Weihnachtsstern

Euphorbia pulcherrima

Der Weihnachtsstern, auch Adventstern oder Poinsettie genannt, zählt zur Familie der Euphorbiaceae, den Wolfsmilchgewächsen. Die Familie wurde nach Euphorbus, dem Leibarzt des König Nuba II. von Nubien 54 v. Chr. benannt, und beinhaltet so verschiedene Arten wie den Christusdorn (E. milii), die Medusenhauptwolfsmilch (E. caput-medusa) oder die Säuleneuphorbie (E. trigona). Der deutsche Name Wolfsmilchgewächse bezieht sich auf den giftigen, ätzenden, weißen Milchsaft, der bei Verletzungen von der Pflanze abgegeben wird und die Haut und die Schleimhäute reizen kann.

Ursprünglich stammt der Weihnachtsstern aus dem tropischen Mexiko. In seiner Heimat ist er ein aufrechtwachsender Halbstrauch bis Strauch, der bis drei Meter hoch werden kann. Bei uns kommt er als Topfpflanze (10 bis 80 Zentimeter hoch) zwischen Oktober und Dezember in den Handel. Die eirunden bis lanzettlich breiten, dunkelgrün gefärbten Laubblätter sind wechselständig angeordnet. Im Winter bilden sich endständig große, sternförmige Hochblattrosetten, die, je nach Sorte, cremeweiß, rosa oder leuchtend rot ausgefärbt sind und die um zahlreiche Cyathien gebildet werden. Als Cyathien bezeichnet man die eigentlichen Blüten die im Gegensatz zu den Brakteen, nur unscheinbar sind.

Als Standort eignet sich ein heller, vor direkter Sonneneinstrahlung geschützter, Platz, der nicht zu nahe an der Heizquelle liegt, am besten. Das Temperaturoptimum liegt zwischen 16 und 22 °C, doch die Bodentemperatur sollte nicht unter 18 °C absinken. Ferner ist für gleichmäßige Feuchtigkeit zu sorgen. Zu nasser aber auch zu trockener Stand führt zu Blattfall. Bei Lufttrockenheit sollte man die Pflanzen sprühen, um Schädlingsbefall (Wollläuse, Weiße Fliege, Thripse) zu vermeiden. Man muss jedoch darauf achten, dass die Brakteen nicht mitbesprüht werden. Bei zu viel Nässe beginnen die empfindlichen Wurzeln zu faulen (Wurzelbräune – Thielaviopsis basicola, Phythium- Wurzelfäule – Pythium sp.). Verliert ein Weihnachtsstern seine Blätter, sind oft Kälte und Zugluft schuld, denn beides verträgt er nicht.

Für viele ist der Weihnachtsstern eine „Wegwerfpflanze“ doch eine Weiterkultur kann sich durchaus lohnen. Bei guter Pflege und etwas Glück kann er sich zu einem kleinen, gut verzweigten Strauch oder bei einem Hochstamm zu einem dekorativen Bäumchen entwickeln. Nach dem Abfallen der echten Blüten, nicht der Hochblätter, wird die Pflanze stark zurückgeschnitten. Topfpflanzen und Hochstämme auf zirka zehn Zentimeter, Ampelpflanzen auf ungefähr fünf Zentimeter. Danach werden sie warm gestellt und etwas trockener gehalten. Ab ca. Mitte Mai sollte man die Pflanzen in ein neues, nicht zu großes Gefäß umtopfen. Als Substrat eignet sich Blumen-, Einheitserde oder auch TKS 2. Der pH-Wert sollte zwischen 6,0 und 6,8 liegen. Nun gießt man wieder regelmäßig und beginnt ab Juni mit der regelmäßigen Düngung. Wenn die Neuaustriebe einige Zentimeter lang sind, sollte man auf die vier oder fünf kräftigsten Triebe stutzen, um kräftige Pflanzen zu erzielen. Damit die Weihnachtssterne wieder ihre farbigen Hochblätter rechtzeitig entwickeln, muss man die Lichtzufuhr ab September steuern. Hierfür stülpt man am besten etwa zwei Monate lang, jede Nacht für 12 bis 14 Stunden einen Karton über die Pflanze, um die benötigte Dunkelphase zu gewährleisten.

  • Giftiger Milchsaft, der Haut und Schleimhäute reizen kann
  • Heller, jedoch nicht sonniger Standort
  • Wird auch als Mini, als Hochstamm, in Pyramiden- und Ampelform angeboten
  • Zahlreiche Sorten von leuchtend rot über zartes rosa bis hin zu cremeweiß ausgefärbtem Brakteen

von Mag. Astrid Plenk


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