Ihr Garten im Jänner

Tipps und Tricks für einen schönen und gepflegten Kleingarten

Nun ist es auch Zeit, Ihre Gartengeräte zu warten
Rasen bei Frost nicht betreten
Indoor-Arbeiten prägen den Jänner

Wenn ich die Jahre Revue passieren lasse, stelle ich fest, dass sich die Mehrheit meiner Gartenarbeiten im Jänner im Keller und im Schuppen abspielen. Viel Zeit verbringe ich damit, die Überwinterungsgäste auf Schädlinge zu kontrollieren und diese allenfalls zu behandeln. Es hat sich bewährt, Gelbtafeln zwischen die Pflanzen zu hängen bzw. auf klebrige, glänzende Ablagerungen auf Blättern zu achten. Letzteres wird zumeist von einem zuckerhaltigen Saft verursacht, der von allen Blattlausarten ausgeschieden wird. Schildläuse befallen gerne immergrüne Kübelpflanzen wie Oleander, Oliven oder Palmen.

Kratzen Sie, z. B. mit einem Ceranfeldoder Vignettenschaber, alle Läuse, die Sie sehen, herunter und besprühen Sie die Pflanzen dann mit einem umweltverträglichen Rapsölprodukt wie beispielsweise "Naturen Schildlausfrei" von Ceraflor©. Dieses Präparat ist universell einsetzbar und wirkt auch gegen weiße Fliegen, Schildläuse oder Spinnmilben. Bei der Behandlung ist es sinnvoll, die oberste Erdschichte in den Töpfen abzuheben und den Topfballen dann mit Zeitungspapier oder Küchenrolle abzudecken, damit die herabfallenden Schädlinge nicht in die Erde fallen.

Wenn sich Befall auf den Gelbtafeln zeigt, handelt es sich oft um die Mottenschildlaus, besser bekannt als weiße Fliege. Die weiße Fliege ist eine zirka drei Millimeter große, flugfähige Blattlausart. Sie befällt vorzugsweise Fuchsien, Geranien (Pelargonie), Schönmalven (Abutilon) und Wandelröschen (Lantana). Behandlung wie vorhin.

Zu bedenken ist noch, dass Pflanzenschutzstäbchen, deren Wirkstoffe über die Erde von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden, im Winter wirkungslos sind. Der Grund ist, dass die Pflanzen ihr Wachstum fast gänzlich einstellen und es dann lange dauern kann, bis sich der Wirkstoff in den Leitungsbahnen verteilt.

Ihre Überwinterungsgäste müssen regelmäßig gegossen werden, wobei Fingerspitzengefühl gefragt ist: Sowohl ein zu feuchter Topfballen, als auch ein zu trockener, schädigen eine Pflanze manchmal unrettbar. Ein Schneiden der Pflanzen vor dem Einräumen reduziert die Gefahr des Schädlingsbefalls, aber auch den Bedarf an Wasser.

Weitere Indoor-Arbeiten sind die Kontrolle des eingelagerten Obst und Gemüses. Alle Früchte mit fauligen Stellen müssen sofort entfernt werden. Außerdem sollen alle welken bzw. verdorrten Blätter und Knospen von den eingestellten Blumentöpfen entfernt werden, da die Blüte der Pflanze Kraft kostet, die sie zum Überwintern benötigt.

Alte Töpfe können bereits jetzt gereinigt werden, speziell weil bei Saisonbeginn im Frühjahr manchmal keine Zeit dafür bleibt. Ein einfaches Mittel für Tontöpfe ist ein Essig- Wassergemisch mit ¼ Liter Essig auf 5 Liter Wasser. Die Töpfe einfach mehrere Stunden in die Mischung einlegen, und mit einer Drahtbürste abbürsten. Dann gut mit klarem Wasser nachspülen. Die immer beliebteren Plastiktöpfe können, nachdem sie vom groben Schmutz befreit wurden, samt Untersetzern und Keramikübertöpfen einfach im Geschirrspüler gewaschen werden.

Rasen bei Frost nicht betreten

Im Fall von Reif und längerem Frost soll der Rasen besser nicht betreten oder befahren werden, weil die gefrorenen Halme bei Belastung abbrechen und absterben. Das erzeugt hässliche braune Flecken im Frühling, die sich nur langsam verwachsen. An solchen Stellen ist der Rasen außerdem krankheitsanfällig und geschwächt. Geräumter Schnee soll ebenfalls nicht für längere Zeit am Rasen abgelagert werden, da eine verdichtete Schneedecke Sauerstoffmangel an der Rasenwurzel erzeugen kann. Gräser sterben ab, und das Auftreten von Pilzkrankheiten wie Schneeschimmel ist erhöht. An schneeund frostfreien Tagen kann nochmals Laub gerecht werden, falls z. B. gemulchtes Laub vom Wind aus den Beeten zurück auf den Rasen geweht wurde.

Überwinterungsgäste auf Schädlinge kontrollieren
Gefiederte Freunde nicht vergessen
Im Freien

An frostfreien Tagen Ende Jänner kann ein Obstbaumschnitt erfolgen, auch können Ziersträucher – bis auf die Frühlingsblüher wie Flieder oder Forsythie – geschnitten werden. Im Stein- und Trockengarten soll immer das Falllaub entfernt werden, denn empfindliche Pflanzen wie der Hungerblümchen (Draba verna) beginnen darunter leicht zu faulen.

Ende Jänner kann auch mit der Aussaat von Pflücksalaten und Kohlrabi oder dem Stecken von Saatzwiebeln unter Glas oder in Frühbeeten mit Abdeckung oder in Folientunneln begonnen werden. Schnittlauch und Petersilie können auf einer sonnigen Fensterbank, gemeinsam mit Kresse oder diversen Sprossen vorgezogen werden.

Werkzeuge

Nun ist es auch Zeit, Ihre Gartengeräte zu warten, zu säubern und bei Bedarf zu schleifen. Die wichtigsten Gerätschaften für einen Kleingärtner sind:

  • Rasenmäher und Rasenkantenschneider
  • Spaten und Schaufel
  • Harke (Haue, Heinerl) oder Grabegabel
  • Rechen
  • Diverse Ast- und Rosenscheren
  • Leiter
  • Gießkannen oder Bewässerungsschlauch
  • Scheibtruhe
Gefiederte Freunde

Denken Sie daran, während der Wintermonate eine Vogelfütterungsstelle in Ihrem Garten einzurichten. Das gereinigte Futterhäuschen soll "katzensicher" aufgestellt und dann z. B. mit Sonnenblumenkernen, Hanfsamen und Getreidekörnern bestückt werden. Damit erfreuen Sie Meisen, Zeisige, Kleiber und Finken, die zu den Kernfressern gehören. Weichfresser wie Amsel oder Drossel suchen normalerweise ihre Nahrung am Boden und präferieren Rosinen, Wildbeeren oder getrocknete Früchte.

Gartenmythos

Beete muss man vor dem Frost jedenfalls grobschollig umstechen.

 

Nein, das ist im Kleingarten mit der Ausnahme von sehr schweren und tonhältigen oder stark verdichteten Böden nicht erforderlich. Im Regelfall genügt es, den Boden z. B. mit einem sogenannten Sauzahn aufzulockern, und dabei gleich die Unkräuter zu entfernen. Schwere Böden können bei Bedarf mit Mulch, Kompost oder Mist angereichert werden. Wenn Sie Ihrem Boden etwas Gutes tun möchten, dann können Sie z. B. im Spätherbst (oder auch ganz zeitig im Februar) Gründüngung aussäen. Geeignet sind u. a. Bienenfreund (Phacelia) oder Senf. Die Pflanzen werden nach einer Wachstumsphase ganz oder teilweise in den Boden eingearbeitet, wo sie dann mit der Zeit von den Bodenlebewesen zerkleinert und in Humus umgewandelt werden. Die Pflanzen können über den Winter dann einziehen und bilden damit zusätzlich eine schützende Schutzschicht.

von Mag. Claudia Habl