Obstbauliche Arbeiten im Februar
Ob obstbauliche Arbeiten im Februar schon durchgeführt werden können, hängt von der Witterung ab. Grundsätzlich sind bei einigen Graden unter dem Gefrierpunkt keine Schnittarbeiten vorzunehmen.


Beerenobst
An den Johannis- und Stachelbeersträuchern sind bei kräftiger Neutriebbildung, die mehrjährigen und auch zu schwach entwickelten jungen Triebe herauszuschneiden. An stark vergreisten Sträuchern sollte jetzt ein kräftiger Rückschnitt erfolgen, um eine Neutriebbildung anzuregen.
Abgetragene Ruten der Himbeeren und Brombeeren sind unverzüglich herauszuschneiden, da sie über den Winter oft als Unterschlupf für Schädlinge gedient haben.
Erdbeeren
Um die Fäulnis an den Erdbeerpflanzen zu verhindern, sind angefaulte Blätter und angewehtes Laub zu entfernen. Sobald der Boden frostfrei ist, ist er oberflächlich zu bearbeiten und notfalls ein Dünger einzuarbeiten.
Steinobst
Wichtig wäre jetzt eine Kupferspritzung, um die Kräuselkrankheit an den Pfirsich- und Nektarinenbäumen zu verhindern. Diese ist aber erst bei Temperaturen um 10 °C vorzunehmen. Beim Baumschnitt sollten stärkere Zweige mit der Säge und nicht mit einer Schere erfolgen, um Quetschungen zu vermeiden, die zu einem Gummifluss führen können.
Stein- und Kernobst
Anfang Februar ist der Reiserschnitt beim Steinobst abzuschließen. Die Kernobstreiser, die sich länger in Winterruhe befinden, können auch noch Ende Februar, Anfang März geschnitten werden.
Durch eine hohe Luftfeuchtigkeit kommt es an den Obstbaumstämmen zu einer Ansiedlung von Moosen und Flechten. Speziell Flechten bilden im Laufe der Jahre ein dichtes Geflecht, wodurch die Rinden feucht bleiben und so Schäden entstehen können. Beim Entfernen dieser Geflechte ist mit Vorsicht vorzugehen, damit die Rinden, vor allem der jungen Obstbäume, nicht verletzt werden.
Schnüre können durch das Dickenwachstum der Stämme und Äste einwachsen. Sie sind noch vor dem Einwachsen vorsichtig zu lösen und nochmals anzubinden, damit die Obstbäume wieder einen festen Halt haben.
Kernobst
Wenn es die Witterung erlaubt, ist der Schnitt der schwach gewachsenen Kernobstbäume die vordringliche Arbeit. Durch pflanzenhygienische Maßnahmen, wie dem Wegschneiden der Mehltautriebe und dem Entfernen von Moniliafrüchten, sind später auftretende Infektionen durch die Sporen dieser beiden Pilzkrankheiten zu verhindern.



von Dipl. Ing. Peter Modl