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Apfelsägewespe

 
Schadbild

Die geschädigten, etwa walnussgroßen Früchte zeigen äußerlich ein Loch, aus dem eine mit Kot vermischte, braunschwarze Flüssigkeit quillt. Das Fruchtinnere ist völlig zerstört und von einer dunklen, feuchten Kotmasse erfüllt.

Schädling und Lebensweise

Die Apfelsägewespe ist braunschwarz gefärbt, hat fliegenähnliches Aussehen, die Flügelspann-weite beträgt 6 bis 8 mm, ihre Fühler und Beine sind rostbraun. Sie fliegt zur Zeit der Apfelblüte und legt ihre Eier in die Fruchtanlage ab, pro Weibchen ungefähr 25 Stück. Nach 6 bis 8 Tagen schlüpfen die Larven, die sich in die Frucht einbohren und meist in der ersten Frucht nur einen dicht unter der Oberfläche verlaufenden Miniergang herstellen, der später an den reifen Früchten als spiralförmiger Korkstreifen sichtbar ist. Nach dem Verlassen der ersten Frucht wandert die Larve in eine zweite über, deren Inneres völlig zerstört wird. Auf diese Weise schädigt sie im Verlauf des Wachstums 4 bis 5 Früchte. Nach ungefähr 4 Wochen ist sie erwachsen, verläßt die zuletzt be-fallene Frucht und überwintert 15 bis 18 cm tief im Boden in einem Kokon. Erst im Frühjahr des nächsten Jahres erfolgt die Verpuppung, und Ende April, Anfang Mai fliegt die Wespe. Der Flug der Wespe kann mittels weißer Leimtafeln beobachtet werden. Da die Fallen jedoch auch Bienen und andere Nützlinge anlocken und abtöten, sollten sie nur während der möglichen Flugzeit der Säge-wespe (kurz vor und während der Blüte) ausgehängt werden. Vielfach werden Sägewespenschä-den der Obstmade zur Last gelegt, obwohl letztere später auftritt und das Fruchtinnere niemals völlig zerstört, sondern nur Fraßgänge in diesem herstellt. Die Sägewespenlarve ist außerdem 20füßig, gelblichweiß und riecht nach Wanzen, während die Obstmade rötlich gefärbt, 16füßig und geruchlos ist.

Schadensbedeutung

Bei starkem Fruchtbehang wirkt der Befall ausdünnend, bei schwachem Ansatz kann es jedoch zu großen Ernteverlusten kommen.

Gegenmaßnahmen

Zur Abtötung der Larven haben sich systemische Insektizide und andere für diesen Zweck zugelas-sene Präparate als wirksam erwiesen (s. unter www.ages.at). Die Spritzung muss knapp vor dem Schlüpfen der Larven, das ist sofort nach Blütenfall der früh- und mittelspäten Apfelsorten, durch-geführt werden. Auf gründliche Benetzung der jungen Früchte ist besonders zu achten.

 

Copyright Information:

Text: G. Bedlan/Wien
Bild: P. P. Kohlhaas/AGES, Wien

 

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