Ostern - Backen für die Feiertage
Manchmal fragt man sich, wie all die Traditionen, die wir heute pflegen, entstanden sind. Wie viele Jahrtausende muss man zurückgehen, um nach der (zufälligen) Entstehung eines Teiges die Kreativität der Frauen und ihrer nachfolgenden Generationen zu bestaunen, daraus vorerst Fladenbrot zu machen und dieses immer weiter zu Backwaren zu entwickeln?
Sicherlich waren es später auch die Mönche, die in den Klöstern früher als das Volk Zutaten aus fernen Ländern zur Hand hatten, mit denen man gut experimentieren konnte. Noch heute erinnert die Form eines Brezels an die beim Beten verschränkten Arme. Nicht zu vergessen die Griechen und die Römer und ihr nachhaltiger Einfallsreichtum. Der Klerus machte aus heidnischem Aberglauben christliche Feste, konnte aber nicht verhindern, dass die Köchinnen auch nach der Christianisierung an der Symbolkraft der Gebildbrote festhielten. All das, was wir heute nicht mehr eindeutig nachvollziehen können, steht in Rezeptform in Großmutters oder Mutters handgeschriebenem Koch- und Backbuch. Leider viel zu selten steht dabei, wo das jeweilige Rezept herkommt! Einige davon könnten im Mittelalter durch das Zusammentreffen von Adeligen oder Geistlichen mit Köchen und Köchinnen aus anderen Kulturen stammen, war doch das damals größer werdende Habsburger-Reich von Anfang an ein Schmelztiegel der Nationen.
Eine ganz besondere Rolle spielen die Bäuerinnen, die seit jeher in ihren Regionen die Traditionen gepflegt und Brauchtumsgebäck zubereitet haben. Gleichzeitig haben sie viele Rezepturen weiterentwickelt und gehören heute zu unseren besten Köchinnen und Bäckerinnen.
Grüne Frühlingstorte (Ostertorte)
Zutaten für eine Torte (26 cm ø)
Tortenboden
- 5 Eier, 100 g Kristallzucker
- 150 g Staubzucker
- 1 P. Vanillezucker, 200 ml Öl
- 200 g Cremespinat (TK-Ware)
- 250 g Mehl, 1/2 P. Backpulver
Fülle und Verzierung
- 500 ml Obers, 2 P. Sahnesteif
- ca. 200 ml Preiselbeermarmelade
- gehackte Pistazien
- österliche Deko (z.B. Fondanteier, Schokohäschen…)
Zubereitung
Die Eier trennen, Eiklar mit dem Kristallzucker zu steifem Schnee schlagen.
Die Eidotter mit dem Staub- und Vanillezucker schaumig aufschlagen, das Öl langsam einrühren, danach den aufgetauten Spinat (soll Zimmertemperatur haben) unterrühren, dann das Mehl mit dem Backpulver versieben und abwechselnd mit dem Eischnee langsam unter den Teig heben.
Die Masse in eine befettete Tortenform füllen und im auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen zirka 50 Minuten backen.
Die ausgekühlte Torte aus der Form nehmen und zweimal durchschneiden.
Das Obers mit Sahnesteif aufschlagen, die Tortenböden abwechselnd mit Preiselbeermarmelade und etwas Schlagobers füllen und wieder zusammensetzen.
Die Torte oben und rundum mit dem restlichen Schlagobers einstreichen und nach Belieben verzieren.
Dieses Rezept stammt von Christine Eggerstorfer.
Das Rezept stammt aus dem Buch
Bäuerinnen backen traditionelles Festgebäck
Leopold Stocker Verlag, Graz
Mehr als 100 Rezepte für traditionelles Festgebäck unserer Bäuerinnen aus Österreich, Bayern, Baden-Württemburg und Südtirol finden sich in dem Buch, für das sie in alten Kochbüchern ihrer Mütter und Großmütter gestöbert haben.
ISBN 978-3-7020-2080-4
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Schlemmereck von Brigitte Mramor