Venusschuh
Galten früher Orchideen als ausgesprochen empfindliche Pflanzen, die man nur mit großem Aufwand am Fensterbrett halten kann, so hat sich dieses Bild heute stark gewandelt. Viele Orchideen findet man in den Gartenmärkten wie beispielsweise Phalenopsis-Hybriden, Cymbidium-Hybriden oder auch den Venusschuh (Paphiopedilum-Hybriden).
Gattung & Aussehen
Gattung Paphiopedilum stammt aus Asien und ihre Vertreter findet man in Nepal, Indien, Malaysia, Thailand und dem südlichen China sowie in Neuguinea, auf Sumatra, Borneo und den Philippinen. Es gibt etwa 100 Paphiopedilum-Arten und Unterarten. Der wissenschaftliche Name Paphiopedilum setzt sich aus dem Beinamen Paphia für die Göttin Aphrodite und dem griechischen Wort pedilon, das Pantoffel oder Sandale bedeutet, zusammen. Daher auch der deutsche Name Venusschuh. Auch erinnert das untere Kronblatt der Blüte von seiner Form her an einen Schuh. Ihre Wuchshöhe beträgt meist um die 40 Zentimeter. An Hand der Laubblätter lassen sich diese Orchideen in drei Gruppen einteilen. Orchideen mit geflecktem Laub, mit einfarbig grünen, schmalen Blättern, Orchideen mit einfarbig grünen, breiten Blättern. Die Blätter sind dick, fleischig und haben eine kräftig hervortretende Mittelrippe. Die Blüten sind in ihrer Größe, Färbung und auch Form sehr unterschiedlich und bilden sich an einem Schaft, der mittig aus den Blättern entspringt. Die Blüten sind fleischig, glänzend wachsartig und sehen fast künstlich aus. Das obere Kelchblatt steht meist in einem Farbkontrast zu den es flankierenden Blütenblättern und der Lippe, die die beiden unteren zusammengewachsenen Kelchblätter verdeckt. Ihre Blütezeit ist meist im Frühjahr und im Herbst, doch verschiedene Hybriden können auch ganzjährig blühen.
Standort
Den Standort wählt man je nach Gruppenzugehörigkeit, Formen mit gefleckten Blättern bevorzugen einen halbschattigen Standort. Man kann sie gut an einem Ost- oder Westfenster halten. Sorten mit einfarbig grünen Blättern stellt am besten an ein Nordfester, da sie Schatten benötigen. Egal an welchem Fenster sie den Venusschuh halten, der Platz sollte unbedingt frei von Zugluft sein. Bezüglich der Temperaturansprüche ist der Venusschuh je nach Gruppezugehörigkeit etwas anspruchsvoll. Formen mit gefleckten Blättern stammen ursprünglich aus Gegenden mit ganzjährig warmen Temperaturen Sie hält man am besten zwischen 20 und 25 °C im Sommer und im Winter bei 16 bis 22 °C. Grünlaubige Arten/Sorten mit schmalen Blättern, die im Winter nachts Temperaturabsenkungen benötigen brauchen im Sommer tagsüber 20 bis 22 °C und in der Nacht 17 bis 19 °C und im Winter tagsüber 20 bis 23 °C und in der Nacht 13 bis 16 °C. Mehrblütige Arten/Sorten mit durchgängig warmen Bedingungen hält man am besten im Sommer bei 20 bis 23 °C und im Winter bei 18 bis 22 °C. Grünlaubige Arten/Sorten mit breitem Laub stellt man am besten ganzjährig warm, im Sommer also zwischen 18 bis 25 °C und im Winter bei 16 bis 20 °C.
Venusschuh Paphiopedilum-Hybriden
- Dekorative, exotische Zimmerpflanze
- Blüten langlebig
- Viele verschiedene Blütenfarben, meist mehrfarbig
- Zahlreiche Sorten
- Ein wenig anspruchsvoll
Pflege
Wie alle Orchideen sollte man den Venusschuh kräftig gießen oder auch tauchen. Hierfür wird der gesamte Topf für ein paar Minuten in das Gießwasser hineingestellt (also getaucht), damit sich das Substrat mit Wasser vollsaugen kann. In den folgenden Tagen kann das Substrat dann langsam abtrocknen und die Feuchtigkeit an die Wurzeln der Orchidee abgeben. Das Substrat darf niemals ganz austrocknen, allerdings verträgt die empfindliche Pflanze Staunässe noch weniger als Trockenheit. Werden sie zu nass gehalten, kommt es rasch zu Wurzelfäulen und die Pflanzen gehen ein. Gegossen wird immer nur auf das Substrat, es darf kein Wasser über die Blätter laufen, denn dann sammelt es sich möglicherweise in den Blattachseln, auch hierbei drohen Fäulen. Ein Besprühen ist nur an wirklich warmen Tagen mit extrem niedriger Luftfeuchtigkeit notwendig. Dabei muss darauf geachtet werden, dass kein Wasser zum Blattansatz hinläuft und dort stehen bleibt. Das Gießwasser selbst sollte kalkfrei und zimmerwarm sein. Während der Wachstumszeit braucht die Pflanze eine regelmäßige Nährstoffversorgung. Hierzu verwendet man am besten einen speziellen Orchideen-Dünger oder einen üblichen Blumendünger. Diesen sollte man jedoch nur mit der halben Aufwandmenge ausbringen. Umtopfen muss man etwa alle zwei bis drei Jahre. Der ideale Zeitpunkt ist kurz nach der Blüte, meist also im Sommer.
Krankheiten sind relativ selten, doch kann es bei stauender Nässe zu Wurzelfäulen kommen. Weit häufiger kommt es zu Problemen durch Schädlingsbefall. Hierbei ist vor allem auf Schildläuse, seltener auf Spinnmilben und Thripse zu achten.
Zimmerpflanze von Mag. Astrid Plenk