Wassergarten

Immer öfter sind in unseren Gärten kleine Teiche und Wasserstellen zu finden. Eine erfreuliche Entwicklung, schließlich ist das ein wertvoller Lebensraum für viele Tiere, für die Wasser unentbehrlich ist.

Libellen

Die wohl eindrucksvollsten Insekten am Teich, die besonders Kinder faszinieren, sind die rund 75 heimischen Libellenarten (Odonata), die als Klein- und Großlibellen zwei Gruppen bilden.

Sie sind oft auffällig gefärbt, bis zu 15 cm groß, und wahre Flugkünstler, die mit spannenden Verhaltensweisen, wie Revierverteidigung, Balz, Jagd und Standorttreue Kinder wie Erwachsene zum Zuschauen animieren.

Allein der Schlupf einer Libelle gehört zum prägendsten Naturschauspiel das Kinder erleben können. Nach der komplizierten Paarung in der Luft (Libellenrad) werden die Eier ins Wasser oder an Wasserpflanzen abgelegt. Die aus den Eiern geschlüpften Larven ernähren sich mit Hilfe einer vorschnellbaren Fangmaske als Lauerjäger räuberisch im Teich. So manche Kaulquappe endet zwischen den Mundwerkzeugen einer Libellenlarve. Die Atmung erfolgt über den Darm als Ersatzkieme. Das ermöglicht der Larve auch eine schnelle Bewegung nach dem Rückstoßprinzip.

Die Entwicklung zur Libelle erfolgt ohne Puppenstadium. Sobald die Reife erreicht ist, kriecht die Larve an senkrechten Pflanzenstängeln aus dem Wasser und sprengt die schlüpfende Larvenhaut. Die Flügel werden zuerst mit Körperflüssigkeit aufgepumpt, nach der Aushärtung des Chitins bleibt das Adernnetz mit Luft gefüllt. Störungen durch Regentropfen oder Angreifen führen zu irreparablen Schäden und damit zu Flugunfähigkeit und Tod. Libellen ernähren sich wie ihre Larven räuberisch und sterben mit dem ersten Frost. Wie lange die Zeit als Larve dauert, ist vom Futterangebot abhängig und kann ein bis mehrere Jahre dauern.

Wasserläufer, Gelbrandkäfer

Wasserläufer leben meist in stehenden Gewässern und halten sich auf der Wasseroberfläche oft in Gruppen auf. Sie ernähren sich räuberisch von Insekten, die auf das Wasser fallen, wobei die ums Überleben rudernden Tiere die Vibrationssinnesorgane in den Beinen der Wasserläufer reizen, wodurch die Beute geortet werden kann.

Weniger auffällig sind Schwimm- und Wasserkäfer – bis auf den bis zu 3,5 cm großen Gelbrandkäfer. Sein durch eine dünne Ölschicht glänzender Körper stößt das Wasser ab. Auch er lebt räuberisch, ebenso wie seine Larven. Den Nachwuchs legen die Weibchen als Eier in oder an Wasserpflanzen ab. Gelbrandkäfer atmen durch einen „Stachel“ am Hinterleib, durch den sie sich an der Oberfläche mit Sauerstoff versorgen. Auch sind sie gute Flieger, die nachts mehrere Kilometer zu neuen Tümpeln oder Teichen zurücklegen.

Wasserschnecken

Wasserschnecken entsorgen im Teich abgestorbene Pflanzen und von Algenwuchs, auch der Boden wird von Pflanzenteilen gereinigt. So tragen sie zu einem natürlichen Gleichgewicht im Teich bei. Alle im Gartenteich lebenden Schnecken sind Zwitter, bei der Paarung tauschen zwei Schnecken ihre Samenflüssigkeiten aus und das Weibchen legt später die Eier an Blätter und Stängel von Unterwasserpflanzen ab.

Die Posthornschnecke ist sehr beliebt, weil sie mit ihrer roten, bis lila Färbung sehr dekorativ wirkt. Anders als bei der Sumpfdeckelschnecke sieht man sie auch häufig, denn sie atmet mit der Lunge und muss an die Oberfläche kommen, um Luft zu schnappen. Die Spitzschlammschnecke ist ebenso perfekt an das Leben im Teich angepasst. Auch sie atmet mit Lungen, ist anspruchslos und überlebt selbst in stark verschmutzten und verschlammten Teichen.

Finden Wasserschnecken nicht genügend Algen, machen sie sich schonungslos über Wasserpflanzen her. Auf eine natürliche Auslese kann man nicht hoffen, gerade die Spitzhornschnecke ist sehr robust und überlebt sowohl das Durchfrieren als auch das zeitweilige Austrocknen von Gewässern. Die beste Methode, ihren Bestand einzugrenzen, sind Tiere, die den Laich fressen, z.B. Molche.

Gartenteiche oder eine Wasserschale können auch das Überleben örtlicher Populationen sichern, und retten in heißen Zeiten buchstäblich Leben. Übrigens: Wichtig sind flache Ufer oder Äste, über die sich ins Wasser gefallene Tiere retten können.


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