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Werk VI

Adresse: Siemensweg 10, 1210 Wien

Widmung: Eklw

Anzahl der Parzellen: 31

Vereinsgeschichte

Die Anlage befindet sich im ehemaligen Gemeindegebiet von Leopoldau an der Leopoldauer Straße 107.

 

Die Anlage war bis 1933 als Gruppe dem Kleingartenverein Leopoldau angeschlossen.

 

Die Kleingartenanlage des Vereines "Werk VI" befindet sich, wie schon der Vereinsname bekundet, auf militärhistorischem Boden. Nicht wie meist vom Volksmund behauptet handelt es sich bei diesen Schanzen (Werken) um Befestigungsanlagen aus der napoleonischen Zeit, sondern aus dem Jahre 1866, dem Krieg zwischen Österreich und Preußen. Als die österreichische Nordarmee am 3. Juli 1866 nach stundenlangem erbittertem Kampf geschlagen von der Preußischen Armee das Schlachtfeld von Königgrätz räumte, befürchtete die österreichische Heeresführung einen Vormarsch der preußischen Truppen auf Wien. Schon vor Ausbruch des Krieges hatte die österreichische Armeeleitung die Befestigung der Donaulinie und insbesondere die Anlage eines verschanzten Brückenkopfes bei Wien gefordert. Da zu dieser Zeit nur zwei hölzerne Jochbrücken bei Floridsdorf Wien mit dem nördlichen Donauufer verbanden, nämlich die Taborbrücke und die unweit davon stromabwärts gelegene Eisenbahnbrücke der Kaiser Ferdinand- Nordbahn, war die Anlage einer Befestigung um Floridsdorf eine der ersten Notwendigkeiten. Da aber diese Übergänge im Kriegsfall nicht ausreichten, hatte man südwestlich von Stadlau über die damals sehr verzweigte Donau zusätzlich mehrere Kriegsbrücken geschlagen, die nun ebenfalls durch ein Befestigungswerk gedeckt werden mußten.

In einer Sitzung militärischer und ziviler Behörden am 7. April 1866 war daher - spät genug - beschlossen worden, am linken Wiener Donauufer ein befestigtes Lager zu errichten, dessen Kern zwei Brückenköpfe bei Floridsdorf und Stadlau bilden sollten, um die außerdem noch eine gemeinsame Gürtellinie einzurichten war. Der Brückenkopf von Floridsdorf, der die Orte Jedlesee, Groß-Jedlersdorf und Floridsdorf umfaßte, sollte demnach aus 8 Haupt- und 8 Zwischenwerken bestehen, die durch Brustwehren und Verhaue untereinander verbunden waren.

 

Eines dieser Hauptwerke war das Werk 6. Auf dieser Fläche des ehemaligen "Befestigungswerks Nr. 6" befindet sich heute die Kleingartenanlage des "Kleingartenvereines Werk VI". Nach dem ersten Weltkrieg wurden diese Anlagen als Mülldeponie zweckentfremdet genutzt. Ach die Anlage des ehemaligen Befestigungswerkes wurden mit Müll aufgefüllt. Aufgrund der nach dem 1. Weltkrieg geltenden Gesetzeslage und einer Ministerialverordnung vom 30. Oktober 1917 (Reichsgesetzblatt 427), womit die Verwendung von brachliegenden städtischen unverbauten Gründen für Anbauzwecke durch jedermann, der den Grund selbst bewirtschaften wollte, ermöglicht wurde, entwickelte sich ein kleingärtnerisches Leben auf der ehemaligen Schanze "Werk VI".

 

Die Schrebergärtner dieser Anlage waren bis zum Jahre 1933 als Gruppe "Werk VI" dem "Kleingartenverein Leopoldau" angeschlossen. In der Vollversammlung der Gruppe Werk VI am 22. Jänner 1933 wurde die Trennung vom Kleingartenverein Leopoldau und die Bildung des selbständigen "Kleingartenvereines Werk VI" beschlossen. Zum ersten Obmann in der Vereinsgeschichte wurde Herr Alois Ploner und als Schriftführer Herr Franz Mücke jun. gewählt. Die Kleingartenanlage erstreckte sich damals bis an die Leopoldauerstraße und bestand aus 55 Gartenparzellen. Eine Sommerwasserleitung bestand bereits in den Dreißigerjahren. Eine Bestandssicherheit für die Kleingartenanlage war damals nicht gegeben. Der Pachtvertrag wurde nur jährlich verlängert, da für dieses Gebiet immer noch Bauverbot bestand und eine Räumung der Fläche für andere Nutzungen jederzeit möglich sein mußte. Nach den schrecklichen Kriegsjahren des 2. Weltkrieges und dem Wiederaufbau eines Vereinsleben wurden im Jahre 1949 an der Leopoldauerstraße 13 Gärten abgesiedelt. Dort wurde eine städtische Wohnhausanlage errichtet.

 

Der im Jahre 1948 neu gewählte Vereinsobmann Adolf Hawelka sen., der Alois Ploner in dieser Funktion ablöste war auch in den Fünfzigerjahren Bezirksobmannstellvertreter der Floridsdorfer Kleingärtner. Auch in Bereichen des Obstbaues, Adolf Hawelka sen. und der Kleintierzucht, Anton Woditschka waren die Funktionäre aus der Kleingartenanlage "Werk VI" in Floridsdorf damals richtungsweisend. Immer wieder waren es Funktionäre des Vereines "Werk VI" die führende Funktionen in der Bezirksorganisation ausfüllten. Derzeit bekleidet Adolf Hawelka jun., Obmann des Vereines Werk VI das Amt des Kassiers im Bezirksverband.

 

Nach jahrzehntelanger Bestandsunsicherheit der Anlage konnte im Jahre 1995 das einstige militärische "Befestigungswerk Nr. 6" durch die Widmung "Erholungsgebiet Kleingarten für ganzjähriges Wohnen", allerdings in Form einer Kleingartenanlage mit 28 Parzellen, in ihrem Bestand gesichert werden.

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Der Zentralverband hat keine Kenntnis über freie Kleingartenparzellen.
Die Anmeldung für frei gewordene Parzellen ist ausschließlich beim jeweiligen Verein möglich. Dieser hat in der Regel bei Pachtgründen gegenüber dem Zentralverband ein Vorschlagsrecht.
Die Sprechstunden der Vereine bzw. Kontaktdaten zur Vereinsleitung sind in der Regel an den Eingängen der Anlage oder am Vereinshaus ersichtlich.
Der Zentralverband darf keine zusätzlichen Kontaktinformationen weitergeben.

Detaillierte Informationen finden Sie unter:
Wie komme ich zu einem Kleingarten?