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Apoplexie der Marillen
Schlaganfall
Schadbild
Marillensterben durch Schlag-treffen (Apoplexie): Dieses plötzlich auftretende Absterben noch verhältnismäßig junger, kräftig wachsender und reich tragender Bäume, das sich schon im Alter von 10 Jahren sehr häufig zeigt, verursacht be-trächtliche Ausfälle. Oft ist der ganze Baum betroffen, vielfach aber zeigen nur einzelne Äste das plötzliche Absterben, wobei allerdings in den folgenden Jah-ren der Baum meist Ast für Ast fortschreitend abstirbt. Dabei tritt plötzliches Welken der Blätter ein, die in der Folge ver-trocknen. Rinde und Holz von Bäumen, die ganz oder z. T. welken, sind im Stamm bzw. im unteren Teil der erkrankten Äste abgestorben, wie die beim Anschneiden kenntliche Bräunung von Holz und Rinde zeigt. Die Triebspitzen dagegen sind noch verhältnismäßig gut erhalten und weisen vorerst keine Bräunung im Inneren auf. Das Welken ist die Folge einer Unterbrechung der Saftzufuhr an den geschädigten basalen Teilen der Äste oder auch im Stamm. Der Pilz Leucostoma cincta, der sich regelmäßig an den absterbenden Ästen zeigt, befällt nur bereits geschädigte Bäume. Auch das Monilia-Auftreten hängt mit dem Schlagtreffen nicht zusammen. Die eigentlichen Ursachen sind wahrscheinlich Winterfrostschäden sowie Kälterückschläge im Frühjahr, wobei auch den Boden- und Düngeverhältnissen eine große Bedeutung zukommt, und die Auswirkung dieser Faktoren von der Unterlage der Bäume abhängt. Die häufig als Unterlage verwendete Myrobalane (Kirschpflaume) gilt als kälteempfindlich, da sie lange im Trieb bleibt.
Gegenmaßnahmen
- Marillenwildlinge als Unterlage für tiefgründige, durchlässige, genügend Kalk enthaltende Böden in warmen, trockenen Lagen.
- Myrobalane als Unterlage für sandige, steinige und magere Böden sehr warmer Lagen des östlichen Österreichs.
- Pflaumenunterlagen für kühlere, feuchtere und mittlere Lagen, bzw. schwere, feuchte Böden, wobei jedoch in der Eignung der einzelnen Pflaumenunterlagen Unterschiede bestehen; gute Erfahrungen wurden vielfach mit der Krieche (Kriecherl) und der Hauszwetschke gemacht.
- Die Düngung muss einen rechtzeitigen Abschluss des Triebes und ein Ausreifen des Holzes ermöglichen: Daher Düngung im Spätherbst oder Frühjahr, keine Stickstoffüberdüngung! (Mangel an Phosphor und Kalk kann sich auch als Stickstoffüberschuss auswirken!). Kalkung des Bodens im Herbst, soweit die Bäume nicht in kalkreichem Boden stehen.
- Vermeidung der Auswirkung von Schäden, die zu Ausgang des Winters durch die starke Erwärmung der Südseite der Stämme und Äste bzw. durch die beträchtlichen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht entstehen, durch Kalkspritzung (Weißung) der Bäume und nicht nur des Stammes.
- Vermeidung eines zu starken Rückschnittes sowie sonstiger Maßnahmen, die ein besonders lebhaftes Triebwachstum auslösen.
- Vermeidung von Quetsch- und Risswunden an Stamm und Ästen. Sorgfältige Schnittführung und Wundbehandlung.
- Abgestorbene Äste so rasch wie möglich entfernen.
Copyright Information:
Text: G. Bedlan/Wien
Bild: G. Bedlan/Wien
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