HonigSensorik – HonigQualität

Sensorik ist die Bestimmung von Eigenschaften in Produkten. Die Honig-Sensorik wird von uns Menschen mit unseren Sinnen erkannt und bestimmt. Es ist nicht nur der Geschmack, sondern auch Geruch und Farbe lässt uns einiges erkennen. 

Farben des Honigs 

Wenn wir ein Glas Honig in die Hand nehmen, sehen wir die Farbe des Honigs. Hell bis fast klar ist der Honig der Robinie (vulgo Akazie), weiß ist Rapshonig, goldgelb der Honig von Sonnenblume und auch Löwenzahn, sehr dunkel bis bräunlich zeigt sich der Honig der Edelkastanie (Maroni). Blatthonig von Laubbäumen ist meistens auch dunkel und der beliebte Waldhonig ist rotbraun bis dunkelbraun. Bei Sortenhonig ist der Nektar zu einem hohen Anteil von einer „Blütensorte“ wie z. B. Sonnenblumenhonig. 

Im Blütenhonig ist die Jahresernte von Nektar sämtlicher Blütenpflanzen der Saison durchmischt, daher haben wir auch eine entsprechende Farbenpalette zur Auswahl. 

Geschmack des Honigs

Weiteres erkennen wir beim Verkosten den Geschmack von Honig. Menschen können fünf Geschmäcker wahrnehmen. Süß, salzig, bitter, sauer und umami. Daher muss sich unser Gaumen erst an das tatsächliche Aroma „herantesten“, was nicht sofort gelingen wird. Der Geschmack ist je nach vorhandener Blütenvielfalt sehr unterschiedlich. Jeder Honig schmeckt süß. Aber das ist zu wenig für den „guten Geschmack“. Beim Geschmackstest ist ein neutraler Gaumen wichtig. Beim Verkosten die Nase zuhalten, dann entfaltet sich das Aroma intensiver, ohne dass Nebengerüche den Geschmack beeinflussen. 

Welcher Honig schmeckt wie? 

Robinie (nicht Akazie) hat einen milden Geschmack. Diesen Honig können auch Pollenallergiker genießen, da bei dieser Sorte keine bzw. kaum Pollenrückstände im Honig sind. Lindenhonig hat einen leicht würzigen Nachgeschmack und bei Waldhonig ist das Bukett intensiv mit herber Note und ist unverkennbar durch seinen malzigen Geschmack. 

Geruch des Honigs

Neben dem Geschmack ist auch der Geruch des Honigs differenzierbar. Blumig frisch duftet Honig von den Blüten der Obstgehölze im Frühjahr. Ein Geruchspotpourri ist Honig von allen nektarträchtigen Sommerblühern. Starkriechend würzig duftet Honig, wenn Kräuter dominieren. 

Konsistenz

Konsistenz ist die Beschaffenheit von Honig. Frischer Frühjahr- und Sommerhonig ist dünnflüssig und kann mit der Zeit eine festere Konsistenz bekommen. Sonnenblumenhonig neigt durch den hohen Zuckergehalt zum Kristallisieren und wird daher gerührt, er ist als Cremehonig sehr beliebt. 

Die Qualität ist das Allerwichtigste beim Honig! 

Mehr als die Hälfte des handelsüblichen Honigs ist als „Mischung von Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ angegeben. Wir können den Bedarf an Honig für die Industrie und die privaten Haushalte in Österreich nicht aus eigener Produktion decken. Auf einigen Honigsorten in den Geschäften täuscht der Aufdruck „abgefüllt in Österreich“ mit einer rot-weiß-roten Bänderung eine heimische Herkunft vor. 

Bei heimischem Honig steht immer nur Österreich als Herkunftsland auf dem Produkt. Österreichische Erwerbs- und Hobbyimker garantieren „echten Honig.“ Dieser Vermerk wird auf jedem Etikett bzw. Honigglas und auch auf den Deckeln stehen. Bei Biohonig gelten strenge Vorschriften, da muss das grüne Logo und die Nummer der Kontrollstelle (AT-BIO-902) am Etikett stehen. 

Kleingarten-Imkerinnen und -Imker haben den Vorteil, ihre Bienenvölker quasi vor der Tür zu haben und sind in den jeweiligen Ortsgruppen des Imkerlandesverbandes Mitglied, wobei der Wiener Landesverband aus acht Ortsgruppen besteht. Wenn eine Kleingarten- Imkerin und/oder ein -Imker in Ihrer Nähe ist, probieren Sie diesen Honig, er wird Ihnen schmecken und Sie genießen die Idylle der Kleingartenimkerei. Der Honig von unseren ImkerInnen wird alljährlich prämiert, so gab es bereits Gold- und Silbermedaillen für Blütenhonig von Kleingarten-Bienen!

 

von Brigitte Moravec FABW


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