Blattwanzen - Unerwünschte Gartenbewohner

Schon immer sind Blattwanzen in unseren Breiten heimisch. Es gibt weltweit über 40.000 bekannte Wanzenarten, alleine in Europa sind es etwa 3.000.

In den letzten Jahren haben sich in Mitteleuropa aber einige Arten dazugesellt, die aus dem afrikanischen oder dem asiatischen Raum eingeschleppt wurden. Der Klimawandel mit seinen heißen und trockenen Sommern begünstigt ihre Vermehrung und Verbreitung. So darf es nicht verwundern, dass Hobbygärtner in den letzten Jahren auf ihren Gemüsepflanzen unterschiedlich gefärbte und große Blattwanzen entdeckt haben.

Schäden an Obst und Gemüse

Vor allem im Osten des Landes sind Gärtner oft besorgt, denn sie entdecken auf Obstund Gemüsepflanzen viele Blattwanzen und zusätzlich geschädigte Triebe oder Früchte. An heißen Tagen sind die Tiere sehr aktiv und leicht auf den Pflanzen zu finden, an kühlen Tagen dagegen ziehen sie sich in ihre Verstecke zurück. Ein Befall ist daher leicht zu erkennen, zumal Triebe und Blätter oft Löcher aufweisen und die Früchte verkümmern, faulen und frühzeitig abfallen.

Blattwanzen ernähren sich von Pflanzensäften und sind dabei nicht wählerisch. So findet sich die grüne Reiswanze an Tomaten, Paprika, Auberginen, Kohlpflanzen, aber auch Beeren oder Bohnen. Die kleinen Tierchen können dem Gärtner die Ernte gründlich vermiesen. Auf Tomaten etwa sind winzig kleine Einstichstellen zu erkennen, die Haut wird härter und das Fruchtfleisch darunter trocken und bräunlich. Die Früchte verderben leicht und können bitter schmecken. Es ist zwar nicht schädlich, diese Früchte zu essen, aber sie schmecken einfach nicht, da die Wanzen auch Sekrete in die Frucht abgeben. In der Landwirtschaft sind solche Früchte unverkäuflich. Da die Grüne Reiswanze noch keine natürlichen Feinde hat, kann sie sich in heißen Sommern stark vermehren. Die Tiere werden etwa 12 bis 14 Monate alt und überleben milde Winter gut. Das fördert die Vermehrung enorm und so werden sie in einigen Regionen zur echten Plage und zum landwirtschaftlichen Schädling.

Grün, braun oder marmoriert

Wer Blattwanzen sucht, darf sich nicht wundern, unterschiedlich große und gefärbte Tiere zu finden, denn sie machen verschiedene Entwicklungsstadien durch. Anfangs sind es zwei bis drei mm kleine, schwarze, runde Käfer. Sie werden später rundlicher und wachsen zu fünf bis sieben mm großen, schwarzen Käfern mit weißen Punkten heran. Danach werden sie grünschwarz mit auch roten Stellen. Erst am Ende der Entwicklung ist die grüne Reiswanze bis zu 1,5 cm groß und grün. Die Farbe kann sich aber ändern, vor allem wenn es kühl ist, dann sind die Tierchen bräunlich verfärbt. Erwachsen ist die Reiswanze einzeln oder nur zu zweit zu finden, in den unterschiedlichen Stadien jedoch sind die Tierchen haufenweise auf Pflanzenstellen. Auch wenn es keine natürlichen Feinde gibt, so muss der Gärtner nicht verzweifeln. Das Beste ist, die Pflanzen mit dünnmaschigen Gemüsenetzen zu schützen, oder die Tiere, die sich bei Gefahr tot stellen und sich auf den Boden fallen lassen, abzuklauben. Dazu die Pflanzen am besten am frühen Morgen schütteln und die Tiere mit Handschuhen vom Boden klauben. Oder die Tiere von den Früchten und Pflanzen in ein mit Wasser befülltes Schraubglas schütteln und danach gleich das verschließen. Auch Sprühen mit Neem oder Kieselgur kann helfen.

Kennzeichen eines Blattwanzenbefalls

• Löcher an Blättern und jungen Trieben
• Bräunlich verfärbte Einstichstellen an Blättern, Stielansätzen und Stängeln
• Triebspitzen, Blüten und Früchte verkümmern oder faulen
• Früchte werden ungenießbar, können sogar stinken, der Geruch erinnert an Koriander
• Blüten- oder Blattknospen öffnen sich nicht
• Befallene Früchte oder Triebe sind anfällig für Viruserkrankungen

Charakteristika von Blattwanzen

• Größe der Baumwanzen: bis zu 1,5 cm
• Lebensdauer: 12 bis 14 Monate
• Sie können fliegen, mit lauten Fluggeräuschen
• Sie können die Farbe wechseln, Körper ist hell-grün, verfärbt sich im Herbst braun-rötlich, ist nach Überwinterung wieder grün
• Sie sondern bei Gefahr ein übelriechendes Sekret ab
• Sie bevorzugen im Garten Brennnesseln, Disteln, Beeren, süße Gemüsefrüchte und Hibisken
• Sie schädigen Pflanzen und Gewächse nachhaltig

 

Mag. Andrea Jungwirth


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