Zurück zur Vereinsübersicht

Obstfreunde

Adresse: Arbeiterstrandbadstr. 9-11, 1210 Wien

Widmung: Eklw

Anzahl der Parzellen: 56

Vereinsgeschichte

Im Jahre 1919 wurde den verwundeten Kriegsheimkehrern die Schutthalde zwischen Nordbahndamm und Arbeiterstrandbadstrasse durch die Donauregulierungskommission zur Verfügung gestellt. Die Kündigungsfrist betrug 14 Tage. Mit vereinten Kräften gingen die Invaliden daran dieses Gebiet fruchtbar zu machen. Der Invalidenverband stellte 10 Kilogramm Erdäpfel zum Anbau zur Verfügung. Da jedoch der Hunger in dieser Zeit so groß war, wanderte ein Großteil sofort in die Töpfe der Invaliden.

Im Jahre 1920 entschlossen sie sich, da die Kultivierung bereits viel Arbeit und Schweiß gekostet hatte, auf diesem Fleckchen zu bleiben und sie verlangten eine bessere Absicherung. Es wurde ihnen ein Pachtvertrag für die Dauer eines Jahres zugestanden. Dies führte am 16. 8. 1920 zur Gründung des "Kleingartenvereines der Leopoldstädter Kriegsinvaliden".

 

Um den kargen Ertrag zu schützen, wurde beschlossen das Gelände zu umzäunen. Da kein Geld vorhanden war, versuchte man zuerst mit dem Verkauf von Heilkräutern zu Kapital zu kommen. Dies schlug jedoch fehl, daher entstand die Idee das Gitterwerk des Kaiserlichen Jagdreviers in der Lobau abzutragen und hier wieder aufzubauen. Nach Abschluss der Arbeiten kam es zu einer Anzeige, der damalige Obmann wurde mit acht Tagen Arrest bestraft.

 

Im Jahre 1921 kam es zum ersten Aufschwung. Es wurden kleine Hütten aus gefundenen Ziegelbrocken und Holzteilen gebaut. Mit vereinten Kräften wurden sechs Gemeinschaftsbrunnen geschlagen. Da die Bewässerung nun gesichert war, begann man Gemüse und auch schon Blumen anzubauen. Vor allem die Dahlienzucht war sehr erfolgreich, die erste Ausstellung im Gasthaus Schamböck wurde allseits bewundert. Obwohl in den Jahren 1922 bis 1923 der Pachtvertrag immer noch auf ein Jahr befristet war, wurde der Aufbau der Anlage weiter forciert. Die Gärten wurden parzelliert, Innenzäune errichtet und die ersten Obstbäume gesetzt. Auch wurden bereits die ersten größeren Holzhütten gebaut.

 

Obmann Kerbler errichtete im Jahre 1927 das erste Glashaus und widmete sich vermehrt der Dahlienzucht. In der Vereinshütte wurden mit großem finanziellen Erfolg Dahlienausstellungen abgehalten, die weit über die Bezirksgrenzen hinaus Beachtung fanden.

 

In den Jahren 1928 bis 1930 kam es in enger Zusammenarbeit mit Professor Eipeldauer und der Gärtnerschule Kagran zu einer Hochblüte im Obstbau. Zahlreiche Medaillen und Auszeichnungen durch Verband und Bezirksstellen bezeugen den einzigartigen Erfolg im Aufbau von Edelobstkulturen. So entstand auch der heutige Vereinsname "Obstfreunde". Im Jahre 1931 wurde mit dem Bau eines eigenen Vereinsheimes begonnen, das für Sitzungen, Schulungen und Feste genutzt wurde. Dieses Vereinsheim ist in seiner Grundform heute noch erhalten.

 

Das ewige Bangen um den Pachtvertrag, immer noch befristet auf ein Jahr, endete 1952. Es wurde eine Dauerpachtwidmung vergeben. Dadurch war eine langfristige Absicherung der Anlage gesichert.

 

Da sich immer weniger Mitglieder für Funktionärstätigkeiten zu Verfügung stellten, kam es 1960 zu einer Vereinsstatutenänderung. Ab diesem Zeitpunkt erfolgte die Wahl der Vereinsleitung nicht mehr jährlich, sondern nur mehr alle drei Jahre. Die für die Anlage größte Belastung stellte der Bau der U 6 dar. Im Zuge dessen es zur Absiedlung von 4 Gärten kam. Für die betroffenen Mitglieder wurden Ersatzgärten innerhalb der Anlage gefunden.

 

Im Jahre 1996 wurde einstimmig beschlossen einen Abwasserkanal und eine winterfeste Wasserleitung für alle Gärten zu errichten. Die Bauarbeiten wurde im Herbst 1996 bis Frühjahr 1997 durchgeführt. Nach Abschluss der Arbeiten kam es zur größten Widmungsveränderung in unserem Verein. Der Verein "Obstfreunde" erhielt am 1. April 1997 die Widmung EKlW.

 

Im Frühjahr 1998 ist die Einleitung von Erdgas projektiert. Im Anschluß daran folgt die neue Asphaltierung der Hauptwege. Danach sollten für geraume Zeit alle für die Infrastruktur notwendigen Bautätigkeiten abgeschlossen sein.

Sie haben Interesse an einem Kleingarten?

Der Zentralverband hat keine Kenntnis über freie Kleingartenparzellen.
Die Anmeldung für frei gewordene Parzellen ist ausschließlich beim jeweiligen Verein möglich. Dieser hat in der Regel bei Pachtgründen gegenüber dem Zentralverband ein Vorschlagsrecht.
Die Sprechstunden der Vereine bzw. Kontaktdaten zur Vereinsleitung sind in der Regel an den Eingängen der Anlage oder am Vereinshaus ersichtlich.
Der Zentralverband darf keine zusätzlichen Kontaktinformationen weitergeben.

Detaillierte Informationen finden Sie unter:
Wie komme ich zu einem Kleingarten?