Flamingoblume

Anthurium-Hybriden

Anthurien zählen zur Familie der Araceae, den Aronstabgewächsen. Die Gattung Anthurium umfaßt etwa 500 Arten, aus den tropischen Regenwäldern Mittelund Südamerikas stammen. Dort wurde die Flamingoblume um 1850 von dem österreichischen Arzt und Botaniker Dr. Karl von Scherzer entdeckt. Nach ihm wurde die Art Anthurium scherzerianum benannt. Durch Züchtung entstanden im Laufe der Jahre die kräftigeren und reicher blühenden Anthuium-Scherzerianum- Hybriden, die kleinen Flamingoblumen. Weiters ist von gärtnerischer Bedeutung die große Flamingoblume, die zu den Anthurium-Andraeanum-Hybriden zählt.

Die kleinen Anthurium-Scherzerianum- Hybriden erreichen eine Größe von etwa 20 bis 30 Zentimeter. Ihre gestielten Blätter sind schmal und dunkelgrün gefärbt. Aus den Blattscheiden entwickeln sich mittelgroße Blütenstände, die je ein rundliches bis ovales Spathenblatt tragen. Dieses ist meist leuchtend rot gefärbt, doch man findet auch rosa oder weiß gefärbte Exemplare. Der dünne Kolben ist in der gleichen Farbe und häufig spiralig gedreht („Schweineschwänzchen“).

Die Große Flamingoblume erreicht eine Höhe von etwa 50 bis 80 Zentimeter. Ihre herzförmigen Blätter haben lange Blattstiele und sind glänzend grün. Aus den Blattscheiden entwickeln sich hier auf einem langen Schaft große, glänzende Spathenblätter, die rot, rosa oder weiß gefärbt sind. Der kurze Kolben ist meist gelb gefärbt, dicker als bei den Kleinen Flamingoblumen und nur leicht gebogen.

Als Standort wählt man ganzjährig am besten einen hellen, luftigen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die Temperaturen sollten auch im Winter nicht unter 18 bis 20 °C liegen. Für gutes Gedeihen muss man allerdings zusätzlich noch für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgen. Blühende Pflanzen sollten jedoch nur indirekt besprüht werden, da es sonst zu unschönen Flecken auf den Blütenständen kommt. Für das regelmäßige Gießen und Besprühen sollte nach Möglichkeit nur kalkarmes und temperiertes Wasser verwendet werden. Wie viele Pflanzen tropischen Ursprungs reagieren auch Anthurien empfindlich auf zu hohe Salzkonzentrationen im Boden. Daher sollten nur während der Hauptwachstumszeit regelmäßige Düngergaben etwa alle zwei bis drei Wochen mit einem flüssigen Volldünger erfolgen. Bei völliger Durchwurzelung des Substrates sollte man die Flamingoblumen im Frühjahr umtopfen. Hierfür eignet sich am besten ein humoses, lockeres Substrat mit Sphagnumzusatz. Der pH-Wert sollte zischen 5,0 und 5,5 – also im sauren Bereich -liegen.

Die Vermehrung erfolgt entweder im Frühjahr durch Teilung älterer Pflanzen oder durch Aussaat. Die Anzucht aus Samen ist zwar relativ einfach, doch im Allgemeinen langwierig. Vorsicht sollte man beim Umtopfen und Teilen der Pflanzen walten lassen, da alle Anthurien schleimhautreizende Stoffe enthalten, die zu Entzündungen der Fingernägel führen können.

Zum Auftreten von Krankheiten und Schädlingen kommt es im Allgemeinen leicht bei einem ungeeigneten Standort. Ist der Platz zu warm, kann es vor allem zu einem Schildlausbefall kommen. Aber auch Spinnmilben und Thripse können schwere Schäden verursachen. Äußere Symptome sind meist das Einrollen und später Vergilben der Blätter. Durch stauende Nässe kommt es zu Wurzelfäulen, da die Wurzeln ohne Sauerstoffzufuhr ersticken und absterben.

  • Dekorative Zimmerpflanze und Schnittblume
     
  • wurde um 1850 von dem österreichischen Arzt und Botaniker Dr. Karl Scherzer entdeckt
     
  • Gut für warme, helle Standorte
     
  • Direkte Sonne, trockne Luft und starke Temperaturschwankungen vermeiden.
     
  • Enthalten hautreizende Stoffe

 

von Mag. Astrid Plenk


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