Feuersalbei

Mit Leichtigkeit zum Blütenmeer

Einfache Anzucht, enorm lange Blütezeit, robust, pflegeleicht und kostengünstig – die Rede ist hier von einjährigen Sommerblumen. Laut Definition werden dazu Pflanzen gezählt, deren Aussaat, Blüte und Samenbildung innerhalb eines Jahres erfolgen und die Pflanzen dann absterben.

einjährigen Sommerblumen

Wem geht nicht das Herz auf, wenn man z. B. auf Brachflächen oder entlang eines Weges einen blühenden Klatschmohn sieht? Oder gar ein ganzes Meer davon? Ein wunderbares Fotomotiv – das auch in Kunst-Drucken, Dekoartikeln und sogar auf Stoffen immer wieder modern ist. Einjährige Sommerblumen begleiten uns schon ewig: die ersten Arten waren eben Kornblumen, Klatschmohn, Kamille und Co.; als klassisches „Ackerbegleitgrün“ sprich „Unkraut“, fanden sie Beachtung und dann den Einzug in den Garten. Die Anzahl der verfügbaren Pflanzen wuchs und viele wurden als klassische Bauerngartenpflanzen kultiviert. Sie dienten nicht nur der Schönheit, sondern werden – auch heute noch – z. B. als Mischkulturpartner beim Gemüse eingesetzt bzw. als Schnittblumen verwendet. Und sie locken Bestäuber an, die dann nicht nur die Blumen sondern auch das umgebende Gemüse bis hin zu Obst- und Beerenobst bestäuben.
Zu diesen „Alteingesessenen“ zählen neben den bereits erwähnten auch die Ringelblume: die Blüten werden für Wundsalben verwendet und zusätzlich wirken die Wurzelausscheidungen gegen Nematoden.
Kapuzinerkresse (Tropaeolum): Enthaltene Senföle wirken desinfizierend; sowohl Blüten als auch Blätter und Samen können gegessen werden; ausgezeichneter Bodendecker, z. B. unter Obstbäumen.
Steinkraut (Alyssum): Locken durch ihren süßen Duft viele Bestäuber an. Tagetes: Wurzelausscheidungen wirken gegen Nematoden; bzw. neben Lauch vertreiben sie die Lauchminiermotte. Mutterkraut (Tanacetum): Blätter, oder eine Tinktur daraus helfen z. B. bei Migräne. Sonnenblumen: Dienen als Schnittblumen und als Vogelfutter; je mehr Vögel Sie in ihrem Garten haben, desto geringer ist meist die Schädlingspopulation; die Kerne sind auch für uns eine wertvolle Nahrungsquelle.
Borretsch: Gurkenkraut. Die blauen Blüten dienen als essbare Dekoration für Salate oder Aufstriche; die ganze Pflanze ist wertvoll und kann als Heil- bzw. Nutzpflanze verwendet werden; lockt auch Bienen an.
Reseda: Eher unscheinbarere Blüten, aber duftend und lockt viele Bienen an.

Sommerblumen im Staudenbeet

Ebenso lassen sich Sommerblumen im Staudenbeet einsetzen – sie verlängern hier die Blütezeit enorm und lockern oft auch die Blumenbeete auf. Besonders beliebt sind hier z. B. Schmuckkörbchen (Cosmeen), Spinnenpflanze (Cleome), Bechermalven, einjähriger Rittersporn, einjähriger Sonnenhut, Löwenmaul (Anthirrium), Levkojen, Salbei, Ziertabak und auch die Weißrand-Wolfsmilch („Schnee im Gebirge“). Vor allem im ländlichen Bereich waren Beete aus Sommerblumen früher Gang und Gäbe – nur einige Staudenklassiker wie z. B. Pfingstrosen, Lavendel oder Astern und Chrysanthemen fanden sich auch in den Gärten.

Kletterpflanzen

Wie vielfältig die große Gruppe der Sommerblumen ist, zeigt auch, dass hier auch Kletterpflanzen vertreten sind, wie z. B. Trichterwinden, Schwarzäugige Susanne oder Duftwicken. Eigentlich würden auch viele Balkon- und Kübelpflanzen als „Sommerblumen“ zählen – dazu später einmal mehr.

Welche Möglichkeit gibt es nun, die Pflanzen in den Garten zu bekommen?

Natürlich kann man sie in Gärtnereien und Gartencentern als Jungpflanzen kaufen. Der große Vorteil: die Pflanzen sind vorkultiviert, oft schon in Blüte und man kann gezielt die benötigten Stückzahlen kaufen. Der große Nachteil: das kann leicht teuer werden. Die andere Möglichkeit ist, die Pflanzen selber heranzuziehen. Auch dafür gibt es mehrere Varianten:

Wer schon mit Sommerblumen zu tun hatte, dem ist sicher aufgefallen, dass manche Arten, z. B. Ringelblumen, Jungfer im Grünen, Mohn, Kornblumen, Bischofskraut, Lichtnelken- Arten (Silene), einjähriges Silberblatt (Lunaria), aber auch Löwenmaul sich gerne selber aussäen und oft auch im Garten vagabundieren. Will man diese gezielt aussäen, kann man evtl. bereits im Herbst oder aber im zeitigen Frühjahr damit beginnen. Sie zählen nämlich zu den „Kaltkeimern“, d. h., dass ein Kältereiz zur Keimung notwendig ist, d. h. aber auch, dass sie sehr robust sind betreffend kühleren Temperaturen im Frühjahr.

Der Großteil der einjährigen Sommerblumen kann ab zirka Februar/März vorgezogen werden. Das ist einerseits notwendig bei Pflanzen, die eine längere Entwicklungszeit haben, frostempfindlich sind oder auch aus fernen Landen zu uns gekommen sind. In diese Gruppe fallen unter anderem Vanilleblume (Heliotropium), Feuersalbei (Salvia splendens), Fleißige Lieschen (Impatiens), mex. Sonnenblume (Tithonia), Bartfaden (Penstemon), Sommerastern, Lobelien, Duftwicken oder auch Orientalischer Knöterich (Persicaria „Kiss me over the garden gate“). Natürlich kann man (fast) alle Sommerpflanzen vorziehen: dadurch umgeht man einerseits evtl. auftretende feuchte/kühle Perioden zur ansonsten passenden Pflanzzeit (was die Keimung verzögert), andererseits sind vorgezogene Pflanzen auch hinsichtlich Schädlingen (wie Schnecken) oder auch Unkrautdruck leichter gewachsen. Das begrenzende Hindernis ist da oft nur der passende Platz zur Anzucht.

Und dann gibt es noch die ganz robusten, diejenigen, die man an Ort und Stelle aussäen kann. Dazu zählen aber auch Pflanzen, die ein Umsetzen nicht gut vertragen. Hierzu gehören Kapuzinerkresse, Ringelblume, Schmuckkörbchen, Kalifornischer Mohn (Escholzia), Bechermalven und Sonnenblumen, diese Pflanzen kann man selbst im Juni noch nachsäen.

Was man bei der Aussaat noch beachten kann:

• Es gibt Lichtkeimer, da wird die Aussaat nur angedrückt, damit der Samen Kontakt zur Erde bekommt, hier ist keine Abdeckung mit Erde nötig, und Dunkelkeimer. Diese werden mit Erde abgedeckt. Je größer das Saatkorn, umso höher meist auch die Erdschicht. Falls man sich nicht sicher ist, besser eher dünn abdecken. Spezielle Hinweise findet man normalerweise auf jedem Saatgutpackerl.

• Verwenden Sie kein selber abgenommenes Saatgut von Hybridpflanzen („F1“). Hier ist nicht garantiert, dass Sie die selben Pflanzen mit den gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanzen bekommen. Nur bei samenechten Sorten lohnt sich der Eigennachbau.

• Halten Sie die Aussaat feucht, aber nicht zu nass, damit keine Pilzinfektion droht. Besser ist eine „gespannte Atmosphäre“ im Zimmergewächshaus oder unter einem Plastiksackerl – regelmäßiges Lüften bitte nicht vergessen.

• Falls man sich nicht sicher ist, ob selbstgesammeltes Saatgut noch ausreichend keimfähig ist, sollte man zuvor eine Keimprobe machen, um Enttäuschungen zu vermeiden.

• Wenn Sie Ihre Zöglinge gut durch die Anfangszeit gebracht haben und es spätestens nach den Eisheiligen zum Auspflanzen geht, gönnen Sie ihnen einen nährstoffreichen Platz (evtl. Kompostgabe im Frühjahr) und gießen Sie beim Pflanzen gründlich ein. Sobald sie angewachsen sind, ist nur mehr Gießen nach Bedarf angesagt. Dann steht einem blühenden Sommer nichts mehr im Wege!

Text von Erika Osinger


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