Ihr Garten im Oktober
Herbstliche Pflanzzeit für Obstbäume
Oktober ist ein idealer Monat zum Pflanzen von Obstbäumen, sofern es nicht schon frostig ist. Wichtig ist, den Baum nicht zu tief zu setzen. Der Stammansatz oberhalb der Wurzeln soll plan mit der Bodenoberfläche sein, sonst kann er faulen. Die Veredelungsstelle (kann fehlen, wenn der Baum direkt aus Samen gezogen wurde) soll über der Erde liegen, sonst treibt die Unterlage durch.
Auch wenn es selten geworden ist: Wurzelnackte Obstbäume müssen Sie am besten noch vor der Pflanzung kräftig schneiden. Die Triebe der Krone werden rund um die Hälfte reduziert, und zu lange oder beschädigte Wurzeln werden ebenfalls eingekürzt. So erreicht man eine gesunde Balance zwischen Wurzeln und Krone.
Eine dünne (max. fünf Zentimeter) Mulchschicht schützt die Wurzeln der jungen Bäume vor Bodenfrost. Dickere Mulchschichten locken hingegen Mäuse an und verringern die nächtliche Wärmeabstrahlung des Bodens, ohne die es zum Erfrieren von Trieben kommen kann. Auch ein Weißanstrich hat sich bewährt, um die Stämme vor Rissen zu schützen. Bei starkem Frost kurz nach der Pflanzung wickelt man die Bäume in Jutesäcke oder Gartenvlies ein.
Abschließend ein Sortentipp: Noch vor zwei Generationen waren weiße oder schwarze Maulbeerbäume (Morus alba bzw. nigra) in vielen Gärten, vor allem Vorgärten zu Hause. Heute sind die etwa fünf Meter hoch werdenden Kleinbäume zu Unrecht vergessen. Die brombeerähnlichen Früchte schmecken zuckersüß. Man nascht sie am besten direkt vom Baum. Zur Erntezeit empfiehlt es sich ein Netz oder eine Folie unter die Krone zu legen, da die reifen Früchte rasch zu Boden fallen. Kälteschutz brauchen Maulbeerbäume nur in jungen Jahren, später sind sie auf jedem tiefgründigen Gartenboden in sonniger Lage zuverlässig winterhart.
Alle Morus-Arten sind selbstbefruchtend und benötigen somit keinen Befruchtungspartner; Erntezeit ist Ende August.
Knoblauch-Freunde aufgepasst
Als eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt hat Knoblauch einen fixen Platz in vielen Gärten. Neben seinen kulinarischen Stärken ist er seit dem Altertum als Heil- und Gewürzpflanze etabliert. Der kleinen Pflanze wird nachgesagt, dass sie das Immunsystem und das Herz-Kreislaufsystem stärkt, desinfizierend wirkt und das Gedächtnis vor Vergesslichkeit schützt. Neben diesen positiven Aspekten zeichnet sich Knoblauch durch einen intensiven Geruch, sowohl als Pflanze als auch bei Genuss aus. Letzteren Aspekt können Sie sich durch das Zubereiten einer Knoblauchbrühe zum Pflanzenschutz nutzbar machen.
Populäre Formen neben der bekanntesten Art, dem gemeinen Knoblauch (Allium sativum), z. B. Sorte ‘Edenrose’ sind:
- Französischer Knoblauch ‘Therador’, ‘Cledor’, ‘Germidour’ oder die mild-würzige Variante ‘Rose de Lautrec’
- Kleiner Schnitt-Knoblauch (Allium tuberosum) ‘Kobold’
- Riesen Schnitt-Knoblauch (Allium tuberosum) ‘Monstrosum’
- Schlangen-Knoblauch (Allium sativum var. Ophioscorodon) ‘Rocambole’, mit langen, schlängelnden Blütenstängeln
- Spanischer Knoblauch ‘Ajo rosa’, weiß mit rosafarbenen Zehen
- Italienischer Knoblauch ‘Aquila’, weiß mit lila-gestreifter Außenhaut
Oktober ist eine gute Pflanzzeit für Knoblauch, wenngleich eine Pflanzung auch im März möglich ist. Stecken Sie einfach die Zehen (die sie allenfalls schon im Haus vorgekeimt haben, sodass sich eine grüne Spitze zeigt) maximal drei Zentimeter tief in lockere Erde in das abgeräumte Gemüsebeet. Der ideale Reihenabstand ist 20 Zentimeter, bei einem Pflanzabstand von 15 Zentimeter.
Wichtig ist eine gute Standortwahl: Knoblauch mag es sonnig, und verträgt keine Staunässe. Kälte schadet im Regelfall nicht, vor allem wenn Sie das Beet mit Reisig oder Mulch leicht bedecken. Stark ausgelaugte Erde soll vor der Pflanzung mit Einmaldünger oder dem Einarbeiten von reifem Kompost mit Nährstoffen gestärkt werden. Gießen müssen Sie den Knoblauch nur bei heißen Temperaturen, wenn er zu feucht steht, neigt er nämlich zu Fäulnis.
Ernten können Sie ihren Knoblauch nach rund zehn Monaten, erkennbar daran, dass das Blattgrün, ähnlich wie bei Zwiebeln, langsam welk wird. Wenn Sie so große Zehen erhalten wollen, wie es manchmal im Supermarkt gibt, müssen Sie den Knoblauch übrigens bis zu zwei Jahre stehen lassen. Dann ist auch der Geschmack intensiver.
von Mag. Claudia Habl