Aufruf der Fédération Internationale und ihrer Mitgliedsverbände an alle Kleingärtner zum Weltbienentag am 20. Mai 2022.

Im Jahr 2018 wurde der Weltbienentag erstmalig begangen. Zurückführen lässt er sich auf die slowenische Worldbee-Day-Initiative, die im Jahr 2014 gestartet wurde. Der 20. Mai wurde als Datum gewählt, da an diesem Tag Anton Janša, seines Zeichens slowenischer Hofimkermeister unter Maria Theresia Geburtstag hatte. Janša wurde im Laufe seiner Tätigkeit zu einem angesehenen Experten in Sachen Bienen und gilt als Pionier der Imkerei.

Warum sind Bienen für uns so wichtig?

Ohne Bienen hätten wir ein massives Ernährungsproblem, da rund 75% unserer Nahrungspflanzen auf die Bestäubung von Bienen angewiesen sind.

Doch nicht nur unsere Ernährung, auch unsere Gesundheit würde ohne Bienen in Mitleidenschaft gezogen werden, da auch die Bestäubung von medizinisch verwendeten Pflanzen nicht gegeben wäre.

Warum sind Bienen so stark bedroht?

Die Gründe für das Bienensterben sind vielfältig und es ist wohl das Zusammenspiel vieler Faktoren, die die Situation in den letzten Jahren so drastisch verschlechtert hat. Ein Grund ist die exzessive Landwirtschaft in Monokulturen, die den Bienen Nahrung nimmt. Selbst die Feldränder werden nicht mehr mit Blühpflanzen versehen. Auch der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft tötet nicht nur die bekämpften Schädlinge, sondern auch Nützlinge wie Bienen.

Ein weiteres Problem findet sich in den Städten, wo Bienen keine Nahrung mehr finden, sondern nur noch versiegelte Flächen und aufgeräumte Betonwüsten anstatt blühender Wiesen und vielfältiger Gärten. Dies führt auch dazu, dass Wildbienen keine Nistplätze mehr vorfinden.

Was können wir Kleingärtner tun?

Unsere Kleingärten liegen vielfach mitten in dicht verbautem Stadtgebiet, die beste Voraussetzung also, um Bienen aktiv zu unterstützen und zu fördern.

  • Pflanzen wir Wildblumen und Kräuter, um Bienen und anderen Nützlingen Nahrung zu bieten!
     
  • Verzichten wir (auch weiterhin) auf den Einsatz von Pestiziden!
     
  • Schaffen wir Nistplätze mit Totholz, Trockenmauern und offenen Böden, um auch für Wildbienen passende Nistplätze zu schaffen!

Es bedarf nicht viel, um selbst einen Beitrag zur Unterstützung von Bienen und anderen Nützlingen zu leisten. Und ganz nebenher steigern wir mit diesen relativ einfachen Maßnahmen auch gleichzeitig die Biodiversität in unseren Kleingärten und tragen so dazu bei, dass unsere Städte auch weiterhin lebenswert bleiben. Unsere Kleingärten bleiben Orte der Artenvielfalt, Rückzugsgebiete für Tiere und Pflanzen jeglicher Art und sichern sich so ihren hohen Stellenwert in der Gesellschaft.

Die Fédération Internationale und ihre Mitgliedsverbände rufen alle 2 Millionen Kleingärtnerfamilien, die Teil dieses Zusammenschlusses sind auf, gemeinsam zum Erhalt und zur Förderung von Bienen, Nützlingen aller Art und generell zum Erhalt der Artenvielfalt in den Kleingärten beizutragen und so eine lebenswerte Umwelt auch für unsere Kinder und Kindeskinder zu erhalten.


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