Die Frösche vom Krachmacherteich

Im Juni kann es laut werden

Im zeitigen Frühjahr wirken Gartenteiche ruhig und friedlich. Die ersten Besucher nach dem Winter wie Springfrosch oder Erdkröte kommen heimlich. Bei den Frühlaichern suchen die Männchen aktiv nach den Weibchen, denn sie haben keine Schallblasen. Und Springfösche rufen unter Wasser. Sehr angenehm!

Jetzt aber – im späten Frühjahr und Frühsommer – kann es am Gartenteich laut werden. Verantwortlich dafür sind die Männchen der Laub- und vor allem Grünfrösche, die auch am Abend und in der Nacht noch weit hörbar um Weibchen buhlen. Wohnen Sie in der Nähe eines Teiches und fühlen Sie sich vom Rufen der Frösche während der Paarungszeit gestört? Dann erhöht es hoffentlich Ihre Toleranz gegenüber den Lärmverursachern, wenn Sie hier erfahren, welch interessante Tiere dahinterstecken und warum sie so laut rufen müssen.

Der Bilderbuchfrosch 

Der europäische Laubfrosch (Hyla arborea) ist seltener in Gartenteichen anzutreffen und hat vermutlich höhere Beliebtheitswerte als die Grünfrösche. Mit seinen langen Fingern, seinem erstaunlichen Klettervermögen und seiner meist wunderschön grünen Färbung gehört er wohl zu den bekanntesten Fröschen. Die Männchen locken die Weibchen von weitem zu einem geeigneten Laichgewässer und rufen von Bäumen oder im Wasser schwimmend. Dabei schieben sie die Luft zwischen Lunge und kehlständiger Schallblase hin und her und erzeugen ihr weithin hörbares äpp…äpp…äpp. 

Laubfroschweibchen bevorzugen laute Rufer mit kräftig gefärbter Schallblase bei der Partnerwahl. Bei einem Schweizer Amphibienforscher rief ein Laubfroschmännchen im Garten aus einer Gießkanne, was ihn aufgrund der verstärkenden Wirkung seines Rufortes, sehr erfolgreich gemacht haben soll. Für die Eiablage suchen Laubfrösche stark besonnte und vegetationsarme Gewässer. Nach dem Ablaichen wird es bald wieder ruhiger um diesen Krachmacher.

Die Grün- oder Wasserfrösche

Den meisten Lärm am Gartenteich machen die Frösche der Gattung Pelophylax, Grünoder Wasserfrösche genannt, zu welchen in Österreich drei Arten gehören: Der kleine Wasserfrosch, der Teichfrosch und der Seefrosch. Sie sehen sich sehr ähnlich und sind auch für Experten ohne genetische Methoden schwer zu unterscheiden. Alle weisen eine grünliche Grundfärbung auf, halten sich ganzjährig am Gewässer auf und besitzen zwei seitliche Schallblasen, die für sehr laute Rufe sorgen. Der frühere wissenschaftliche Name des Seefroschs, Rana ridibunda, bedeutet „Der lachende Frosch“ und bezieht sich auf seine lauten, keckernden Rufe. Jener des Teichfroschs, Rana esculenta, bedeutet „essbarer Frosch“ und deutet an, dass er früher oft als Froschschenkel auf dem Teller gelandet sein dürfte. 

Nur der kleine Wasserfrosch und der Seefrosch sind echte Arten im biologischen Sinne, während der Teichfrosch aus der Kreuzung dieser Arten als Hybrid hervorgegangen ist. In Gartenteichen findet man nur den Kleinen Wasserfrosch und den sehr anspruchslosen Teichfrosch, während der Seefrosch Seen, Flüsse und Weiher der flachen offenen Landschaft bewohnt. 

Die Männchen der Wasserfrösche besetzen Reviere im Gewässer und verteidigen diese lautstark mit Revierrufen. Junge, kleine Männchen werden dabei verdrängt und kommen in diesem Gerangel kaum zum Zug. Die Paarungszeit erreicht ihren Höhepunkt zwischen Mai und Juni, wenn die Tiere kräftig gefärbt sind und die Auseinandersetzungen zwischen den Männchen zu einem besonders ausdauernden Froschkonzert führen. Die Rufe helfen den Weibchen den passenden Partner ausfindig zu machen. 

Wasserfrösche finden neue Gewässer schnell und besiedeln auch gerne Teiche im Siedlungsgebiet bzw. in Städten. Da es sich bei Garten- und Parkteichen meist um ganzjährig wassergefüllte Gewässer handelt, bleiben die Tiere auch das ganze Jahr über. Außerhalb der Paarungszeit ist es aber ruhiger, die Tiere sonnen sich gerne am Gewässerrand und springen bei Störung ins Wasser.

Wichtig zu wissen

Alle heimischen Amphibienarten sind streng geschützt und dürfen nicht ohne Genehmigung umgesiedelt werden.

Im Rahmen des BIOM-Garten Projekts wird mit Hilfe der Web-App artenzählen.at das Vorkommen von Amphibien und Reptilien in Hausgärten erforscht. 

Wenn Sie Ihre Beobachtung dieser Tiere in Ihrem Garten melden, leisten Sie dazu einen wichtigen. 

Wenn Sie Amphibien oder Reptilien in Ihrem Garten beobachten, machen Sie bitte ein Foto und melden Sie Ihre Beobachtung auf artenzählen.at. 

Unsere ExpertInnen im Projekt werden anhand Ihres Fotos schauen, ob Sie richtig liegen.


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