Energiewende im Kleingarten

Ein Thema, das viele Kleingärtnerinnen und Kleingärtner vor allem in Wien in den letzten Monaten nicht nur interessiert, sondern von einigen Unterpächtern oder Eigentümern bereits umgesetzt wurde.

Ein Umstieg auf alternative Heizsysteme eines Kleingartenhauses ist nicht ganz einfach und auch nicht billig. Von der Politik wird Hilfe versprochen, es werden in den nächsten Jahren Beträge in Milliardenhöhe zur Verfügung gestellt – allerdings sind die Förderangebote nicht immer leicht zu durchschauen.

Bisherige Richtlinien

Bisher besagten Richtlinien, ein Haus ist nur dann förderungswürdig, wenn Fenster, Eingangstür und Fassade den Dämmbestimmungen entsprechen. Weiter war festgelegt, dass z.B. Wärmepumpen nur dann gefördert werden, wenn deren Vorheiztemperatur 40° Celsius nicht übersteigt – dies hätte Boden- und Wandheizungen vorausgesetzt. Und dazu kam, dass eine Förderung oft nur dann gewährt wurde, wenn eine Photovoltaikanlage verwendet wird, die allerdings auch extra gefördert wird – derzeit erspart man sich hier zumindest die Mehrwertsteuer. Die Förderbestimmungen haben sich mit März 2024 geändert. Viele Ausschließungsgründe für Kleingärtner sind zwar nicht mehr vorhanden, allerdings sind sie nicht einfacher geworden.

Neue Richtlinien

Die geänderten Bestimmungen beziehen sich nun auf eine Gesamtsanierung und nicht nur auf die einzelnen „Bausteine“.

Da in vielen unserer Häuser wegen der speziellen Infrastruktur nur Gasthermen oder Elektroheizungen existieren, sind die Alternativen zum Beheizen gering, und deswegen sind wir auch bei der Umstellung auf alternative Systeme, auf Förderungen angewiesen. Bei Neubauten ist das Problem kaum bis nicht vorhanden, da ist das planerisch wie finanziell gut machbar. Größer ist das Problem bei älteren Häusern, die vor 2006 gebaut wurden, denn ab da kam mit dem Energie ausweis ein Gesetz, dass die Dämmung und damit auch die Wertigkeit von Häusern regelte bzw. vorschrieb.

Uns Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern ist schon bewusst, dass aus Umwelt- wie auch aus politischen und finanziellen Gründen der Umstieg auf neue Technologien in relativ kurzer Zeit vernünftig und notwendig ist. Und die große Mehrheit sieht das auch nicht als Willkürakt – allerdings mit einem skeptischen Blick auf oft unzureichende Informationen.

Übrigens geht es nicht nur um notwendige Förderungen, sondern auch um Gesetze. Es nützt z.B. wenig, wenn ÖNormen die Aufstellung einer Wärmepumpe regeln, wenn sich um die Bestimmungen nicht einmal die beauftragte Firma kümmert.

Aus diesem Grund sind wir gerade dabei, für Sie Informationen aus den Bereichen Technik (sprich Firmen), Finanzierung und Politik (sprich Gesetze und Förderungen) zusammenzutragen – was gar nicht so einfach ist. Denn es gibt neue Regeln und Zugänge bei und zu Förderungen, und auch die müssen wieder „studiert“ und in manchen Fällen auch erst gefunden werden.

Jetzt ist ein günstiger Moment

Eines kann jedenfalls gesagt werden: JETZT ist ein besonders günstiger Moment, um einen eventuellen Umstieg anzupeilen, da von den Regierenden viel Unterstützung für die Sanierungsoffensive 2024 bereitgestellt wurde. An Bundesmittel standen Anfang März noch 1.222 Mio. Euro für Förderungen zur Verfügung. Daher gilt es, sich bei Interesse rechtzeitig Förderungen zu sichern! Der beste Weg dahin ist die Sanierungsberatung („HausKunft“) der Stadt Wien, bei der man, nach Terminvereinbarung, speziell auf die jeweiligen Gegebenheiten des einzelnen Gebäudes tatsächlich Informationen und Beratung bekommt, ohne sich auf die Versprechungen einer einzelnen Firma verlassen zu müssen.

Wir werden Sie jedenfalls in kommenden Zeitungen informieren, wie weit unsere Bemühungen, gangbare Wege zur Energiewende in unseren Kleingärten zu finden, Früchte tragen. Zum Thema Finanzierung und Förderungen planen wir einen vertiefenden Artikel in der nächsten Ausgabe.

 

Weiterführende Informationen

zu den Themen Sanierung, Förderung und Energiewende

haben wir für Sie unter folgendem Link zusammengestellt:

 

www.kleingaertner.at/sanierungsoffensive2024

Expertentipp: Wie gehe ich bei einer Sanierung vor?

Tipp von David Gleixner (Eigenheimsanierungsexperte, Erste Bank)

Wir empfehlen, sich Zeit für die Recherche und gute Planung zu nehmen und schrittweise vorzugehen. Am Anfang sollte die Erstellung eines Sanierungskonzepts mit ProfessionistInnen stehen, das auch gleichzeitig die Basis für das individuelle Finanzierungskonzept bildet. In einem nächsten Schritt sollte man Kostenvoranschläge von verschiedenen DienstleisterInnen einholen und miteinander vergleichen. Bin ich mir über die Kosten im Klaren, gilt der nächste Schritt der Finanzierung und der Umsetzung meines Vorhabens.

In Österreich gibt es verschiedene attraktive Förderungsmöglichkeiten, zu denen man sich informieren und die man nutzen sollte. Das reicht von direkten Zuschüssen bis geförderte Darlehen. Mit den BeraterInnen von Ihrer Bank oder Sparkasse wird schließlich die passende Finanzierungslösung vereinbart. Und dann geht es auch schon an die Umsetzung.

 

Interview: Heizen im Kleingarten Mit Wärmepumpe?

Aus den zuvor genannten Gründen haben wir versucht, für Sie Informationen aus den Bereichen Technik, Finanzierung und Politik (sprich Förderung) zusammenzutragen.

Zufällig sind wir dabei kürzlich im Rahmen unserer Recherchen über Wärmepumpen auf die Firma Panasonic gestoßen.
Bei einer Betriebsbesichtigung mit dem Vertriebsleiter für Österreich, Ing. Roland Kerschbaumer MSC, konnten wir das Unternehmen näher kennenlernen und haben dabei die Gelegenheit genutzt, Fragen zu stellen, die auf die speziellen Herausforderungen unserer Kleingartenhäuser abzielen.

Herr Ing. Kerschbaumer, der Ausstieg aus Öl und Gas ist aktuell aus mehreren Gründen ein drängendes Thema. Inwiefern spielen Wärmepumpen dabei eine Rolle?

Luft-Wasser Wärmepumpen sind eine nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas. Da sie erneuerbare Energiequellen wie Luft oder Wasser nutzten, um Wärme zu erzeugen, führen sie zu einer deutlich geringeren CO2-Emission und einer geringeren Umweltbelastung.

Dazu sind sie sehr energieeffizient und können hohe Wirkungsgrade erreichen. Indem sie Umweltwärme nutzen, anstatt sie selbst zu erzeugen, benötigen sie weniger Energie, um Wärme zu erzeugen, was zur Reduzierung des Energieverbrauchs führt.

Könnten Sie laienhaft die Funktionsweise erklären?

Eine Wärmepumpe funktioniert ähnlich wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt. Anstatt Wärme zu erzeugen, nimmt sie Wärme aus der Außenluft und gibt sie ins Heizungssystem ab. Das herausragende hier ist der COPWert mit bis zu 5,08 – sprich aus einem Teil der Luftenergie werden fünf Teile Wärme energie mit einem COP (Der COP-Wert ist die Kennzahl für die Effizienz der Wärmepumpe – sie beschreibt das Verhältnis aus nutzbarer und aufgebrachter Energie).

Kurz erklärt – die Schritte der Arbeitsweise:

  1.  Verdampfung: Die Wärmepumpe entzieht der Außenluft Wärme, indem ein Kältemittel verdampft. Dieser Prozess benötigt nur eine geringe Menge an Energie.
     
  2.  Kompression: Das gasförmige Kältemittel wird in einem Verdichter (Kompressor) zusammengepresst, was die Temperatur des Gases erhöht.
     
  3.  Kondensation: Das erhitzte Kältemittel gibt die aufgenommene Wärme im Wärmetauscher ab und kondensiert dabei zu einer Flüssigkeit. Diese abgegebene Wärme wird genutzt, um das Innere Ihres Hauses zu heizen.
     
  4.  Expansion: Das abgekühlte und verflüssigte Kältemittel durchläuft ein Expansionsventil, wodurch es wieder in den Verdampfer gelangt, um erneut von der Außenluft Wärme aufzunehmen und der Kreislauf beginnt erneut.
Wie ist die Effektivität von Wärmepumpen bei höheren Minusgraden?

Unsere T-CAP Technologie sorgt für verringerten Leistungsabfall, und kann selbst bei niedrigen Außentemperaturen bis -28 °C eingesetzt werden, bei einer konstanten Heizleistung ohne Betrieb des Elektroheizstabs bis -20 °C.

Man hört oft, dass man für den Betrieb von Wärmepumpen eine Boden- oder Wandheizung benötigt. Wie sieht es aus, wenn man lediglich über Radiatoren verfügt?

Es ist grundsätzlich möglich, eine Wärmepumpe auch in Verbindung mit Radiatoren zu betreiben, obwohl Boden- oder Wandheizungen als effizientere Lösung empfohlen werden. Radiatoren können zwar höhere Vorlauftemperaturen erfordern, aber mit der richtigen Auslegung und Einstellung der Wärmepumpe ist es möglich, auch mit Radiatoren ein angenehmes Raumklima zu schaffen.

Wenn Sie bereits Radiatoren in Ihrem Haus haben und auf eine Wärmepumpe umsteigen möchten, sollten Sie einige Punkte beachten:

  • Größe und Leistung der Wärmepumpe: Ihre Wärmepumpe muss so dimensioniert sein, dass sie die erforderlichen Heizleistungen für Ihre Radiatoren erbringen kann. Ein Fachmann kann die richtige Größe und Leistung entsprechend Ihren Anforderungen berechnen.
     
  • Vorlauftemperaturen: Radiatoren benötigen normalerweise höhere Vorlauftemperaturen als Fußbodenheizungen. Moderne Wärmepumpen sind jedoch in der Lage, auch höhere Temperaturen zu erzeugen, wenn nötig. Es ist wichtig, dass die Wärmepumpe effizient arbeitet, um Energiekosten zu reduzieren.
     
  • Hydraulischer Abgleich: Ein hydraulischer Abgleich Ihrer Heizungsanlage kann sinnvoll sein, um sicherzustellen, dass die Wärmeverteilung in Ihrem System optimal ist. Dadurch können Sie Energie sparen und sicherstellen, dass alle Räume gleichmäßig beheizt werden.
     
  • Erwägen Sie zukünftige Änderungen: Wenn Sie planen, in Zukunft auf eine Fußboden- oder Wandheizung umzusteigen, ist es ratsam, bereits bei der Umstellung auf die Wärmepumpe die nötigen Vorkehrungen zu treffen, um den späteren Wechsel zu erleichtern.
Wie hoch ist der Stromverbrauch beim Betrieb einer Wärmepumpe?

Es ist schwer, eine genaue Angabe zum Stromverbrauch zu machen, da dies von Haus zu Haus unterschiedlich sein kann. Genau wie bei einer Gasheizung. Wichtig ist, dass bei richtiger Installation und Einregelung der Hydraulik final mit der Umstellung Heizkosten gespart werden.

Das Zusammenleben im Kleingartenverein ist durch die Nähe zum Nachbarn geprägt. Wie sieht es mit der Geräuschentwicklung von Wärmepumpen aus?

Die Geräuschentwicklung von Wärmepumpen kann je nach Modell und Aufstellort variieren. Moderne Wärmepumpen sind jedoch in der Regel sehr leise und sollten keine nen- nenswerten Störungen für Nachbarn verursachen. Wir wissen, dass das ein kritisches und sensibles Thema ist und deshalb hat es bei Panasonic höchste Priorität:

Bei unseren neuen Wärmepumpen-Generationen sind die Verdichter, die die wesentliche Schallquelle darstellen, auf einer speziell konstruierten SchwingungsdämpferVorrichtung montiert, um den Schall zu dämmen. Weiter können die Geräte im Nachtbetrieb den Schallpegel um weitere fünf dB (A) reduzieren.

Um sicherzustellen, dass die Geräuschbelastung durch die Wärmepumpe minimal ist, sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Aufstellungsort: Die Wärmepumpe sollte an einem gut isolierten Ort aufgestellt werden, der einen ausreichenden Schallschutz bietet. Idealerweise wird die Wärmepumpe nicht direkt an einer Hauswand platziert, sondern etwas abgerückt, damit Schallübertragungen minimiert werden.
     
  • Wartung und Instandhaltung: Regelmäßige Wartung und Instandhaltung der Wärmepumpe trägt dazu bei, dass sie optimal funktioniert und mögliche Geräuschprobleme frühzeitig erkannt und behoben werden.

Grundsätzlich gibt es in den Bundesländern Bestimmungen, die einzuhalten sind. Etwa in Wien den Leitfaden Schallschutz haustechnischer Anlagen.

Was ist bei der Aufstellung im Außenbereich davon abgesehen weiter zu beachten?

Man muss einen kontrollierten Ablauf des Kondensat-Tropfwassers beachten. Vor allem im Winter kann das bei Minustemperaturen zu Glatteis führen. Daher ist das ein zu berücksichtigender Punkt.

Die in den Anlagen verwendeten Kältemitteln gelten als giftig und klimaschädlich. Inwiefern trifft diese Aussage zu?

Früher wurden in Wärmepumpen oft fluorierte Gase wie Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) oder teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW) als Kältemittel eingesetzt. Diese Stoffe haben hohes Treibhauspotenzial und können zur globalen Erwärmung beitragen, wenn sie in die Atmosphäre gelangen.

Die neuen Wärmepumpen-Generationen arbeiten jedoch mit modernen, umweltfreundlicheren Kältemitteln, sogenannten „natürliche Kältemitteln“ wie Propan (R290) oder CO2. Diese Kältemittel haben ein geringeres Treibhauspotenzial und sind weniger schädlich für die Umwelt, da sie schnell abgebaut werden.

Panasonic arbeitet bei den neuen L-Generation Wärmepumpen nur noch mit dem natürlichen Kältemittel R290.

Einige Kleingärtner heizen rein elektrisch. Gibt es hier auch eine Alternative zu einem Komplettaustausch des Heizsystems?

Ja, Klimageräte sind Luft-/Luft Wärmepumpen mit denen man die Möglichkeit hat, nicht nur zu kühlen, sondern auch effizient zu heizen. Die Modelle der Panasonic Baureihe NZ sind leistungsstark, hocheffizient und das ganze Jahr über zuverlässig. Die elektrischen Heizsysteme werden jedoch in Österreich nicht staatlich gefördert.

Wenn man sich für den Umstieg entschieden hat, wie sieht der Ablauf bei der Installation aus und wie findet man den richtigen Techniker für die Umsetzung?

Wichtig ist, sich zu Beginn ein Ticket bei der Förderungsstelle zu organisieren, um eine fixe Zusage der Förderung in der Tasche zu haben (www.umweltfoerderung.at).
Bei uns können sich Interessenten über unsere Seite www.panasonic-angebot.at mit dem Code „Kleingarten“ registrieren, wir können ihnen dann zertifizierte Installationsbetriebe zukommen lassen.

Diese arbeiten mit Energieberatern zusammen, welche dann auch teilweise die Förderungsabwicklung durchführen. Die Montage bzw. der Umbau selbst dauert drei bis vier Tage – es kommt hier natürlich auf die Art der Sanierung an. Wichtig ist eine professionelle Inbetriebnahme, um die Garantieleistungen zu erhalten und damit eine effiziente Steuerung eingestellt wird.

Ihr Unternehmen hat sich dankenswerterweise bereit erklärt der Kleingartenfamilie bei dem Umstieg auf alternative Heizsysteme zu unterstützen. Welches Angebot kann Panasonic unseren Mitgliedern unterbreiten.

Wir arbeiten mit unseren Partner-Installateuren zusammen, die auf Panasonic Geräte geschult sind und viel Erfahrung mit unseren Produkten und Technologien haben. Als speziellen Vorteil bieten wir den Mitgliedern des Kleingarten Vereins 20% UVP-Nachlass (ohne 20% Mwst.) auf die Wärmepumpe an. Vorrausetzung ist jedoch die Zusammenarbeit(Installation und Inbetriebnahme) durch einen unserer Partner-Betriebe. Nach Erfassung der Daten auf unserer Website www.panasonic-angebote.at wird Ihnen ein Partnerbetrieb genannt, der Sie professionell beraten wird. Wichtig ist, den Promotion-Code „Kleingarten2024“ in dem Formular anzugeben.

 

Wir danken für das informative Gespräch, das unseren Leserinnen und Lesern bei bevorstehenden Entscheidungen helfen kann.

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