Der Gemüsegarten im März

Im März ist es schon höchste Zeit die ersten Gemüsejungpflanzen heranzuziehen. Am besten geschieht dies natürlich in einem Frühbeetkasten oder Kleingewächshaus. Notfalls genügt aber auch das Fensterbrett.

Erste Radieschen stupfen

Radieschen kann man auf allen gemüsetauglichen Flächen anbauen, die auch mit Wasser versorgt werden können. Hervorragende Knollenqualitäten hinsichtlich Geschmack und Ausfärbung erzielt man auf humosen, lockeren Lößlehm- und Schwarzerdeböden. Der optimale pH-Wert der Böden sollte 5,6 bis 7,0 betragen. Radieschen vertragen kurzfristig Temperaturen von – 4 °C und sie wachsen auch noch bei 5 bis 10 °C. Wichtig ist ein gleichmäßiges Wasserangebot. Schwankungen in der Wasserversorgung lassen die Radieschen pelzig werden, außerdem neigen sie zum Platzen. Erste Aussaaten kann man bereits zeitig im März durchführen (evtl. mit Vlies oder Lochfolie abdecken), letzte Aussaaten ins Freiland können noch im September vorgenommen werden. Man legt die Samen einzeln ab und zwar in der Reihe in einem Abstand von drei Zentimeter, die Reihen etwa fünf Zentimeter auseinander. Die Saattiefe soll zwischen 0,5 und 1 Zenitmeter liegen. Werden Radieschen zu tief gelegt, werden sie dünn-spiralig. Die Samen bleiben vier bis fünf Jahre keimfähig. Eine Ernte kann ungefähr drei bis acht Wochen nach Aussaat erfolgen. Die Nährstoffansprüche sind bei der kurzen Kulturdauer nicht sehr hoch. Vielfach sind von den Vorkulturen noch ausreichend Nährstoffe für die Radieschenkultur im Boden vorhanden. Auf gar keinen Fall Stallmist geben!
Es gibt Formen mit runden, und solche mit mehr oder weniger länglichen Knollen, sie können rosa, rot, violett, weiß, gelb, gelbbraun und zweifarbig weiß/rot oder auch weiß-rotgestreift sein. Gängigste Sorten sind ‘Boy’, ‘Fanal’, ‘Florent F1’, ‘Frühwunder’, ‘Knacker’, ‘Saxa’, ‘Sora’, ‘Riesen von Aspern’ (rund und rot), Flamboyant’, ‘French Breakfast’, ‘Ladenbeet’, ‘Salto’ (länglich und rot/weiß), Eiszapfen’, ‘White Breakfast’ (länglich, weiß). Kleine Radieschen: Durchmesser 1,5 bis 2 cm, rund und leuchten rot: ‘Novella F1’, Tinto F1’, ‘Arista’, ‘Marabelle’.

Weitere Aussaaten ins Freiland

sind zum Beispiel: Dicke Bohnen, Pal- oder Schalerbsen, Gartenmelde, Gartenampfer, Rettiche, Blatt- und Wurzelpetersilie, Karotten, Schwarzwurzeln, Rote Rüben. Ausprobiert sollte auch einmal Namenia und Stielmus werden. Beide gehören zu den Speiserüben (Mairüben).
Butterhäuptelsalat kann bereits Ende März direkt ins Freiland gesät werden. Der Reihenabstand beträgt 25 cm, der Abstand innerhalb der Reihe zwei bis drei Zentimeter (verwenden Sie Pillensaatgut). Nach Auflaufen der Pflanzen werden sie zunächst auf einen Abstand von 5 bis 15 Zentimeter vereinzelt (Pflanzen nicht wegwerfen, sondern „umsetzen“!) und schließlich auf 25 Zentimeter, sodass die Salatpflanzen nun im Abstand 25 × 25 Zentimeter stehen.

Zwiebel zum Pflanzen

Zwiebel, Porree, Schalotten (es gibt weiße und rote Schalotten, auch kleine runde und längliche), Knoblauch gehören jetzt auf die Gemüsebeete.

Petersilie

Petersilie erst nach drei bis vier Jahren wieder auf die gleiche Stelle aussäen. Starker Schädlings- und Krankheitsbefall führt zu frühem Vergilben und zum Absterben der Pflanzen, daher die lange Anbaupause.

Verfrühen mit Folien

Unter Folienabdeckung können Kopfsalat, Kohlrabi, Rettiche, Radieschen, Gartenkresse und Schnittsalat ausgepflanzt bzw. ausgesät werden.

Kartoffeln vorkeimen

Zum Vorkeimen von Frühkartoffeln legt man die Knollen nebeneinander in flache Steigen und stellt diese bei 10 bis 12 °C luftig und hell auf. Bilden sich schließlich kurze und kräftige Triebe von zirka zwei Zentimeter Länge werden die Erdäpfeln dann „gelegt“. durch das Vorkeimen verfrüht sich die Ernte um etwa 14 Tage, auch der Ertrag kann dadurch um 10 bis 20 % gesteigert werden.

von Univ.-Doz. Dr. Gerhard Bedlan


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