Weihnachtskaktus 

Schlumbergera-Hybriden 

Der Weihnachtskaktus, auch Gliederkaktus genannt, gehört zur Familie der Cactaceae (Kakteengewächse) und seine ursprüngliche Heimat sind die brasilianischen Regenwälder. Die im Handel erhältlichen Weihnachtskakteen sind Kreuzungen aus Schlumbergera truncata und S. russeliana. Er ist eine relativ pflegeleichte, reichblühende Topfpflanze, die sich besonders gut für helle und kühle Räume eignet.

Ihre Wuchsform ist anfänglich aufrecht, mit zunehmender Höhe jedoch überhängend und mehrfach verzweigt. Die einzelnen Blattglieder, die etwa zwei Zentimeter breit sind und bis zu sechs Zentimeter lang werden können, weisen meist zwei bis drei deutlich gehobene Zähne auf. Die Blütezeit liegt, wie schon der Name sagt, um die Weihnachtszeit, also von Ende Dezember an bis etwa Februar. Die weißen, rosa bis karminrot oder sogar gelb gefärbten Blüten erreichen eine Größe von zirka sechs Zentimeter und werden endständig gebildet. Da der Weihnachtskaktus, wie auch der Weihnhachtsstern oder die Kalanchoë, zu den Kurztagspflanzen zählt, erfolgt die Blüteninduktion erst, wenn acht bis neun Stunden Tageslicht nicht überschritten werden. Für den Rest des Tages muss abgedunkelt werden. Dieser Tagesablauf von Lichtstunden und Dunkelheit muss für vier bis fünf Wochen eingehalten werden.

Als Standort im Zimmer eignet sich im Winter ein heller bis leicht sonniger Platz. Im Sommer sollte man einen halbschattigen Platz wählen, der bis September auch im Freien seien kann. Nach dem Knospenansatz sollten die Pflanzen nicht mehr umgestellt werden, da es sonst häufig zum Abstoßen der Knospen kommt. Den ganzen Sommer hindurch muss für gleichmäßige Feuchtigkeit gesorgt werden und bis Ende Juli sollten regelmäßige Düngergaben, bevorzugt mit einem phosphatreichen Dünger, erfolgen. Ab August sind zur Ausreifung der Blattglieder die Dünger- und Wassergaben zu reduzieren. Während der Ruhezeit (nach der Blüte), die mindestens vier Wochen dauern sollte, sind die Wassergaben noch weiter einzuschränken. 

Die Vermehrung gelingt, selbst Anfängern unter den Zimmerpflanzengärtnern, über Blattgliederstecklinge leicht. Diese werden, nachdem man sie etwas abtrocknen lässt, direkt ins feuchte Substrat – am besten Kakteenerde – gesteckt. Pro Topf nimmt man, je nach dessen Größe, drei bis fünf Stecklinge. Die Vermehrung ist ganzjährig, außer während der Knospen- und Blütezeit, möglich. 

Krankheiten oder Schädlinge treten selten und meist nur bei krassen Pflegefehlern auf. Der Häufigste ist stauende, anhaltende Nässe durch zu viel Gießwasser. Dies verursacht Wurzelfäulen, Pythium-Wurzel und -Sprossfäule (Pythium irregulare) oder Fusarium- Fäule und -Welke (Fusarium oxysporum). Zu Beginn stellt man häufig nur ein glanzloses, graues Aussehen der Pflanzen fest. Erst mit Fortschreiten der Krankheit kommt es, trotz reichlicher Wasserversorgung, zu einem reduzierten Wachstum und einem Welken oder Schrumpfen der Sprossspitze. Die Endglieder verfärben sich hierbei meist rötlichviolett. Eine Behandlung solcherart erkrankter Pflanzen ist nicht möglich. Das Welken der Pflanzen muss jedoch nicht immer durch eine Pilzinfektion ausgelöst werden, auch zu große Trockenheit kann ein Schrumpfen der Blattglieder auslösen. Zu Knospenfall kommt es meist durch den wechselnden Lichteinfall bei Standortveränderungen nach dem Knospenansatz oder auch bei einem zu dunklen und gleichzeitig zu warmen Standort kommen.

Weihnachtskaktus

  • Pflegeleichte, reichblühende Topfpflanze
  • Blütenfarben rosa bis karminrot, selten weiß oder gelb
  • Kurztagspflanze für helle, kühle Räume
  • Vor Staunässe schützen
  • Kein Standortwechsel nach dem Knospenansatz

von Mag. Astrid Plenk


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