Kräutersalze

Teure und exotische Salze wie geräucherte Salze, Himalayasalz oder feine Meersalze wie das Fleur de Sal oder das Pyramidensalz liegen genauso im Trend wie Blüten- oder Kräutersalze. Eine Vielzahl von Salzmischungen aus verschiedenen Kräutern und Meersalz sind bereits ein beliebtes Mitbringsel aus mediterranen Urlaubsländern. Dabei lassen sich Kräutersalze ganz einfach selbst herstellen und dafür wird ganz normales Stein- oder Meersalz verwendet.

Spezialsalze sind nicht gesünder

Salz ist lebensnotwenig für uns Menschen, aber die Dosis macht bekanntlich das Gift. Zumindest zwei Gramm bis zu fünf oder sechs Gramm Salz benötigt der Körper am Tag, aber auch nicht mehr. Durch Fertigprodukte, Fast Food oder Knabbereien wie Chips und gesalzene Nüsse essen wir in Mitteleuropa aber viel zu viel Salz. Das könnte sich negativ auf die Nieren oder den Blutdruck auswirken. Daher versprechen sich gesundheitsbewusste Menschen eine gesundheitliche Wirkung durch spezielle Salze, wie das rosafarbene Himalayasalz, das blaue Salz aus Persien (Iran) oder das durch Vulkangestein schwarze Kala namak aus Indien.

Es stimmt: Salz ist nicht gleich Salz, die verschiedenen Arten unterscheiden sich durch die Art der Gewinnung und den Ursprung. Doch Salz, das als Speisesalz verwendet werden darf, ist immer zu 97 Prozent Natriumchlorid (NaCl). Dabei ist es völlig egal, welches Salz verwendet wird. Der Rest entfällt auf sogenannte Verunreinigungen wie Lavagestein, Mineralien oder organische Stoffe. Jedoch ist der Gehalt der möglichen drei Prozent so gering, dass der Konsum dieser Stoffe so bescheiden ist, dass es keinen gesundheitlichen Unterschied macht. Besonders reines, raffiniertes Salz besteht zu etwa 99 Prozent aus NaCl, es ist somit frei von Begleitstoffen, aber auch frei von Mikroplastik, wie es zum Beispiel in Meersalz enthalten sein kann.

Geeignete Kräuter und Salze

Fast alle Kräuter, die aromatisch sind und beim Trocknen kaum an Aroma verlieren, sind ideal für die Herstellung von Kräutersalzen. Thymian, Rosmarin, Salbei, Lavendel, Rosenblüten oder sogar Basilikum, der eigentlich weniger geeignet zum Trockenen ist, und andere Kräuter aus dem eigenen Garten bilden die Basis. Auch Wildkräuter wie Bärlauch, Giersch oder Brennnesseln können verarbeitet werden. So ist erlaubt, was schmeckt und man verwendet entweder nur ein Kräutlein oder eine Mischung von zwei bis drei. Eine mediterrane Mischung aus Rosmarin, Thymian und Bohnenkraut oder eine Wildkräutermischung aus Giersch und Bärlauch geben vielen Gerichten erst den richtigen Pfiff.

Ob frische oder getrocknete Kräuter verwendet werden, ist von der Jahreszeit abhängig. Am besten sind jedoch frische Kräuter, die man etwas antrocknen lässt, damit sie Feuchtigkeit verlieren. Auch für das Salz gibt es keine besonderen Regeln. Gut geeignet ist gewöhnliches Meer- oder Salinensalz, egal ob grob oder fein gemahlen. Teure Spezialsalze sind für die Herstellung von Kräutersalzen gar nicht nötig.

So geht´s

Als Faustregel gilt: Auf einen Teil Kräuter kommen ein bis zwei Teile Salz. Aber bei sehr intensiv schmeckenden Kräutern und Blüten wie Lavendel oder Zitronenschale kann natürlich das Rezept abgewandelt werden und mehr Salz verwendet werden. Weniger Salz sollte nicht verwendet werden, da das Salz ja konserviert und die Kräuter und Blüten nicht verderben.

Die sauberen Kräuter werden klein gehackt und mit etwas Salz in einem Mörser oder einer Küchenmaschine fein zermahlen. Danach wird das restliche Salz dazugegeben und das fertige Kräutersalz einige Tage getrocknet und dabei immer wieder durchmischt. Danach wird es nur mehr in kleine Gläser mit Schraubverschluss abgefüllt.

 

von Mag.a Andrea Jungwirth, Ernährungswissenschafterin


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