Der Goldglänzende Laufkäfer
Flink und prächtig schillernd!
Aufgrund seines spektakulär gefärbten Körpers zählt der Goldglänzende Laufkäfer zu den wohl auffälligsten Vertretern der Art, aber auch der gesamten heimischen Insektenwelt. Doch nicht nur sein hübsches Aussehen, sondern auch seine nicht außer Acht zu lassende Rolle als Nützling, machen ihn zu einem gern gesehen Gast im eigenen Garten.
Wenn man nun meint, noch nie ein Exemplar zu Gesicht bekommen zu haben, mag das vielleicht daran liegen, dass sich der Goldglänzende Laufkäfer vorwiegend nachts aus seinem Versteck wagt, um auf die Suche nach Nahrung zu gehen. Wer die Chancen auf eine Sichtung erhöhen möchte, sollte sich vorsichtig, mit einer Taschenlampe bewaffnet nach Einbruch der Dunkelheit auf die Suche begeben. Sein auffällig schillernder Panzer ist im Licht der Taschenlampe besonders schön zu sehen.
So sieht er aus, der Goldglänzende Laufkäfer
Mit einer Länge zwischen 1,8 und 3,2 Zentimetern weist der Laufkäfer eine beachtliche Körpergröße auf. Zwischen männlichen und weiblichen Laufkäfern gibt es hier keinerlei Unterschiede. Gepaart mit den leuchtend, schillernden Farben, die seinen ganzen Körper ziehen, ist er wahrlich ein auffälliger Geselle. Die Färbung kann hierbei durchaus unterschiedlich ausfallen. Sie variiert zumeist zwischen goldrot, goldgrün und in seltenen Fällen sogar bläulichen Färbungen. Einen wesentlichen Einfluss darauf, wie der erwachsene Käfer aussieht, spielen hierbei Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung während der Puppenentwicklungszeit. Einen netten Kontrast zum restlichen Körper stellen die Beine, sowie Fühler des Laufkäfers dar. Diese sind nämlich orange-rötlich sowie in manchen Bereichen schwarz gefärbt. Ein ebenso markantes Merkmal sind die kräftigen, eher dunkel gefärbten Längsrippen der Deckflügel.
Trotz seiner auffälligen Erscheinung besteht dennoch Verwechslungsgefahr mit einem Artgenossen, dem Goldlaufkäfer. Unterschieden werden können die Beiden lediglich anhand ihrer Fühler. Während beim Goldglänzenden Laufkäfer nur das jeweils erste Fühlerglied rötlich gefärbt ist, sind es beim Goldlaufkäfer die ersten vier. Die restlichen Fühlersegmente sind bei Beiden schwarz. Außerdem sind die Längsrippen beim Goldglänzenden Laufkäfer sehr dunkel gefärbt. Die Längsrippen des Goldlaufkäfers sind im Gegenzug goldgrün.
Lebensraum & Lebensweise
Die Verbreitung des Käfers erstreckt sich über Mittel-, Ost- und Westeuropa. Während sie im Norden gänzlich fehlen, besiedeln sie im Westen sogar Gebiete südlich des Gebirgszugs zwischen Frankreich und Spanien, den Pyrenäen. Bevorzugt werden hierbei feuchte, kühle Laub- beziehungsweise Mischwälder. In höher gelegenen Lagen wurden sie bereits auf unbewaldeten Gebieten gesichtet. Besonders untertags findet man sie unter loser Rinde sowie in Totholz und dichtem Moos. Doch nicht nur in Wäldern, sondern auch in unseren heimischen Gärten werden die prächtigen Laufkäfer immer häufiger gesehen. Wer nun besorgt überlegt, ob dies vielleicht zu einem Problem für die sorgsam gesetzten Pflanzen werden könnte, kann beruhigt bleiben. Das Gegenteil ist nämlich der Fall. Der Laufkäfer zählt aufgrund seines räuberischen Fressverhaltens zu einem äußerst wichtigen Nützling.
Auf ihren nächtlichen Streifzügen sind sie nämlich auf der Suche nach Würmern, Insekten, Schnecken sowie deren Eier. Besonders letztere stellen im eigenen Garten jedes Jahr erneut neue Probleme für Zierpflanzen und Gemüse dar. Der Goldglänzende Laufkäfer ist einer der Nützlinge, der sogar gegen die Verbreitung von Nacktschnecken einen wesentlichen Beitrag leistet. Auf der Suche nach Nahrung schrecken sie auch vor großen Höhen nicht zurück. Ihr Hunger treibt sie gelegentlich auch auf Bäume und damit in Höhen von etwa sechs Metern. Doch nicht nur die erwachsenen Laufkäfer leisten so einen wichtigen Beitrag zur Schädlingsbekämpfung. Auch die Larven ernähren sich nämlich bereits räuberisch. Insgesamt müssen sich Laufkäferlarven dreimal häuten, bis sie sich im Zuge der Verpuppung endgültig zum erwachsenen Laufkäfer entwickeln.
Sowohl für die Larven als auch die fertig entwickelten Laufkäfer spiel Totholz eine wesentliche Rolle. Es dient einerseits als Rückzugsort besonders am Tag, wenn es für den Laufkäfer zu heiß und trocken ist, und andererseits als Quartier zum Überwintern. Dies betrifft bei weitem nicht nur die Laufkäfer, sondern generell eine Vielzahl an Insekten weltweit. Es ist daher unumgänglich darauf zu achten, dass sowohl in Wäldern als auch in Gärten und anderen vom Menschen geprägten Landschaften Totholz einen Platz hat und nicht umgehend aus dem jeweiligen Lebensraum entfernt wird.
Offensichtlich namensgebend für den Laufkäfer ist seine bevorzugte Art der Fortbewegung. Dabei macht er seinem Namen alle Ehre, denn er weiß seine kräftigen Beine zu nutzen. Es wurde bereits beobachtet, dass Laufkäfer pro Nacht Strecken bis zu 77 Metern zurücklegen können, was in Anbetracht ihrer Größe eine durchaus beachtliche Leistung ist. Um diese Leistung zu vollbringen, ist natürlich auch ein gewisses Tempo nötig. Laufgeschwindigkeiten von 0,16 Meter pro Sekunde wurden hierbei schon nachgewiesen.
Der Goldglänzende Laufkäfer im eigenen Garten
Wie bereits erwähnt stellt der Goldglänzende Laufkäfer aufgrund seines Fressverhaltens einen Nützling der heimischen Insektenwelt dar, den man mit Sicherheit nicht missen möchte. Um Laufkäfer im Garten einen geeigneten Lebensraum zu bieten, ist es wichtig für schattige und eher feuchte Plätzchen zu sorgen, an denen er sich tagsüber zurückziehen kann, bevor er nachts auf Beutezug durch den Garten streift. Die beachtliche Fressleistung der erwachsenen Käfer sowie der Larven trägt wesentlich zur Bekämpfung von Schädlingen bei. Es wäre also schade, den Laufkäfer aufgrund falscher Gestaltungsmaßnahmen aus dem Garten zu vertreiben oder generell fernzuhalten.
Neben generell schattigen und feuchten Bereichen ist es außerdem ratsam Totholz im Garten zu platzieren. Hierbei sei gesagt, dass von der Platzierung von Totholz unzählige andere Insekten sowie Vogelarten profitieren und dieses daher in keinem Garten fehlen sollte.
Der Goldglänzende Laufkäfer
Lateinisch: Carabus auronitens
Familie: Laufkäfer (Carabidae)
Größe: etwa 18 – 32 mm
Färbung: goldgrün, rotgrün, bläulich
Verbreitung: Mittel-, Ost- und Westeuropa
Nahrung: Insekten, Würmer, Schnecken sowie deren Eier
Lebensraum: Gärten, Wiesen, Laub und Mischwälder
Insektenportrait von Jakob Kuhn