Malve

Malva sylvestris

Wer etwas Nostalgie und wunderschöne Bauerngartenblumen im Garten haben will, schafft sich Malven an: Wilde Malve, Trichtermalve, Bechermalve, Moschusmalve und Strauchmalve. Und es gibt noch einige mehr – gut 25 Arten in Europa und Asien.

Wo wachsen Malven am besten?

Malven mögen es sonnig bis halbschattig und bevorzugen einen warmen Platz im Garten. Sie eignen sich für trockene Böden, sind frischer Erde aber ebenfalls zugeneigt. Der Boden sollte durchlässig und nährstoffreich sein.

Weg-Malve

Einige der schönsten haben den direkten Weg aus der freien Natur in unsere Gärten gefunden. Die Weg-Malve (Malva neglecta) ist neben der Wilden Malve eine der am häufigsten vorkommenden Malvenarten in Österreich. Vor vielen Jahren wurde sie in schwierigen, von Hunger geprägten Zeiten auch als Gemüse angebaut. Die Pflanze wird ca. 60 Zentimeter hoch und trägt weiße bis hellrosa Blüten.

Wilde Malve

Heimisch ist auch die einjährige Wilde Malve (Malva sylvestris), eine bekannte Heilpflanze, die in vielen Hustentees als Reiz lindernder Bestandteil beschrieben wird. Im Naturgarten ist sie als Wildblume beliebt bei Schmetterlingen, allerdings ist Vorsicht geboten, denn bei guter Düngung wuchert sie alles zu.

Stockrosen

Bei Stockrosen (Alcea rosea) werden oft Sorten mit gefüllten großen Blüten bevorzugt, aber auch einfach blühende Samenmischungen haben ihren Reiz. Freunde eines „Bauerngärtchens“ halten es eher mit der Gewöhnlichen Stockrose mit ihren einfachen roten, rosa, weißen oder gelben Blüten, da sie für Insekten ein besonderer Anziehungspunkt sind.

Stockrosen sind mehrjährige Stauden, lassen aber leider in ihrem Wuchs schnell nach und werden dann anfällig für Rostpilze, die blattunterseits einen braunen Rasen bilden und in kurzer Zeit alle Blätter zerstören. Wenn das passiert, sollten Sie die befallenen Blätter abschneiden, es wachsen dann schnell neue, gesunde Blätter nach. Geben Sie die „rostigen“ Blätter nicht auf den Kompost, damit sich der Pilz nicht weiterverbreiten kann. Um Malvenrost vorzubeugen, kann ein Sud aus Ackerschachtelhalm helfen. Blätter mit dem Sud ab April regelmäßig besprühen. Die Rostpilze sind auch ein Grund, weshalb Stockrosen meist zweijährig gezogen werden. Im Juni oder Juli wird in Kisten ausgesät und im August an die vorgesehene Stelle im Abstand von 20 x 30 cm gepflanzt.

Trichtermalven

Besonders schön gezeichnet sind die Blüten der Trichtermalven (Malope trifida) aus Spanien und Portugal mit schön gezeichneten, dunkelrosa und weißen Blüten, sowie die ihr nahe verwandten Bechermalven (Lavatera trimestris), die es in vielen Sorten gibt. Ihr Platz sollte sonnig und möglichst trocken sein, der Boden lehmig und nährstoffreich. Am besten aufgehoben pflanzen Sie diese Malven vor einer Mauer oder südseitig an Ihren Zaun, denn mit einer Höhe von bis zu 150 Zentimetern sind die kerzengerade wachsenden Pflanzen anfällig für Wind.

Sie sind sowohl auffällige und dankbare Schnittblumen für die Vase als auch Dauerblüher in Beeten. Besonders effektvoll wirken sie in größeren Gruppen etwa vor einer Hecke, einer Mauer oder einem Zaun, im Abstand von 20 bis 25 Zentimetern gepflanzt. Der Boden sollte sandig und nicht allzu nahrhaft sein.

Moschusmalve

Eine charmante Art, die es auch als Samen zu kaufen gibt, ist die zartrosa Moschusmalve (Malva moschata). Obwohl mehrjährig, blühen die nur 70 bis 80 Zentimeter hoch aber buschig wachsenden Pflanzen schon im ersten Sommer bis lange in den Herbst und dann immer wieder. Sie sind anspruchslos und benötigen kaum Pflege.

Im Garten passen Moschusmalven an den Zaun, aber nützen in der freien Natur selbst die schmalsten Ritzen zwischen Pflastersteinen. Sie passen aber auch gut in eine gepflegte Umgebung, ja sogar in Töpfen sind sie ein ansehnlicher Terrassenschmücker. Die Moschusmalve ist ein gutes Beispiel dafür, dass heimische Wildblumen die Konkurrenz nicht zu scheuen brauchen.

Staudenbechermalve

Heimisch ist auch die Staudenbechermalve (Lavatera thuringiaca). Sie ist eine wertvolle winterharte Staude für den Gehölzrand. Die üppige, buschige Malve von gut anderthalb Meter Höhe blüht an halbschattiger Stelle auf nahrhaftem Boden mit Hunderten von zartrosa Blüten von Juli bis September.

Die Pflanzen, einzeln gesetzt vor dunklen Laubgehölzen im Natur- und Bauerngarten, wirken besonders gut, aber auch als Schnittblumen werden sie gerne verwendet. Die Anzucht gelingt leicht aus Samen, im Herbst sollte dann im Abstand von einem Meter an ihren endgültigen Standort gesetzt werden.

Strauchmalve

Der Staudenbechermalve sehr ähnlich ist die exotisch wirkende Strauchmalve (Lavatera olbia) aus Portugal. Allerdings braucht sie etwas Winterschutz und ist daher nur für Gegenden mit nicht zu kalten Wintern oder gleich für unbeheizte Wintergärten oder Gewächshäuser zu empfehlen.

Malvenblätter und -blüten sind essbar und eignen sich hervorragend zum Dekorieren von Desserts, Kuchen, Salaten oder Käseplatten. Aus den getrockneten Blüten der Wilden Malve und der Moschusmalve lässt sich zudem ein aromatischer Tee kochen, der sowohl Halsschmerzen und Husten als auch Magen- und Darmbeschwerden lindern kann. Übrigens: Wegen ihrer an kleine Käselaibe erinnernden Früchte, ist die Wilde Malve auch unter dem Namen „Kaspappel“ bekannt. Sie blüht rosa oder violett und kann bis zu 120 Zentimeter hoch werden. Charakteristisch sind die dunkleren Längsstreifen in der Blüte.

 

Ziergarten von Friedrich Hauk


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