
Das Eichhörnchen
Gartenbesucher mit Niedlichkeitsgarantie!
Buschiger Schwanz, spitze pinselartige Ohren und große dunkle Augen. Das Erspähen eines Eichhörnchens löst wohl ein Entzücken aus, wie kaum ein anderer Gast im eigenen Garten. Es scheint, als könne man sich von der niedlichen Gestalt gar nicht satt sehen und das, obwohl sie definitiv nicht gerade selten sind.
Ob beim Besuch an der Futterstelle, dem Verstecken von Nüssen oder dem unglaublich geschickten Springen von Baum zu Baum. Eichhörnchen sind wahrlich eine Freude zu beobachten. Oft besteht die Gefahr, dass man Tiere, welche man häufig zu Gesicht bekommt, als selbstverständlich und gewöhnlich wahrnehmen könnte. Doch auch Eichhörnchen legen die ein oder andere Verhaltensweise an den Tag, die man ihnen vielleicht nicht zugetraut hätte.
So sieht es aus, das eurasische Eichhörnchen
Sowohl männliche als auch weibliche Eichhörnchen erreichen inklusive Schwanz eine Größe zwischen 40 und 64 Zentimetern. Dabei können große Exemplare bis knapp über ein Kilo auf die Waage bringen. Das Aussehen der Eichhörnchen ist wohl allen bekannt. Für bei uns heimische Eichhörnchen ist die rötlich braune Fellfarbe typisch. Auch dunkel gefärbte Exemplare können bei uns zu Lande beobachtet werden. Meist ist dies abhängig von ihrem Lebensraum. Das Fell dunkel gefärbter Eichhörnchen ist etwas länger und isoliert besser und wird daher eher in kälteren Lagen gesehen. Die entzückendsten Merkmale sind zum einen die pinselartigen Ohren, die großen dunklen Knopfaugen und der lange buschige Schwanz. Auf dem Bauch und auf der Brust ist das Fell weiß gefärbt. Dies sieht man besonders gut, wenn Eichhörnchen auf ihren Hinterläufen sitzen oder aber über unseren Köpfen von Ast zu Ast springen. Das eindrucksvolle Springen und Klettern ermöglichen ihnen ihre starken Hinterläufe, sowie die fingerartigen Krallen, mit denen sie sich mit spielerischer Leichtigkeit selbst senkrecht und kopfüber etwa an Ästen festkrallen können.








Lebensraum & Lebensweise
Das bei uns heimische eurasische Eichhörnchen kommt, wie der Name vermuten lässt, in Europa und Nordasien vor. Bevorzugt lebt es in Laub-, Nadel- sowie Mischwäldern. Doch nicht nur aus Wäldern, sondern auch aus Städten sind Eichhörnchen nicht mehr wegzudenken. Hierbei legt es selbstverständlich Wert auf einen dichten, hohen und vor allem alten Baumbestand. Aus diesem Grund ist es zumeist in großen Parks, auf Friedhöfen aber eben auch in Gärten anzutreffen. Besonders Altbäume spielen eine wesentliche Rolle, da diese vor allem mehr Nahrung sowie Nistgelegenheiten bieten. Meist werden 2 3 Bilder: AdobeStock 22 Kleingärtner | September 2024 1 Das eurasische Eichhörnchen Lateinisch: Sciurus vulgaris Familie: Sciuridae (Hörnchen) Größe: etwa 40 – 64 cm Färbung: rötlich braun, dunkelbraun Verbreitung: Europa, Nordasien Nahrung: Nüsse, Früchte, Kerne, Knospen, Raupen, Jungvögel Lebensraum: Wälder, Parks, Gärten, Friedhöfe September 2024 | Kleingärtner 23 Tierportrait von Eichhörnchen gleich mehrere Nester gebaut. Diese werden bevorzugt eng am Stamm in Astgabeln errichtet. Die Konstruktion aus Zweigen wird mit Gras, Moos und ähnlich weichem, isolierenden Material ausgekleidet und schützt so die Jungtiere vor Kälte und Nässe. Nicht nur selbst gebaute Nester werden jedoch als Kinderstube herangezogen. Auch künstlich angebrachte Nistkästen oder verlassene Baumhöhlen werden gerne bezogen.
Die Paarung erfolgt bei Eichhörnchen zweimal jährlich zwischen Jänner und Juni. Trächtig ist das Weibchen nicht ganz fünfzig Tage lang, bevor es zwischen einem und sechs Jungtiere zur Welt bringt. Bevor sie nach etwa zwölf Wochen das Nest erstmalig verlassen, werden sie von der Mutter rund sechs bis neun Wochen gesäugt. Haben sich die Jungtiere aus dem Nest gewagt, erweitert sich auch ihr Speiseplan. Neben „klassischer“ Eichhörnchen Nahrung wie Nüssen, Tannenzapfen, Kernen oder etwa Eicheln, wird auch eine Vielzahl an anderen Dingen verspeist. Knospen, Blätter, Beeren, Früchte und Pilze gehören auch zu den vegetarischen Lieblingsspeisen von Eichhörnchen.
Was vielen gänzlich unbekannt ist, ist, dass sich Eichhörnchen nicht rein vegetarisch ernähren. Auch Raupen, Vogeleier und sogar Jungvögel werden gelegentlich verspeist. Die Nahrungsaufnahme ist für das Eichhörnchen insbesondere vor der kalten Jahreszeit besonders wichtig. Nicht nur frisst es sich in diesem Zeitraum wichtige Reserven an, sondern es versteckt in dieser Zeit mit bemerkenswertem Engagement Nüsse und andere haltbare Speisen, auf welche es im Winter bei mangelndem Angebot an frischer Nahrung zurückgreifen kann. Unzählige Verstecke werden dabei auch vergessen. Dadurch tragen Eichhörnchen wesentlich zum Erhalt einiger Pflanzenarten bei, da aus den vergessenen Samen und Nüssen neue Pflanzen wachsen können. Anders als vielleicht von vielen angenommen, machen Eichhörnchen keinen Winterschlaf, sondern lediglich eine Winterruhe. Das bedeutet, dass sie die kalte Zeit zwar stark reduziert, allerdings dennoch aktiv bleiben und demnach auf regelmäßige Nahrungsaufnahme angewiesen sind.
Wofür Eichhörnchen wohl besonders bekannt sind, ist ihre unglaubliche Fähigkeit, sich mit bemerkenswertem Geschick und beachtlicher Geschwindigkeit durch Baumkronen zu bewegen. Ihr unverzichtbares Werkzeug hierfür ist neben den kräftigen Läufen der buschige Schwanz. Er hilft den flinken Nagetieren beim Balancieren und Steuern bei waghalsig erscheinenden Manövern. Doch nicht nur als Kletterhilfe hat der Schwanz eine wichtige Aufgabe. Er wird außerdem als Kommunikationsmittel mit Artgenossen genutzt und erfüllt zu guter Letzt auch die wichtige Funktion der Thermoregulierung. Besonders im Winter kommt diese Funktion zu tragen. In der eingerollten Schlafposition kann sich ein Eichhörnchen nämlich zur Gänze mit seinem Schwanz zudecken und sich so vor Auskühlung bewahren.

Das eurasische Eichhörnchen
Lateinisch: Sciurus vulgaris
Familie: Sciuridae (Hörnchen)
Größe: etwa 40 – 64 cm
Färbung: rötlich braun, dunkelbraun
Verbreitung: Europa, Nordasien
Nahrung: Nüsse, Früchte, Kerne, Knospen, Raupen, Jungvögel
Lebensraum: Wälder, Parks, Gärten, Friedhöfe
Eichhörnchen im eigenen Garten
Eichhörnchen erfreuen sich einer hohen Beliebtheit und sind somit auch gerne gesehene Gäste im eigenen Garten. Einzig ihr Appetit kann gelegentlich zu etwas Ärger insbesondere an der angebrachten Futterstelle führen. Im Vergleich zu kleinen Singvögeln nehmen Eichhörnchen logischerweise deutlich mehr Nahrung zu sich und können so nach nur wenigen Besuchen ein Futterhaus bereits leergeräumt haben. Oft ist es nicht nur ihr tatsächlicher Hunger, sondern auch der Drang so viele Leckerbissen wie möglich andernorts sicher für den Winter zu deponieren. Aufgrund ihres Geschicks ist es nahezu unmöglich ein Futterhaus so aufzuhängen oder auszustatten, dass es sicher vor einem Eichhörnchen ist. Es ist daher ratsam sich damit abzufinden und einfach daran zu erfreuen auch Eichhörnchen bei der Futtersuche unterstützen zu können. Meist bekommt man dafür spannend anzusehende Akrobatikeinlagen geboten.
Wer Eichhörnchen weiter unterstützen möchte, kann außerdem Nistkästen anbringen. So kann mit etwas Glück auch das ein oder andere Jungtier beim Verlassen des Nests beobachtet werden.
Tierportrait von Jakob Kuhn