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Engerlinge
Scarabaeidae
Einleitung
Als Engerlinge bezeichnet man die Käferlarven der Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae). Im Volksmund heißen die Larven speziell des Maikäfers und des Junikäfers Engerlinge.
Schadbild
Die Käfer fressen am Laub von Bäumen und Bü-schen. Die fehlenden Blätter werden von den Bäumen im Juni wieder ersetzt (so genannter Johannistrieb). Der Fraß der Engerlinge ist dagegen weitaus schwerwiegender. Sie fressen zuerst abgestorbene Pflanzenteile, dann Haarwurzeln. Sie können schließlich durch Wurzelfraß ganze Bäume soweit schwächen, dass ein Windstoß sie zu Fall bringt. Der Befall zeigt sich zunächst durch geringen Wuchs. Dann sterben die Wipfel langsam ab. Der Zyklus des massenhaften Befalls wiederholt sich etwa alle 4 Jahre.
Schaderreger
Maikäfer-Engerlinge schlüpfen nach vier bis sechs Wochen aus dem Ei und werden fünf bis sechs Zentimeter lang. Sie leben je nach Art zwischen zwei und vier Jahren in der Erde. Zunächst ernähren sie sich von Humus, dann von zarten Gras- und Krautwurzeln (z. B. Löwenzahnwurzeln) und später auch von Baumwurzeln. Der Wurzelfraß kann im Extremfall sogar zum Absterben von ausgewachsenen Bäumen führen. Bei günstiger Sommerwitterung verpuppt sich der Maikäfer- Engerling und wird nach vier bis sechs Wochen zum Käfer. Dieser überwintert in einer Erdhöhle und kommt dann im April bis Mai des nächsten Jahres aus dem Erdboden.
Gegenmaßnahmen
Vorbeugende Probegrabungen vor dem Aussetzen von Neuanlagen oder vor der Anlage einer Rebschule geben Aufschluss über das Vorhandensein von Engerlingen. Das Fördern von natürli-chen Feinden (Maulwurf, Igel, Spitzmaus, Laufkäferarten, Star, Spatz, Krähe, Hühner, Fledermaus etc.) und häufige Bodenbearbeitung stört und vermindert die Engerlinge. Ein wirkungsvoller natürlicher Gegenspieler des Engerlings ist der Pilz Beauveria brongniartii. Er infiziert alle Entwicklungsstadien.
Copyright Information:
Text: G. Bedlan/Wien
Bild: P. Cate
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