natürliche Weißdornhecke für den Kleingarten

Weißdorn in der Naturhecke

Der einheimische Eingriffelige Weißdorn trägt die lateinische Bezeichnung Crataegus monogyna und eignet sich hervorragend als Sichtschutz, denn eine natürliche Weißdornhecke ist um ein Vielfaches schöner und vor allem nützlicher als Thujen oder Kirschlorbeer. Weißdorn verträgt Nässe und starken Wind außerordentlich gut und die Dornen der Weißdornhecke machen die Pflanze fast unüberwindbar für Mensch und Tier. Erstaunlich ist nebenbei, dass der Weißdorn bis zu 500 Jahre alt werden kann.

Der heimische Weißdorn kann wunderbar mit anderen einheimischen Heckenpflanzen kombiniert werden, etwa mit der Schlehe, der Holunderbeere oder der Kupfer-Felsenbirne. Der Eingriffelige Weißdorn ist Bestandteil vieler Heckenpakete für Mischhecken, egal ob als Nahrung und Brutplatz für Vögel oder Insekten.

Standort und Rückschnitt

Eine Weißdornhecke wächst wunderbar in der Sonne, im Halbschatten oder im Schatten und verträgt sowohl Nässe als auch andauernde Trockenheit, sie stellt kaum Ansprüche an ihre Umgebung. Zudem ist Crataegus monogyna ein sehr winterhartes blattverlierendes Gehölz, dass im Herbst tolle Farben zeigt. Je nach Standort beträgt die Wachstumsgeschwindigkeit ungefähr 20 bis 40 Zentimeter pro Jahr. Ihren Weißdorn schneiden Sie am besten erstmals im Juni und dann noch einmal im September zurück, wobei Sie dabei feste Handschuhe tragen sollten, um sich nicht an den spitzen Dornen zu verletzen. Weißdorn macht sich gut als niedrige bis mittelhohe auch schmale Hecke bis zu einer maximalen Höhe von ungefähr drei Metern.

Der Weißdorn ist, wie sein Name schon sagt, ein weißblühender, mit kräftigen Dornen versehener drei bis acht Meter hoher Strauch bzw. Kleinbaum, der in ganz Europa, von Irland bis Kreta auf der Omalos Hochebene, entdeckt werden kann. Dort gedeiht er auf sonnigen bis halbschattigen, kalkreichen, nicht zu fetten Böden in lichten Kiefernwäldern, an Waldrändern, Feldrändern und in Hecken, oft gemeinsam mit Schlehdorn, Heckenrosen und Brombeeren.

Wer Tiere in seinen Garten locken möchte, der pflanzt Weißdorn, der Nahrung und sicheren Unterschlupf bietet, aber ohne wilde Brombeeren, diese geben zwar vielen Schmetterlingen Nahrung, wuchern aber grandios in die Breite, Höhe und Tiefe. Weißdorn ist äußerst begehrt bei 32 Vogel-, 17 Säugetier- und 163 Insektenarten (davon allein 56 Kleinschmetterlingen!).

Man sagt zwar einfach „Weißdorn“, doch botanisch gesehen gibt es den beschriebenen „Eingriffeligen“ und den „Zweigriffeligen Weißdorn“(Crataegus laevigata). Sie unterscheiden sich an der Anzahl ihrer Griffel pro Blüte. So besitzt dann jedes ihrer Früchtchen einen Kern oder zwei bzw. drei Kerne, denn Blüten des Zweigriffeligen Weißdorns können auch drei Griffel haben. Und dann gibt es viele natürliche Weißdorn-Hybriden, denn beide Arten kreuzen sich untereinander und mit anderen Weißdornarten – wobei sich alle durch besonders hartes Holz auszeichnen, was ihnen ihren botanischen Gattungsnamen „Crataegus“ verlieh: griechisch krataiós = stark, hart.

Steckbrief: Heimischer Weißdorn

Lateinisch: Crataegus monogyna

Andere Namen: Christdorn, Haakäsen, Hagapfel, Hagäpfli, Hagedorn, Hägele, Hagewiepkes, Heckendorn, Heinzelmännerchen, Mehlbaum, Mehlbeere, Mehldorn, Mehlfässchen, Müllerbrot, Weißheckdorn, Wibelken, Wubbelken, Wyßdorn, Zaundorn

Blüte: weiß, reichblühend

Wuchs: aufrecht, stark bedornt, wüchsig

Herbstfärbung: auffälliges Herbstlaub

Blatt: dunkelgrün, tief eingeschnitten, gelbes Herbstlaub

Frucht: dunkelrot, essbar

Standort: anspruchslos

Verwendung: Zierstrauch, Naturgarten, Blütenhecke, für naturnahe Pflanzungen und Blütenhecken, geschnittene Hecken, Vogelnährgehölz

Frostfest: winterhart

Schnitt: Schnittverträglich, im Normalfall kein Schnitt erforderlich. Im Spätwinter/Frühjahr können einzelne ältere Triebe herausgeschnitten werden um die Pflanze etwas auszulichten.

Weitere Weißdornarten für den Garten: Großkelchiger Weißdorn (Crataegus rhipidophylla), Pflaumenblättriger Weißdorn (Crataegus x prunifolia), Hahnendorn (Crataegus crus-galli), Scharlachdorn (Crataegus coccinea), Apfeldorn/Lederblättriger Weißdorn (Crataegus x lavallei ‘Carrierei’), Azaroldorn (Crataegus azarolus), Chinesischer Weißdorn/ Fiederblatt-Weißdorn (Crataegus pinnatifida).

Ein bisschen Geschichte

Alle Weißdornarten hüllen im Vollfrühling ihr knorriges, dorniges Geäst in eine schneeweiße, von Bienen summende Blütenwolke, die einen eigenen Geruch verströmt. Dieses Wesen des blühenden Weißdorns, bedornt, weiß und speziell duftend, fand natürlich auch Eingang in die Sagenwelt:
Germanen und Kelten pflanzten Weißdorn in ihre Hecke und wiesen ihm die Aufgabe zu, ihr Gehöft vor wilden Tieren und schadenbringenden Geistern zu schützen, er galt neben anderen als Schutzbaum schlechthin!
Hier wohnten die guten Elfen. Der Legende nach hält sich der Zauberer Merlin bis zum Zeitenende schlafend unter einem Weißdornbusch auf. König Artus, so erzählt die Sage, ließ sich jedes Jahr einen blühenden Zweig des Weißdorns bringen, der auf dem Gelände von Glastonbury Abbey, einer Abtei der Benediktiner in England, wuchs. Heute noch wird jedes Jahr von einem Priester oder einer Priesterin der Church Off England ein Zweig des Buschs abgeschnitten und in das Britische Königshaus gesandt, um den Weihnachtstisch zu schmücken.

Weißdornholz wird und wurde gerne für Stöcke („Hagglsteckn“), Wanderstöcke, Dreschflegel, Rechenzähne, Holznägel, Spindeln und für diverse Drechselarbeiten verwendet.

Und sonst?

Die kleinen roten Apfelfrüchte des Weißdorns, oft als „Weißdornbeeren“ bezeichnet, wurden bereits von den Germanen roh oder zu Mus verkocht verspeist und als Wintervorrat getrocknet. Dieser Tradition blieb man in späteren Jahrhunderten – neben dem Verspeisen von Weißdornblättern – in Notzeiten treu.
Man verarbeitete getrocknete Beeren zu „Streckmehl“, das heißt, man mischte gemörserte, zerriebene Weißdornbeeren unter das Brotmehl, um es zu strecken, einige Namen wie Mehlkübeli, Mehlwieken, Mehldorn und Mehlfässchen weisen darauf hin!

Mit Weißdornblättern wurde auch der rare Tabak gestreckt und mit gemahlenen Kernen streckte man den noch rareren Kaffee – was vom gesundheitlichen Standpunkt aus gesehen eigentlich eine gute Kombination darstellte! Auch medizinisch wird Weißdorn unter anderem in Form von Filmtabletten, Kapseln, als Tropfen und als Tee im Handel angeboten. Wissenschaftlich gut dokumentiert sind standardisierte Extrakte.


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