lassen, bei Reihensaat sollte der Abstand der Reihen rund 30 Zentimeter betragen. Es empfiehlt sich, verwelkte Blüten herauszuschneiden, damit die Pflanze keine Samen bildet – es sei denn Sie möchten, dass sich die Ringelblumen von selber aussäen.

Ringelblumen stellen nur geringe Ansprüche an den Boden, sie wachsen und gedeihen auch auf Lehm- und Moorböden. Sehr trockene und nasse Standorte sollten Sie aber nicht wählen.

Und dann können Sie mindestens von Mitte Juni bis Mitte August, oft auch länger, die Blüten ernten. Dazu bricht man ein- bis zweimal wöchentlich die Blumenköpfe ab, möglichst ohne Stiel.

Verwendung der Blüten

Ob Sie die Blütenblätter trocknen oder frisch verwenden, hängt von der Nutzung ab. Wollen Sie sie in der Küche an Stelle von Safran zum Reis färben nutzen, empfiehlt sich eine Trocknung bei ungefähr 80 °C und eine licht geschützte Verpackung zur Aufbewahrung um die leuchtende Farbe zu erhalten.

Frisch auf den Salat gestreut sind die gelborangen Blütenblätter eine würzige Dekoration.

Es gibt die Anwendung der getrockneten Blütenblätter als Tee, der bei Entzündungen von Haut und Schleimhäuten, sowie bei Riss-, Brand-, und Quetschwunden positiv wirken soll. Der Tee kann sowohl innerlich als auch äußerlich in Form von Umschlägen, Kompressen und Verbänden angewendet werden.

Ringelblumen-Tee: Ein bis zwei Teelöffel Blütenblätter mit 250 ml kochendem Wasser überbrühen und nach 10 Minuten abseihen.

Ringelblumensalbe soll schlecht heilende Wunden, Gelenk- und Muskelschmerzen, und Nagelbettentzündungen, aber auch trockene Haut positiv beeinflussen. Es gibt viele Rezepturen für die Herstellung von Ringelblumensalbe, meistens werden die frischen Ringelblumenblätter gequetscht und mit Fett erwärmt. Der Wirkstoff setzt sich beim Erwärmen ins Fett ab, welches nach dem Erkalten dann verwendet werden kann.

Und was noch?

• Es wird gesagt, dass die Ringelblume ein vertrauenswürdiger Wetterbarometer ist: Wenn die Blume ihre Blütenblätter am frühen Morgen vor 7 Uhr öffnet, wird es ein schöner Wettertag. Wenn die Blütenblätter geschlossen bleiben, wird es regnen.

• Wie Sie aus den oberen Zeilen ersehen, ist die Ringelblume für den Menschen nicht giftig.

• Es gibt sogar Heilmittel für Hunde und Pferde aus der Pflanze, etwa Tees oder Öle für die Anwendung im Magen-Darm-Trakt oder für das Fell.

• Für Katzen allerdings sind die ätherischen Öle, die in der Ringelblume enthalten sind, leider giftig.

Vorsicht: Die Kap-Ringelblume hat nichts mit der Calendula officinalis zu tun. Sie gehört zwar auch zur Familie der Asteraceae, aber sie ist für Mensch und Tier GIFTIG und gehört NICHT in den Salat oder ist für Heil- oder Kosmetikmittel geeignet!

 

Ziergarten von Friedrich Hauk


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