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Schafbergsiedlung

Adresse: Schönbrunner Graben, 1180 Wien

Widmung: Eklw

Anzahl der Parzellen: 260

E-Mail: schafbergsiedlung@gmail.com

Vereinsinformationen

Sprechstunden

ab Jänner 2017 jeden 2. MITTWOCH im Monat von 18:30 bis 19:30

Vereinsgeschichte

Gegründet: 1920

Der Schafberg und seine Geschichte!

Am Schafberg, mit 388 Metern die höchste Erhebung in unserem Bezirk, wurden auf den, dem Süden zugeneigten Fluren "Sommer?Dürrwahring" und "Alseggen" (urk. bereits 1333 erwähnt "in dem Alsekke") (1), Reben gezogen. Auf diesen Hängen wuchs guter Wein, der ebenso wie der Wein der nördlich gelegenen "Hohenwarte" (1), der späteren "Türkenschanze" (1), schon im 16. Jahrhundert nach den Niederlanden ausgeführt wurde. Den langen Transport hat der Wein gut überstanden und fand dort großen Anklang.

Als im Jahr 1809 die Franzosen der Stadt Wien immer näher rückten, hat man das zur Verpflegung des österreichischen Heeres notwendige Vieh auf dem heutigen Schafberg zusammengetrieben. Da sich unter den Viehherden weniger Rinder, aber mehr Schafe befanden, hat man den Berg, der früher keinen Namen besaß, einfach Schafberg genannt. Die Schafzucht hat man um diese Zeit und schon vorher in Wien und Umgebung intensiv betrieben. Diese Benennung entspricht aber nicht der tatsächlichen Herkunft des Namens. In alten Urkunden wie zum Beispiel in einem Kaufbrief, der sich im Archiv der Stadt Wien befindet, und der vom XVII. Juni 1344 datiert ist, folgend: "Albrecht der Norlinger und seine Hausfrau verkaufen ein halbes Joch, gelegen am Schofberg bei Dornbach". Ebenfalls in einer im Stadtarchiv erliegenden Urkunde vom 13. Dezember 1352 stellen Xambert in den Strohhof und seine Hausfrau" einen Revers aus, womit sie sich verpflichten, das Gut ihres Neffen, bestehend aus "zwei Häusern am Haarmarkt (2) und 3/4 Weingarten am Schofberg", verwalten zu wollen. Am 14. Dezember 1434 spendet Jakob Kollerer, Bürger zu Wien, mit letztem Willen seinen "Weingarten am Schofberg" zur Abhaltung einer Seelenmesse, die an seinem Todestage bei Sankt Stefan gelesen werden mußte. Aus diesen drei und noch weiteren Urkunden heißt es ausdrücklich "Schofberg" und nicht "Schafberg", wie wir heute schreiben, nur im Dialekt hat sich die ursprüngliche Form erhalten.

 

Schafbergalpe

Geht man jedoch um etwa ein Jahrhundert zurück, findet man, daß "Schof" nicht "Schaf" sondern eine ganz andere Bedeutung hatte. Schof, im 13. Jahrhundert auch "Skoph" oder "Skof" geschrieben, bedeutet einen ausgeholzten Wald, in dem noch die Stöcke stehen geblieben sind, der aber in der Folge als Weidefläche benützt wurde. Der Südabhang, die sogenannte "Gersthofer Hutweide", war zu dieser Zeit schon abgeholzt. Die Entstehung der Form "Schafberg" kann also leicht verfolgt und gedeutet werden: Der Schafberg hieß erst Schofberg, ein Jahrhundert später weideten auf der Hutweide die Schafe. Das alte Wort "Schof", das ganz anderes bedeutete, geriet in Vergessenheit. Die Leute meinten, es müsse Schafberg heißen, weil hier immer Schafe weideten. Das gleiche Wort Schof finden wir im "Schöpfl" im Wienerwald. Das Stammwort Skoph, Skof oder Schof ist auch hier enthalten.

 

Die Grundherrschaft über den größten Teil des Schafberges übte die Herrschaft Pötzleinsdorf aus, die erst im Zuge der Aufhebung der grundherrlichen Strukturen nach dem Revolutionsjahr 1848 beseitigt wurde. Vorher waren die Siedler der Pötzleinsdorfer Häuser oder die Bebauer der Äcker und Weingärten nicht Besitzer, sondern bewirtschafteten den Grund und Boden gegen Zins und Robot. Der Sitz der Herrschaft war das Schloß Pötzleinsdorf. Über die Grundherrschaften berichtet das Währinger Heimatbuch im Kapitel "Pötzleinsdorf" von August Angenetter.

Die unruhigen Zeiten des Mittelalters haben den Schafberg nur wenig berührt. Erst zur zweiten Türkenbelagerung Wiens haben nach der Überlieferung hier blutige Kämpfe stattgefunden, die zum Teil die Entscheidung der großen Entsatzschlacht brachten. Das sogenannte "Rote Kreuz" (3) im Pötzleinsdorfer Schloßpark, am Ende der Schafberggasse, erinnert an diese Schlacht. Am 12. September1683 nach der Frühmesse brachen die Sachsen, die Bayern und die kaiserlichen Truppen von den Höhen des Kahlen? und Leopoldsberges auf und erreichten am Nachmittag die Türkenschanze bei Gersthof. König Sobiesky mit seinen Truppen wählte jedoch den Umweg über Weidlingbach, die Sofienalpe nach Neuwaldegg und Dornbach, um von den Höhen des Schafberges die Türken in der Flanke zu fassen. Die Türken leisteten erbitterten Widerstand, doch mit Unterstützung der kaiserlichen Reiter konnten sie geschlagen werden. Kara Mustapha, der am "Kleinen Schafberg", wo sich heute das Reservoir der Hochquellenleitung befindet, die grüne Fahne des Propheten entfaltet hatte, wollte damit seine Truppen zum Aushalten bewegen, doch flohen diese vor der Übermacht der Entsatztruppen unter Zurücklassung aller Kostbarkeiten. Reiche Beute fiel den Siegern, in erster Linie den Polen, in die Hände.

Während der Belagerung durch die Türken wurden die Vorstädte und die Vororte Wiens fast völlig zerstört, doch erholten sie sich bald wieder, und in den Weingärten reiften wieder die Trauben, so auch auf den Hängen des Schafberges. Zu dieser Zeit gab es hier kein Haus. Erst im Jahr1853 nennt das Pötzleinsdorfer Grundbuch das erste Haus auf dem Schafberg, das die Nummer 115 trug. Dieses Haus stand an der Stelle des später erbauten Hotelrestaurants Schafbergalpe. Der Besitzer dieses Hauses hieß Karl Paul, der sich mit seiner Gattin und vier Kindern hier ansiedelte. Es ist jedoch nicht bekannt, ob er das Haus auch erbaut hat. Paul, ein sogenannter "Keuschler", war ein gutmütiger Mensch, der mitzwei Pferden und einem Wagen für die Leute in Pötzleinsdorf und Umgebung kleinere Fuhrwerksdienste verrichtete. Wegen seiner Gutmütigkeit und Gefälligkeit nannte man ihn auch das "Schaf vom Berge", doch waren diese der Grund, daß er immer mehr in Schulden geriet. Die kleine Wirtschaft kam unter den Hammer des Exekutors und wurde am 10. Mai 1880 von Ignaz Schreiner im Lizitationsweg ersteigert. Schreiner ließ das schon baufällige Haus herrichten und eröffnete eine Getränkeschank, die sehr bald regen Zuspruch fand. Er war kein gelernter Gastwirt, sondern hatte vorher eine Krämerei gegenüber dem Landhaus in der Herrengasse in der Inneren Stadt.

Wenig bekannt dürfte es sein, daß unser heimatlicher Dichter Adalbert Stifter schon in den 40er Jahren des 18. Jahrhunderts den Schafberg als Ziel seiner Wanderungen in die Nähe Wiens wählte.

Wenn heute Adalbert Stifter seinen Lieblingsplatz, den Schafberg wiedersehen könnte, er würde sich kaum zurechtfinden.

anno 1925

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