Gartennotizen: Endlich Sommer

Die meisten Menschen lieben den Sommer – und das hat evolutionstechnisch auch einen Hintergrund: durch den Aufenthalt im Freien „tankt“ der Körper quasi das Vitamin D, und dieses hat eine wichtige Schlüsselfunktion für unsere Gesundheit. Natürlich ist übertriebenes Sonnenbaden gesundheitsschädlich – aber leichte Arbeit im Garten bzw. Bewegung im Freien ist ideal.

Wer einen eigenen Garten hat, hat dazu viel Möglichkeit: auch im Sommer muss im Garten etwas getan werden; und vor allem kann man nach getaner Arbeit im Garten entspannen. Vielleicht sogar im eigenen Pool oder Schwimmteich, vielleicht auf der Terrasse oder im Schatten eines schönen Baumes, vielleicht beim Feiern mit Familie und Freunden. Der Garten sollte bestenfalls allen Generationen etwas bieten können. Und besonders jetzt im Sommer kann ein liebevoll angelegter und abwechslungsreicher Garten auch die Kinder hinaus locken. In Zeiten der Digitalisierung, wo selbst Kleinkinder schon mit Youtube und diversen Spiele-Apps von der Technik „gefesselt“ sind, wäre dies besonders wichtig. Im eigenen Garten hat man auch die Möglichkeit, den Kindern schmackhaftes Obst und sogar Gemüse näher zu bringen. Ganz ideal wäre es natürlich, wenn die Kinder – dem Alter entsprechend – bereits ein eigenes Beet pflegen und natürlich auch beernten dürfen. Wenn man dann diese Ernte gemeinsam mit den Kindern zu köstlichem Essen verarbeitet, kann man Erinnerungen fürs ganze Leben sammeln.

16. Juli

Der Juli muss vor Hitze braten, was im September soll geraten.

Paradeiser brauchen laufend Pflege: sie lieben Wasser und Nährstoffe (z. B. in Form einer Kräuterjauche mit Brennnesseln und Beinwell), dazu muss regelmäßig ausgegeizt und die Pflanze aufgebunden, bzw. bei Spiralstäben „aufgewickelt“ werden. Die ausgegeizten Triebe kann man verjauchen oder gleich als Mulchmaterial zu z. B. Kohlgewächsen wie Kraut, Brokkoli und Karfiol geben. Der Kohlweißling mag den Geruch der Paradeiser gar nicht.

Bei Obstbäumen sollte man öfters die Verpflockung und die Anbindestellen kontrollieren – man übersieht das Einwachsen des Bindematerials allzu leicht. Zu starken Fruchtbehang kann man immer noch ausdünnen bzw. stark behangene Äste dann unbedingt stützen! Wasserschosser kann man ebenfalls entfernen bzw. bei Steinobst (Kirschen etc.) kann man direkt bei oder gleich nach der Ernte dringend notwendige Auslichtungsschnitte vornehmen.

17. bis 19. Juli

Zeit für die Bodenpflege: Freiflächen jäten bzw. heidln; beim Hacken des Bodens wird automatisch kleineres Unkraut beseitigt, der Boden durchlüftet und zusätzlich wird die Wasserverdunstung verringert.

Starkzehrer wie z. B. Paradeiser, Paprika, Kürbis, Zucchini, Sellerie, Kraut aber auch Prachtstaudenbeete und Beerenobst vertragen nochmals eine kleine Kompostgabe. Der Kompost selber kann auf- oder umgesetzt werden. Beim Aufsetzen sollte man darauf achten, dass die verschiedenen Materialien möglichst bunt durchmischt und vor allem zerkleinert sind. In Trockenperioden ist es auch hilfreich, den Kompost einmal zu gießen. Oder man verjaucht beim Unkrautjäten Wurzelunkräuter (Quecke, Giersch, Brennnesseln …) und gibt diese Pflanzenmasse dann zum Kompost dazu.

20. und 21. Juli

Kommt Margarethe (20. 7.) mit Regenzeit, verdirbt Nuss und Most weit und breit.

Das Bienensterben ist in aller Munde – doch auch hier kann jeder Einzelne etwas für die Bienen tun: setzen Sie „bienenfreundliche“ Pflanzen! Viele davon lassen sich wunderbar im Garten in einer Blumenrabatte integrieren, z. B. Kugeldistel, Steinquendel, Thymian, Oregano, Salbei aber auch Fette Henne, Astern, Indianernessel, Bartblume und Sonnenblumen. Besonders wertvoll ist auch der Bienenfreund (Phacelia). Als einjährige Gründüngung füllt er rasch freie Flächen. Man kann ihn aber auch unter neuangelegten Blütenstrauchhecken anbauen oder in der Baumscheibe von Obstbäumen. Wer Platz für einen Baum hat, kann z. B. auch den Bienenbaum (Euodia) pflanzen. Seine Blüte ist im Juli/August – also zu einer Zeit, wo in den Gärten und der freien Natur das Blütenangebot meist rar ist.

22. bis 24. Juli

Klar muss Apollonaris (23. 7.) sein, soll sich der Bauer freuen.

Nicht vergessen: bei Hitze den Rasen nicht zu tief schneiden! Die Gefahr, dass er ausbrennt, ist sonst sehr groß, und auf Kahlstellen kommt dann als erstes unerwünschtes Gras nach. Eine Frage, die die Gemüter der Gartenbesitzer immer wieder spaltet, ist, ob man den Rasen gießen soll oder nicht. Natürlich ist gerade bei Hitze ein saftig grüner Rasen Erholung für das Auge und die Füße (sofern man barfuß darauf geht). Vom Umweltschutzgedanken her ist es hingegen ein „Luxus“, den man sich nicht leisten sollte. Damit der Rasen saftig grün bleibt, braucht man nämlich extrem viel Wasser – und in Trockenzeiten ist dieses für andere Dinge wichtiger. Erfahrungsberichte zeigen, dass 1 m² Rasen im Sommer bis zu 4 Liter Wasser verdunstet. Damit die durchwurzelte Schicht feucht wird, müsste man bei lehmigen Böden ca. 15 bis 20 Liter gießen (mit dem Regenmesser kann man dies einfach kontrollieren). Wenn man gießt, lieber etwas mehr, und dafür seltener. Außerdem ist die Auswahl der Samenmischung bei einer Neuausaat wichtig. Je „feiner“ die Gräser, umso empfindlicher ist der Rasen.

25. und 26. Juli

Sind um Jakobi (25. 7.) die Tage warm, gibt’s im nächsten Winter viel Kälte und Harm.

Damit die Weintrauben gut ausreifen, brauchen sie möglichst viel Sonne. Jetzt schneidet man deshalb die Ranktriebe ca. vier bis fünf Blätter nach der letzten Weintraube ab und zusätzlich kann man – so wie bei den Paradeisern – die Triebe, die sich aus den Blattachseln entwickeln, ausgeizen. Nach dem gleichen Prinzip kann man auch z. B. Kiwi und Minikiwi, sowie Blauregen zurückschneiden.

Zucchini und Gurken regelmäßig durchpflücken. Außer Sie wollen beim Zucchini ein „Monsterexemplar“ ziehen (dann bitte regelmäßig düngen und pro Pflanze nur eine Frucht wachsen lassen – gilt übrigens auch für „Riesenkürbisse“) bzw. von samenechten Sorten Saatgut ernten.

27. und 28. Juli

Wurzelgemüse (Karotten, Rote Rüben, Petersilie, Pastinak) braucht Platz zum Entwickeln. Zu dicht stehende Pflanzen muss man deshalb unbedingt ausdünnen. Manche davon lassen sich evtl. bereits in der Küche verwenden.

Petersilie macht im Frühling oft Probleme – jetzt kann man nochmals eine Aussaat vornehmen. Auch Karotten lassen sich jetzt anbauen – sie kann man bis in den Winter hinein stehen lassen (evtl. mit einem Frühbeetkasten darüber) und kann dann bei Bedarf frisch ernten. Größte Hürde dabei sind evtl. vorhandene Wühlmäuse – deshalb diese laufend bekämpfen!

Kümmel ist zweijährig und kann ebenfalls jetzt angebaut werden.

Und wer früh genug Erdäpfel gelegt hat, kann Frühsorten nach ca. 90 bis 110 Tagen bereits ernten! Hier macht es auch nichts, wenn das Kraut noch grün ist. Nur Sorten zum Einlagern müssen ausreichend ausreifen.

29. und 30. Juli

Zu Florentine (29. 7.) trocken geblieben – schickt sie Raupen in Korn und Rüben.

Zweijährige wie Stiefmütterchen, Stockrosen, Goldlack, Marienglockenblumen, Bartnelken, Fingerhut und Vergißmeinnicht kann man jetzt noch aussäen. Wer bereits welche ausgesät hat, kann diese jetzt schon in Töpfchen pikieren – so entwickeln sich bis zum Herbst (wenn die ausgesuchten Pflanzflächen frei werden) – bereits gut eingewurzelte Jungpflanzen. Noch ein Tipp zu Stiefmütterchen: sie mögen es kühler – suchen Sie daher ein schattigeres Plätzchen für die Aussaat. Sie sind Dunkelkeimer (ganz leicht mit Erde bedecken und evtl. noch zusätzlich schattieren) und wenn man die Samenkörner bei der Aussaat mit trockenen Sand reibt, „verletzt“ man die Schutzschicht und die Samen keimen leichter. Wichtig ist natürlich auch, dass man die Aussaat stets feucht hält und die Sämlinge dann rechtzeitig pikiert.

31. Juli und 1. August

Wenn die Schwalben bereits Ende Juli ziehen – sie vor baldiger Kälte fliehen.

Nicht jeder liebt Sonne und Hitze. Da die meisten – v. a. neugebauten Häuser die Terrasse südseitig haben, könnte man entweder die Terrasse beschatten oder aber einen zweiten, schattigeren Sitzplatz einrichten. Ideal wäre es natürlich, wenn ein geeigneter Baum als Schattenspender vorhanden ist (das ist aber zumindest bei Neuanlagen nicht der Fall). Es geht aber auch die Ostseite vom Gartenhaus, oder vor einer Mauer/Nachbarhaus etc. Es gibt so viele wunderschöne Pflanzen, die einen halbschattig – schattigen Platz benötigen und einen Sitzplatz da schön einrahmen können. Von größeren Sträuchern, Gräsern, horstbildenden Bambus und Hortensien bis hin zu vielen Stauden wie z. B. Funkien, Farnen, Schaublatt, Kreuzkraut, Anemonen, Silberkerzen, Kaukasusvergißmeinnicht, Waldphlox, Krötenlilie, Bergenien, Astilben, Waldgeißbart, Elfenblume, Sterndolde, Storchschnabel und Frauenmantel und viele andere.

2. und 3. August

Fällt Regen am Heimsuchungstag (2. 8.), 4 Wochen lang er dauern mag.

Wenn die Sommerhimbeeren abgeerntet sind, können die abgetragenen Ruten komplett entfernt werden. Und falls die neuen Triebe zu dicht stehen, können ebenfalls einige weggenommen werden.

Auch das Erdbeerbeet kann man jetzt erneuern. Wenn die vorhandenen Erdbeeren in die Jahre gekommen sind (im Hausgarten empfiehlt es sich, nach ca. drei bis vier Jahren die Pflanzen zu erneuern), ist es Zeit für eine Neupflanzung. Wichtig ist ein Standortwechsel und zusätzlich sollte der Boden gut vorbereitet sein, d. h., von Unkräutern befreit und mit gutem Kompost verbessert. Man kann Erdbeerjungpflanzen kaufen (im Handel gibt es momentan viele neue Züchtungen – von einmal, zweimal bis immertragend; Hänge- und Klettererdbeeren, Monats- und Walderdbeeren, süße und eher fruchtige Sorten) oder bei guten Mutterpflanzen selber Ableger ziehen. Ideal ist es natürlich, dass man diese von den besten Pflanzen nimmt und pro Pflanze ein Stück (max. zwei) nachzieht.

4. bis 6. August

Ist es heiß zu Dominikus (4. 8.), der Winter mit strenger Kälte kommen muss.

Zwiebeln bitte am Beet ausreifen lassen (und nicht voreilig die Stängel umknicken). Falls man die Reife beschleunigen will, kann man sie vorsichtig mit der Grabgabel lockern. Wer kann, kann auch Zöpfe mit den Zwiebeln flechten – sie lassen sich so wunderbar aufhängen, können damit gleich auch nachtrocknen und sie sind nebenbei noch sehr attraktiv.

Im Garten lassen sich heute auch Arbeiten verrichten bzw. beginnen, wie z. B. Wege anlegen oder einfassen, Garten- und Spielhäuser aufstellen, (Stein-) Mauern errichten, ein Fundament graben oder die Erde für Schwimmteich/Pool ausheben.

7. und 8. August

Blüten sammeln. Je nach Art für Tees (z.B: Kamille, Kornblume, Ringelblumen, Rosen) oder Potpourris (z. B. Lavendel, Vanilleblumen, Geißblatt) verwenden. Sorgfältig trocknen.

Apropos Lavendel: er lässt sich ganz vielfältig verwenden. Als Tee hilft er zur Ruhe zu kommen, aber auch Lavendelzucker, Lavendelhonig oder -essig sind Delikatessen. Der Duft vertreibt Motten (ganz klassisch werden dazu die getrockneten Blüten in kleine Sackerl eingefüllt und z. B. in den Kasten gelegt). Bei oder nach der Blüte (je nachdem ob bzw. wenn ja, dann wie man ihn verwenden möchte) wird der Lavendel zurückgeschnitten. Beim Sommerschnitt werden allerdings nur die Stiele entfernt und vom Laub gerade soviel, dass ein schöner, halbkugeliger Strauch entsteht.

Viele Gärten haben momentan blütenmäßig ein „Sommerloch“, bevor im Herbst die Herbstfärbung sowie Astern und Chrysanthemen den Garten wieder aufwerten. Doch das muss nicht sein. Nutzen Sie die Zeit, schauen Sie sich andere Gärten an (oft gibt es „Gartentage“, „Tage der offenen Gartentür“ oder allgemein Schaugärten), aber gehen Sie auch in gute Baumschulen und Gärtnereien – die Blütenvielfalt ist nämlich auch jetzt enorm!

9. und 10. August

Schöner Laurentiustag (10. 8.) – schöner Herbst.

Wie schön wäre das Gärtnern ohne lästige Schädlinge. Und da sind die Blattläuse noch das geringere Problem im Vergleich zum z. B. Buchsbaumzünsler, Dickmaulrüsselkäfer, Drahtwürmern, Wühlmäusen und Schnecken. In letzter Zeit wird vor einem weiteren Schädling gewarnt: der Kirschessigfliege. Dieses Tier befällt reife Früchte wie z. B. Kirschen, Himbeeren, Holler, Weintrauben bis hin zu Pfirsichen. Die Entwicklung geht sehr rasch. Abhilfe schafft entweder ein engmaschiges Netz („Fruchtkäfige“ – für z. B. Beerenobst) oder Lockstofffallen. Diese gibt es fertig zu kaufen, oder man mischt selber z. B. zwei Teile Fruchtsaft, drei Teile Wasser und einen Spritzer Spülmittel und Apfelessig.

Wem es heute zu heiß für die Gartenarbeit ist, kann einen Wasch- und Putztag einlegen. Denken Sie daran, ob man wirklich tausend verschiedene Putzmittel benötigt bzw. ob man besonders aggressive nicht durch sanftere Mittel ersetzt. Es gibt im Handel inzwischen eine breite Palette an sanften bzw. auch ökologisch vertretbaren Produkten, es lässt sich aber auch mit z. B. Essig, Schmierseife und ätherischen Ölen bis hin zu Mikrofasertücher, die nur mit reinem Wasser verwendet werden sollen, wunderbar putzen.

11. bis 13. August

Ende August suchen sich die Raupen von Apfel- und Pflaumenwickler einen neuen Platz und klettern dafür die Stämme der ausgesuchten Obstbäume hinauf. Daher ist es sinnvoll, rechtzeitig Wellpappe um den Stamm zu legen. Denn dort verkriechen sie sich und können so von Zeit zu Zeit abgesammelt werden. Man kann bei der Gelegenheit auch den Stamm abbürsten.

Sommerveredelungen kann man bei Apfel und Birne, wer geübt ist, auch bei Kirsche und Pfirsich durchführen. Wichtig ist dabei, dass sich die Rinde (der Unterlage) schon gut lösen lässt und die Edelreiser ausgereift sind. Fallobst regelmäßig entfernen – damit verhindert man nicht nur einen vermehrten Befall im nächsten Jahr sondern auch eine Invasion an Wespen.

14. und 15. August

Am 15. August gibt es vielerorts die Kräuterweihe. In diesem Kräuterbuschen finden sich z. B. Lavendel, Kamille, Schafgarbe, Wermut, Minze, Johanniskraut, Beifuß und Königskerze. Kräuter, die rund um dieses Datum gesammelt werden, sind meist besonders heilkräftig.

In den letzten Jahren ist der Trend zum Gemüse- und (Beeren-) Obstgarten wieder verstärkt aufgelebt. Viel zu oft hört und sieht man leider von Skandalen der Nahrungsmittelindustrie aber auch die ständig wechselnden Ernährungsempfehlungen verunsichern viele Menschen. Wer nach dem Grundsatz „regional, saisonal und – wenn möglich – biologisch produziert“ lebt, lebt sicher gesund. Zumindest könnte man diesen „gesunden“ Prozentsatz allmählich steigern. Es gibt auch viele Möglichkeiten, die heimischen Landwirte zu unterstützen. Davon haben im Endeffekt alle etwas, denn die Landwirte sind nicht nur Lebensmittelproduzenten, sondern auch Landschaftspfleger (besonders in Tourismusgebieten notwendig) und vieles mehr. Die Unterstützung geht vom Direkteinkauf über Bauernmärkte, Bauernläden, „Abo-Kisten“ bis hin zur Solidarischen Landwirtschaft.

16. und 17. August

Der Tau tut dem August so Not, wie Jedermann sein täglich Brot.

Der Garten soll ja nicht nur Arbeit machen, sondern auch ein geselliger Treffpunkt sein. Sei es, dass man die Kaffeetafel im Garten decken kann oder beim Grillen mit Familie und Freunden Kräuter und Salate aus dem eigenen Garten beisteuern kann – genießen Sie heute Ihr grünes Paradies.

Wer mit seinem Garten noch nicht ganz glücklich ist, kann einerseits andere Gärten / Gartenschauen etc. besuchen (besonders tolle Pflanzkombinationen sollte man am Besten in Wort und Bild festhalten) andererseits aber auch die Hilfe professioneller Gartengestalter in Anspruch nehmen. Ein guter Gärtner kann ihnen wirklich zum Garten ihrer Träume verhelfen.

18. bis 20. August

Gegen zu viel Regen können wir uns nicht schützen, aber wenn man rechtzeitig Regenwasser sammelt, hat man für trockene Zeiten eine Reserve. Das können Regentonnen sein (miteinander verbunden ist die Wasserkapazität gleich verdoppelt/verdreifacht) oder man baut professionelle Regenwassersammeltanks ein. Das Regenwasser könnte man dann nicht nur im Garten verwenden. Das ist für jeden Einzelnen eine Kleinigkeit, in Summe aber sehr wertvoll.

Apropos „Umweltschutz“ bzw.„Klimawandel“. Wussten Sie, dass die Inuit der Nasa bereits 2014 ihre Beobachtungen mitteilten, dass die Erdachse (wahrscheinlich) leicht gekippt ist? Dieses Naturvolk hat die Sterne und die Natur immer gut beobachtet und die Sterne befinden sich jetzt in einer anderen Position (von ihnen aus gesehen), die Sonneneinstrahlung ist anders (z. B. zwei Stunden im Winter statt wie bisher eine) und der Wind kommt ebenfalls großteils aus ungewohnter Richtung.

Können Sie sich übrigens noch erinnern, was Sie in der Schule über die Photosynthese gelernt haben? Dass die Pflanzen CO² benötigen und, dass von diesem nur ca. 0,03 bis 0,04 % in der Luft vorhanden sind? Davon ist zur Zeit nirgendwo mehr die Rede. Dass wir die Umwelt schützen müssen bzw. sehr sorgsam mit ihr umgehen sollen, steht natürlich außer Frage.

21. und 22. August

Walnussbäume können riesig werden – und damit für einen Hausgarten viel zu groß. Andererseits ist der Schatten unter der Nuss gerade im Sommer ein Gewinn. Und gesunde Nüsse gibt es auch. Wem die Nuss bereits zu groß geworden ist, kann sie jetzt fachgerecht zurückschneiden! Es gibt im Handel aber bereits Walnussbäume, die nur ca. die Hälfte eines normalen Baumes erreichen, also zwischen 3,5 und 4 m und damit bereits gartentauglich sind.

23. bis 25. August

Wie sich zu Bartholomäus (24. 8.) das Wetter verhält, so ist es auch im Herbst bestellt.

Wenn es draußen zu heiß zum Arbeiten ist, kann man im Haus notwendige Reparaturen sowie Sanierungsarbeiten durchführen. So kann man z. B. Zimmer neu ausmalen, Holzmöbel besonders intensiv pflegen oder evtl. auch neu streichen, „ausmisten“(im Sinne von kaputten und überzähligen Dingen, sowie Sachen, an denen man keine Freude mehr hat, entsorgen/spenden/verkaufen/verschenken) sowie bereits alles für die große Ernte vorbereiten – von Erntegefäßen bis hin zu Regalen und passenden Aufbewahrungsmöglichkeiten.

Das Gartenjahr ist noch lange nicht vorbei – und das Unkraut wächst sowieso immer. Deshalb weiterhin regelmäßig den Boden lockern bzw. Unkraut jäten.

26. und 27. August

Zimmerpflanzen kann man heute umtopfen – dabei gleichzeitig Kontrolle auf Krankheiten und Schädlingen durchführen.

Von einigen Balkon- und Kübelpflanzen kann man Kopfstecklinge machen und von einjährigen Sommerblumen kann man Saatgut ernten.

Wenn die Balkon- und Kübelpflanzen noch schön sind, sollte man sie auch weiterhin pflegen (z. B. auch das Verblühte ausputzen). Das gleiche gilt für Dahlien – auch hier soll man weiterhin und regelmäßig das Verblühte entfernen. Madonnenlilien werden bereits im August gepflanzt.

28. August

Auf St. Augustin (28. 8.) ziehen die heißen Tage hin.

Die heißen Tage verursachen bei vielen Menschen Kopfweh. Hier kann z. B. ein Tee aus Melisse hilfreich sein. Er verhilft außerdem zu innerer Ausgeglichenheit. Wirksam sind auch Tees aus Basilikum und Pfefferminze. Kräuter sollten viel öfter in der Küche Verwendung finden – wer sie selber im Garten oder auf der Terrasse in Trögen hat, greift natürlich auch schneller zu diesen wertvollen Pflanzen.

Wer lange, weiße Schäfte vom Lauch ernten möchte, kann diesen jetzt nochmals anhäufeln.

Herbstsalate kann man setzen. Vogerlsalat anbauen – sollte noch dieses Jahr zum Ernten sein.

29. bis 31. August

Viele Obst- und Beerenobstsorten, die im Hausgarten Verwendung finden, reifen über einen längeren Zeitraum. D. h., dass man hier regelmäßig durchpflücken muss, man dafür aber relativ viel „Obst zum Naschen“ hat. Im Erwerbsobstbau hingegen ist eine gleichzeitige Reife sehr wichtig. Deswegen ist die Sorten-Auswahl für den Hausgarten viel größer: Sorten mit unterschiedlicher Reifezeit, Früchte, die sich nicht gut lagern lassen oder rasch Druckstellen bekommen und vieles mehr spielen hier meist nur eine untergeordnete Rolle. Und glücklicherweise gibt es für den Hausgarten inzwischen wieder ein enormes Sortenangebot. Das sind einerseits die vielgelobten „alten Sorten“ – die oft regionaltypisch sind, aber genauso auch viele Neuzüchtungen, wie z. B. süße Äpfel; Sorten, die besonders robust und widerstandsfähig sind und somit auch fast nicht gespritzt werden müssen; kompakte Sorten; Himbeeren und Brombeeren die stachellos sind; Säulensorten und vieles mehr.

Wer im Herbst neues Obst und Beerenobst pflanzen möchte, kann sich schon mal Gedanken über die gewünschte Sorte machen. Wer schon welche hat, kann heute ernten und die Ernte gleich verarbeiten bzw. für später reifende Sorten alles für die Ernte (evtl. auch zum Lagern) vorbereiten!

1. bis 3. September

Gib auf Ägidien (1. 9.) wohl acht, er sagt dir, was der Monat macht.

Haben Sie schon einen Hausbaum? Er kann als Schattenspender oder als Willkommensgruß dienen oder auch anlässlich von z. B. Einzug ins neue Haus oder Geburt eines Kindes gesetzt werden. Wichtig ist nur, dass der Baum zur Größe des Hauses und des Gartens passt. Heute werden gerne „Kugelbäume“ wie z. B. Sorten von Ahorn, Akazie, Trompetenbaum oder auch Linde gesetzt, aber auch „Blütenbäume“ wie Zierkirsche, Zierapfel, Rotdorn oder Blutpflaume sind gefragt. Dann gibt es noch Großsträucher/kleine Bäume, die ebenfalls geeignet sind wie z. B. Drehweide, Judasbaum, Blumenhartriegel bis hin zu Felsenbirne und sogar Holler. Vorm Holler, hieß es früher, sollte man den Hut ziehen – weil er so gesund ist. Es gibt z. B. auch tolle rotlaubige und rosablühende Sorten, die man auch zu einem kleinen Baum ziehen könnte.

4. September

Jetzt beginnt wieder die Pflanzzeit für Tulpen, Narzissen, Hyazinthen, Winterling, Hasenglöckchen, Schneeglöckchen, Krokus und Co. Je früher man die Pflanzen in die Erde bringt, umso besser können sie sich heuer noch entwickeln – Pflanzzeit ist, solange der Boden nicht gefroren ist. Und bei vielen Sorten gilt: „klotzen statt kleckern“ – einen Krokus in der Wiese muss man suchen – 200 Stück hingegen, fallen einem schon von weitem auf. Und noch etwas: Narzissen bitte in kleinen Gruppen von mindestens drei bis fünf Stück setzen. Sie sind nicht als „Hecke“(Einzelpflanzung mit gleichmäßigem Abstand dazwischen) gedacht.

Von einjährigen Sommerblumen kann man noch Samen abnehmen, ebenso sind noch Kopfstecklinge von z. B. Pelargonien und Fuchsien möglich.

Wenn die Sommerbepflanzung nicht mehr schön ist, kann man sie kompostieren und die Kisterl und Töpfe mit „Herbstpflanzen“ wie z. B. Astern, Chrysanthemen, Gräsern, Cyclamen, Purpurglöckchen, Fette Henne, Pfennigkraut und v. a. Heidekraut bepflanzen.

Nicht zu vergessen – jetzt beginnt wieder die Zeit der (Zier-) Kürbisse!

5. und 6. September

Immergrüne Pflanzen, sowohl Heckenpflanzen wie Eiben, Thujen, immergrüner Schneeball oder Liguster, als auch Rhododendron, andere immergrüne Sträucher und auch immergrüne Kräuter sollten jetzt gepflanzt werden. Dann entwickeln sie heuer noch genug Wurzeln, um einigermaßen sicher über den Winter zu kommen. Wobei: die große Gefahr bei den Immergrünen im Winter ist weniger der Frost als die Frosttrocknis. Denn bei fehlendem Niederschlag verdursten viele Pflanzen!

Apropos Hecke: wer Platz hat, sollte auch eine Blütenstrauchhecke in die nähere Auswahl ziehen. Der Vorteil: man kann viele verschiedene Pflanzen setzen, die Blüten, Blattstrukturen und Wuchsformen sind jede für sich interessant, und je nach Auswahl kann man auch essbare Pflanzen bzw. solche, die für die Natur besonders wertvoll sind, dazwischen mischen. Wer sie richtig setzt, hat außerdem weniger Pflegeaufwand (sie müssen nicht ein bis zwei Mal jährlich in eine akkurate Form gebracht werden) und bringt evtl. sogar einen höheren Sichtschutz zusammen. Denn eine Blütenstrauchhecke kann man aus kleiner bleibenden Sorten, ca. 1,2 bis 2 m, setzen, oder aus „klassischen“ Sorten, die dann 2,5 bis 3 m erreichen können.

7. bis 9. September

Wie sich‘s Wetter zu Maria Geburt (8. 9.) verhält, so ist‘s noch vier Wochen bestellt.

Aus Brombeeren, Aronia, Holler bis hin zu Zwetschken, Apfel und Kürbissen kann man jetzt leckere Marmeladen, auch Mischmarmeladen machen. Wer selbstgemachte Köstlichkeiten schätzt, für den eignen sich solche Schätze auch als perfektes Weihnachtsgeschenk!

Sommer- und Herbstäpfel haben meist keine große Lagerfähigkeit. Den Überfluss könnte man z. B. auch trocknen oder zu Saft pressen. Oder wer Apfelstrudel liebt, könnte ihn jetzt auf Vorrat backen – bei Bedarf, braucht er nur mehr aufgetaut werden.

Bei Paradeisern kann man jetzt die Triebspitzen kappen – Früchte, die sich erst jetzt entwickeln, reifen normalerweise nicht mehr aus.

10. und 11. September

Viele Eicheln im September, viel Schnee im Dezember.

Jetzt fällt bald wieder jede Menge für den Kompost an. Wer bereits ein Hochbeet hat, braucht auch immer wieder gute (Kompost)Erde zum Auffüllen. Wer noch ein Hochbeet errichten möchte, braucht jede Menge Material zum Neubefüllen. Landläufig wird empfohlen, Äste und anderes grobes Material unten hineinzugeben. Doch dadurch, dass dies sperrig ist, sitzt noch mehr Material zusammen bzw. trocknet es noch rascher aus. Wenn man dieses „grobe“ Material (z. B. Äste …) häckselt, wäre dies empfehlenswerter. Besonders ideal wäre es auch, wenn man Mist (von Rindern, Schafen, Hühnern oder Pferden) bekommt. Als nächste Schicht könnte man Rasensoden (z. B. wo man das Hochbeet aufstellt oder wenn man Bäume/Sträucher neu setzt) einfüllen, dann kommt Grobkompost (also alles, was jetzt anfällt) und zum Schluss die gute Erde (Kompost, Pflanzerde, gute Gartenerde) – dann steht einer reichen Ernte bald nichts mehr im Wege. Auf das Wühlmausgitter ganz unten zum Einbauen nicht vergessen.

12. und 13. September

Am Tag Maria Namen (12. 9.) verabschiedet sich der Sommer – Amen.

Kletterpflanzen sind in vielen Gärten noch ein Stiefkind – dabei sind viele davon pflegeleicht und bereichern den Garten enorm. Sei es, dass ein Rosenbogen den Garten „teilt“ und dadurch spannender macht bzw. den Eingang etc. betont; oder, dass eine Gartenlaube oder ein Gartenhaus von Kletterpflanzen charmant umrahmt werden oder auch, dass man eine Ramblerrose in einen alten, nicht mehr fruchttragenden, Apfelbaum hineinwachsen lässt.

Kurztagspflanzen wie Weihnachtskakteen und Weihnachtsstern benötigen zur Blütenbildung einen „kurzen“ Tag. Man kann sie in eine dunkle Zimmerecke stellen oder evtl. auch täglich für 12 bis 14 Stunden abdecken.

14. und 15. September

Ist es hell am Kreuzerhöhungstag (14. 9.) so folgt ein strenger Winter nach.

Bei kleineren Teichen könnte man jetzt ein Netz drüber spannen, um Laubeintrag zu verhindern. Denn je mehr Pflanzenmasse in den Teich gelangt, umso mehr Nährstoffe werden frei und umso rascher können evtl. Algen kommen bzw. die Pflanzenmasse „verlandet“ und der Teich „wächst zu“.

Vor über 25 Jahren sind die „Schwimmteiche“ entwickelt bzw. populär geworden. Und inzwischen hat es hier eine große Entwicklung gegeben. Waren die ersten Teiche groß genug, dass man einfach darin schwimmen konnte, und die Pflanzzone groß genug, dass nur mit Pflanzen das Wasser gereinigt wurde, sind heute alle möglichen Varianten erhältlich. Mit und ohne Pflanzen; mit wenig oder mit viel Technik, optisch ein Teich bis optisch ein Pool, modern bis naturnah und vieles mehr. Eine Bereicherung ist ein „Schwimmteich“ auf alle Fälle, denn selbst wenn das Wetter zum Baden nicht optimal ist, bietet er nicht nur was fürs Auge, sondern auch extrem viel für die Natur.