Gemeine Myrte

Myrtus communis

Die Gemeine Myrte, auch Brautmyrte oder Echte Myrte genannt, ist ein immergrüner, buschiger Strauch. Seine Heimat sind das Mittelmeergebiet und Vorderasien. Sie zählt zur Familie der Myrtaceae, den Myrtengewächsen, zu denen etwa 131 Gattungen mit über 4.600 Arten gehören. Die Myrte ist eine alte Kulturpflanze, die im Mittelmeergebiet verbreitet ist.

 

Sie war bereits zur Zeit der Griechen und Römer bekannt und laut der griechischen Mythologie soll sich Aphrodite, die Göttin der Liebe und Schönheit, mit Myrtenzweigen geschmückt haben. Daher galt sie als Schutzpflanze für alle Liebenden. 

Aber auch in der Heilkunst fand die Myrte Verwendung. Sie wurde zur Linderung von Erkältungen, Akne oder auch bei Wunden eingesetzt. Doch Vorsicht, der Pflanzensaft der Myrte ist leicht giftig, daher ist von Eigenbehandlungen unbedingt abzusehen. Zu uns kam diese dekorative Pflanze im 16. Jahrhundert. Schnell wurden die Mythen und Legenden, die sich um die Myrte ranken, auch bei uns bekannt und daher stieg sie schnell zu einem beliebten Symbol für die Liebe, Reinheit und Jungfräulichkeit auf. Lange Zeit bestand der klassische Brautkranz aus Myrten und der Bräutigam erhielt ein kleines Sträußchen zum Anstecken. Diese Sträußchen wurden meist nicht weggeworfen sondern man versuchte aus ihnen neue Pflanzen zu ziehen und trug so zur Verbreitung bei. Gediehen diese Pflanzen, wurden als Indikator für das beständige Eheglück angesehen und daher immer besonders gehegt. So hielt die Myrte Einzug in die Häuser und gilt als eine der ältesten Zimmerpflanzen.

Standort und Nachzucht

Während die Myrte an ihrem natürlichen Standort eine Höhe von bis zu drei Meter erreichen kann, bleibt sie im Blumentopf oder Kübel mit unter zwei Meter. Da sie sich gut schneiden lässt wird sie im Handel auch als Kugelpyramide oder als Kronenbäumchen angeboten. Ihre dunkelgrünen Blätter sich schmal lanzettlich und gegenständig oder zu drei quirlständig angeordnet. Sie verströmen beim Zerreiben einen aromatischen Duft, der auf ätherische Öle zurückzuführen ist. Die kleinen weißen Blüten erscheinen von Juni bis Oktober und sind sehr dekorativ. 

Als Standort wählt man am besten einen hellen, sonnigen und luftigen Platz. Werden sie regelmäßig mit kalkfreiem Wasser gegossen und etwa alle 10 bis 14 Tage gedüngt steht einem prächtigen Wuchs nichts mehr im Wege. Stauende Nässe muss unbedingt vermieden werden, da dies zum raschen Absterben der pflanzen führt. Die Sommermonate verbringt die Myrte am bestem im Freien. Die Winterruhe sollte bei Temperaturen um 5°C erfolgen. Während des Winters sollte nur mäßig gegossen werden.

Will man die Pflanzen selbst heranziehen, so eignen sich Stecklinge, die man im Mai als halbweiche Kopfstecklinge schneiden kann, gut dafür. Als Substrat eignet sich am besten ein Torf-Sand-Gemisch das eine Bodentemperatur von 18 bis 20°C aufweisen sollte. Nach dem Anwachsen werden die Triebe zwei- bis dreimal pinziert (gestutzt). Umgetopft werden junge Pflanzen alle ein bis zwei Jahr, ältere Pflanzen nur mehr alle drei bis fünf Jahre. Will man die Pflanzen zu Kugeln oder Pyramiden formen, sollte man bedenken, dass sie nur am zwei- und mehrjährigen Holz blühen. Jeder Rückschnitt geht daher auf Kosten der Blüten und sollte daher nur alle zwei bis drei Jahre erfolgen. 

Sortenvielfalt

Zwar ist die Braut-Myrte die einzige Art der Myrtengewächse die in Europa vorkommt, doch sind durch Züchtung einige wunderschöne Sorten (Kultivare) entstanden. Am häufigsten findet man die Sorte Myrtus communis ‚microphylla‘. Sie erreicht eine Wuchshöhe von ungefähr 200 bis 300cm, ist reich blühend und ihre kleinen Blätter sind dunkelgrün und glänzend. 

Wer nicht so viel Platz hat sollte zur Sorte Myrtus communis ‚compacta‘ greifen, denn diese wird nur 60 bis 70cm hoch, doch an Blütenreichtum steht sie den höheren Sorten nicht nach. 

Die Sorte Myrtus communis ‚variegata‘ beeindruckt mit ihren großen, bis 5cm langen, panaschierten Blättern. Auch ihre Wuchshöhe ist mit 100 bis 120cm sehr attraktiv. D

ie vielleicht schönsten Blüten bringt die Sorte Myrtus communis ‚Flore pleno‘ hervor. Mit ihren gefüllten Blüten, die in geradezu verschwenderische Zahl erblühen ist die eine wahre Augenweide. Ihre Wuchshöhe liegt zwischen 120 und 150cm. Krankheiten und Schädlinge können die Freude an diesen dekorativen Pflanzen trüben. Vor allem Schildläuse können bei zu warmem Standort zu schweren Schäden führen

Gemeine Myrte

  • historische Kübelpflanzen für nicht ständig beheizte Räume
     
  • dekorativ 
     
  • Blütenfarben: weiß 
     
  • Häufig als Hochstämmchen gezogen 
     
  • Nicht winterhart

von Mag. Astrid Plenk


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