Der Ziergarten im Mai
Wie bereits vielleicht schon im April finden wir das Steinkraut (Alyssum saxatile-Sorten), verschiedene Steinbrechgewächse, vor allem Saxifraga ardensii- Arten und viele mehr. Als schöne Ergänzung hierzu beginnen nun die Zweijahresblumen ihre Pracht zu entfalten. Stiefmütterchen, Tausendschön, Vergissmeinnicht und der Goldlack zählen zu den beliebtesten.
Stauden-, Zwiebel- und Knollenblüher
Weniger bekannt, doch reizvoll, ist die Sommerknotenblume Leucojum aestivum. Nicht vergessen darf man das Maiglöckchen, das an schattigen Plätzen unter den Laubgehölzen seine duftenden Blüten entfaltet. Das Tränende Herz (Dicentra spectabilis), das aus China zu uns gekommen ist, bringt nun ebenfalls seine herzförmigen, rosafarbenen Blüten aus denen scheinbar eine weiße Träne hervorquillt, hervor. Seltener findet man in unseren Gärten auch die reinweiß blühende Form "Alba".
Ab Mai beginnen auch die Taglilien (Hemerocallis-Hybriden) zu blühen. Neben den Taglilien beginnt nun auch die Bart-Iris – Iris-Barbata-Hybriden- ihre Blütezeit.
Ein weiterer Vertreter aus der Familie der Schwertliliengewächse sind die Ixia-Hybriden, die auch als Miniaturgladiolen oder Abendblumen bezeichnet werden. Ihre Blüten stehen in 5 bis 12-blütigen Ähren und sind nur bei Sonne geöffnet. Die Blütenfarben reichen von weiß über creme, gelb, orange und rosa bis hin zu einem kräftigen rot. Im Zentrum sind sie dunkel gefärbt und häufig findet man mehrfarbige Formen.
Kübelpflanzen: Bindeglied zwischen Haus und Garten
Oleander, Hibiskus, Abutilon, Engelstrompeten, Bougainvillien und viele meist exotische Zimmerpflanzen treten ihre "Sommerfrische" auf der Terrasse an und erfreuen uns mit ihrer Vielzahl an herrlichen Blüten. In den letzten Jahren sind auch die Tibouchina, auch Veilchenstrauch genannt, oder auch der Granatapfel, Punica granatum, immer beliebter geworden. Aber auch diverse Grünpflanzen wie zum Beispiel Palmen, Zierbananen oder auch Kakteen sind für einen Sommeraufenthalt im Freien dankbar. Am beliebtesten ist wohl der Oleander. Er wächst buschiger, wenn er etwas zurückgeschnitten wird. In voller Sonne fühlt er sich am wohlsten. Dann fehlt es ihm im Hochsommer auch nicht an Blüten.
In den Gärten immer beliebter ist auch die Immergrüne Schmucklilie, auch Afrika-Lilie genannt (Agapanthus africanus). Aus ihren fleischigen Wurzeln treibt sie klivienähnliche Blattschöpfe aus und blüht vom Juni bis August. Da nur ältere Pflanzen reich blühen, erst dann umtopfen, wenn die Blumenkübel wirklich zu eng werden. Jedenfalls auf einen guten Wasserabzug achten und an windgeschützte Stellen den Agapanthus stellen.
Viel wird auch die Passionsblume kultiviert. Es ist ein ungewöhnliches Klettergewächs, das an einen sonnigen Standort gehört. Die prachtvollen Blüten erscheinen von Juni bis September. In günstigen Lagen werden hühnereigroße, saftige Beeren ausgebildet, die genießbar sind.
In Katalogen von Baumschulen wird immer häufiger der Erdbeerbaum (Arbutus unedo) angeboten. Also, mehr als Ziergehölz, als als Nutzpflanze. Nicht ganz winterhart, gehört er in Kübeln gepflanzt. Es ist ein Erikagewächs, ist also mit Erdbeeren absolut nicht verwandt. Die Früchte sind jedoch erdbeerartig, enttäuschen aber im Geschmack. Die Pflanze braucht saure Erde und ein kalkfreies Gießwasser (wie die Rhododendren).
Seerosen, der schönste Schmuck für einen Gartenteich
Ein Gartenteich sollte vom Rand zur Mitte schräg verlaufen, damit Kleintiere und wassersuchende Vögel nicht hineinfallen. Außerdem bietet der flache Uferrand Sumpfpflanzen gute Lebensbedingungen. Zur Mitte des Teiches kann man dann die schönste Wasserpflanze setzen: die Seerose. Zum reichen Blühen benötigt sie 6 – 8 Stunden Sonne pro Tag und ruhiges, nicht zu kühles Wasser.
Seerosen gibt es für verschiedene Wassertiefen. Schwachwüchsige Sorten lassen sich behelfsmäßig auch in 40 bis 50 Zentimeter tiefen und 75 bis 100 Zentimeter breiten Bottichen kultivieren. Es muss nur absolut sauberes Wasser verwendet werden. Wenn das Wasser zu viel Kalk enthält, lässt man einen Teil des Wassers durch einen mit Torf gefüllten Sack oder Korb laufen. Neue Betonbecken, die noch Kalk an das Wasser abgeben, dürfen nicht gleich bepflanzt werden. Kalk fördert auch die Algenbildung.
Bei der Auswahl von Seerosen muss man die Höhe des Wasserstandes berücksichtigen. Die Pflanzzeit ist von Mai bis Juni. Neue Pflanzen werden einige Zeit in Wasser gelegt und erst dann ausgepflanzt. In natürlichen Teichen mit lehmartigem Untergrund können Seerosen direkt in die Schlammschicht gesetzt werden, wo man sie mit einem Holzhaken festklammert, damit sie nicht hochschwimmen können. Bei künstlichen Wasserbecken kommen die Pflanzen am besten in mit Erde gefüllte Gefäße von 20 bis 40 Zentimeter Tiefe und 30 bis 50 Zentimeter Breite, je nach Sorte. Die Rhizome kommen nur wenig unter die Erde und werden fest gepflanzt.
Ältere Seerosen sind in jedem Frühjahr zu düngen, wenn die Wurzeln wenig Erde zur Verfügung haben und sich nur beschränkt ausbreiten können.
Blühende Gehölze
Gerade von Mai bis in den Juni erreicht die Gehölzblüte im Garten ihren Höhepunkt. Die ersten Heckenrosen beginnen zu blühen und zahlreiche Bäume und Sträucher stehen in voller Blüte. Einen Überblick hierüber gibt die folgende Tabelle:
Eine Auswahl blühender Gehölze
Name | lat. Name | Blütenfarbe | Bemerkungen |
Felsenbirne | Amelanchier laevis | weiß | verträgt Kalk, Früchte essbar |
Rosmarinheide | Andromeda japonica | weiß, rosa | immergrün, saurer Boden |
Berberitze | Berberis-Arten | gelb | keine Standortansprüche |
Zwergmispel | Cotoneaster-Arten | weiß | Beeren rot |
Weißdorn | Crataegus monogyna | weiß | sonnig bis halbschattig |
Rotdorn | Crataegus laevigata | rot | sonnig bis halbschattig |
Besenginster | Cytisus scoparius | gelb, rot | saurer Boden |
Prachtglocke | Enkianthus campanulatus | gelb-rosa | halbschattige Lage |
Federbusch | Fothergilla major | weiß | Boden humos |
Ranunkelstrauch | Kerria japonica | goldgelb | blüht erneut im Herbst |
Schönheitsstrauch | Kolkwitzia amabilis | rosa | für leichte Böden |
Goldregen | Laburnum x wateri | gelb | giftig |
Heckenkirsche | Lonicera-Arten | gelb-weiß, rosa, rot | robust |
Lorbeerkirsche | Prunus laurocerasus | weiß | milde Lagen, immergrün |
Feuerdorn | Pyracantha coccinea | weißlich | schorfanfällig |
Flieder | Syringa-vulgaris Hybr. | weiß, lila, purpur, violett | sonnig bis halbschattig |
Tamariske | Tamarix parviflora | rosa | sonniger Standort |
Weigelie | Weigelia-Hybriden | rosa, rot | Nachblüte im Herbst |
Blauregen | Wisteria-Arten | blauviolett | keine Südwand |
Knollenblüher pflanzen
- Gladiolen (Gladiolus)
- Dahlien (Dahlia)
- Kronenanemone (Anemone coronaria)
- Afrikanischer Milchstern (Ornithogalum thyrsoides)
- Schönhäutchen (Hymenocallis)
- Bernsteinblume (Tritonia)
- Abessinische Gladiole (Acidanthera)
- Freesien (Freesia)
Edelwicken
Man muss sich laufend darum kümmern, dass die Ranken am Stützgerüst Halt finden. Bis zur Knospenbildung sorgt man für ausreichende Bodenfeuchtigkeit, danach für Nährstoffzufuhr durch einen Volldünger oder NPK-Dünger.
Der Frauenschuh
Diese prachtvolle Orchidee ist der Königin- Frauenschuh. Jeder Stängel trägt ein bis zwei große Blüten mit weißlichen Blütenblättern und einem karminroten "Schuh". Diese Pflanze benötigt einen mäßigen Halbschatten und feuchten bis sumpfigen, sauren Boden. In der Nähe von Rhododendren lässt sich hierzu leicht ein Beet schaffen.
Heckenrosen
Wildarten der Heckenrosen blühen schon im Mai. Für naturnahe Pflanzungen werden von den Baumschulen Wild-, Park- und Moosrosen angeboten, z. B.:
lateinischer Name | Blütenfarbe |
Rosa canina | rosarot |
Rosa centifolia | tiefrosa, stark gefüllt, hervorragender Duft |
Rosa foetida | innen kapuzinerrot, außen goldgelb, einfachblühend |
Rosa gallica | fleischrosa, am Rand weiß, klein, gefüllt, duftend |
Rosa hugonis | gelb, bogig überhängend |
Rosa moyesii | blutrot, einfach |
Rosa rugosa | rosarot oder weiß, einfach |